"Zwischen Schulbank und Hörsaal mal rauszukommen"

Zwischen Mensa und Hörsaal
Zwischen Mensa und Hörsaal mit Nadine

Nadine studiert im 2. Semester an der Uni Erfurt Lehr-, Lern- und Trainingspsychologie mit der Nebenstudienrichtung Kommunikationswissenschaft. Ursprünglich kommt sie aus Meißen. Nach dem Abitur hat sie eine Aus- und Weiterbildung zur Handelsassistentin gemacht und dann ein Jahr als Führungsnachwuchs gearbeitet. Aber in dieser Zeit fehlte ihr der Input, sie wollte den theoretischen Inhalten stärker nachgehen, die in ihrer Ausbildung nur angerissen wurden. Sie fand immer interessant, wie ein Geschäft bzw. Verkaufsgespräch funktioniert und wie psychologische Aspekte im Marketing genutzt werden. Das begründet auch ihre Fächerkombination.

Was war ausschlaggebend für die Entscheidung an der Uni Erfurt zu studieren?
Dass ich mit dem Studiengang „Lehr, Lern- und Trainingspsychologie“ in Berührung kam, war eigentlich Zufall. Ich kam mit einer Studentin ins Gespräch, die mir erzählte mir, dass LLTP mit einem allgemeinen Psychologiestudium vergleichbar ist, LLTP aber keinen klinischen Teil hat. Ergänzt mit meinem Nebenfach, mit dem ich mein Hauptstudium in eine individuelle Richtung lenken kann, fand ich das ideal. Dazu kommt noch, dass Erfurt eine schöne Stadt ist und nicht all zu weit von meinem Zuhause.

Was fasziniert dich an deinem Studium? Was sind die Studieninhalte?
Im ersten Semester haben mich die allgemeinpsychologischen Grundlagen des Lehrens und Lernens begeistert, wo beispielsweise die Wahrnehmung des Menschen und Lernprozesse im Mittelpunkt stehen. In diesem Semester dagegen betrachte ich in differentieller Psychologie die Individualität von Menschen. Besonders dicht dran sind wir immer dann, wenn wir selbst als Probanden an Studien teilnehmen und direkt in die Forschungspraxis hineinschauen können. Auch in der Kommunikationswissenschaft wird empirisch geforscht – eine gute Schnittstelle zwischen den beiden Studienrichtungen. Zum Beispiel wenn es um die Wirkung von Massenmedien geht, gibt’s für mich auch wieder Anknüpfungspunkte an die Psychologie. Ab dem 2. Semester kann man dann noch stärker auf seine eigenen Interessenbereiche setzen.

Wie war deine Anfangszeit in Erfurt und speziell an der Uni? Hast du dich schnell zurechtgefunden?
Der Campus ist überschaubar, an der Uni findet man sich schnell zurecht. Das ist auch den Studieneinführungstagen zu verdanken. In dieser ersten Woche geben erfahrene Studenten den „Ersties“ ihre Erfahrungen weiter und es gibt jede Menge hilfreiche Tipps. Die Stadt erobert man am besten mit dem Fahrrad. In den zahllosen kleinen Gassen habe ich mich zwar anfangs oft verirrt, aber heute schätze ich das gemütliche Flair auf den vielen kleinen Plätzen. Für einen echten Großstädterist das bestimmt erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber Erfurt ist toll und auch kulturell ist immer was los.

Was würdest du Erstsemestern mit auf dem Weg geben?
Meine Lehrer haben immer empfohlen, gleich nach dem Abitur mit dem Studium zu beginnen. Das sehe ich anders. Ich denke, es ist gut, zwischen Schulbank und Hörsaal mal rauszukommen, eigene Interessen zu entwickeln und praktische Erfahrungen zu sammeln. Die sind später im Studium hilfreich, deshalb empfinde ich das Jobben, eine Ausbildung oder einen Auslandsaufenthalt vor dem Studium nicht als verlorene Zeit. Das Wichtigste ist aber, dass man dann einen Studiengang wählt, der auch zu einem passt. Denn, ich glaube, ein Studium kann nur gelingen, wenn man wirklich neugierig darauf ist!
 

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