Als Geflüchtete*r in einem fremden Land komplett neu anzufangen, das ist schwer. Shilan weiß das nur allzu gut. Die 24-jährige Kurdin hat genau das hinter sich. Mit ihrer Familie flüchtete sie vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland. Die Erinnerungen an die Situation in ihrer Heimat sind zum Teil bedrückend, das Land vielerorts zerstört, die Menschen traumatisiert – so viele hat Shilan zurücklassen müssen und sich auf vieles neu einrichten müssen.
"Es war nicht einfach für mich", erklärt sie. "Alles um mich herum war neu. Eine der größten Herausforderungen war natürlich das Erlernen der deutschen Sprache. Ich habe am Anfang allein Deutsch gelernt, denn unser Antrag auf Aufenthalt wurde dreimal abgelehnt, so dass ich keine Sprachschule besuchen konnte. Acht Monate lang habe ich mich also allein bemüht. Zum Glück konnte ich dann auch Sprachkurse besuchen." Trotz allem hat Shilan nicht nur an sich und ihre eigene Familie gedacht, sondern zusätzlich eine ehrenamtliche Tätigkeit als Helferin für Geflüchtete und Zugewanderte begonnen.
Sie ist eine, die nach vorn blickt. Und ihren Traum verfolgt – auch wenn sie dabei Hürden überwinden muss. Seit ihrer Kindheit träume sie davon, einmal Grundschullehrerin zu werden, sagt die 24-Jährige. Bereits in Syrien hatte sie deshalb ein Studium aufgenommen. Die Flucht mit der Familie setzte dem ein Ende. Aber Shilan wäre nicht Shilan, wenn sie ihre Zukunft nicht in die Hand nehmen würde. Inzwischen hat die 24-Jährige ihr Studium wieder aufgenommen – und zwar hier, an die Universität Erfurt. Vom Unileben ist sie völlig begeistert, sagt sie, und teilt ihre Erfahrungen nun mit anderen im "kohero-Magazin". Sie erzählt darin, wie sich das Studium in Deutschland von dem in Syrien unterscheidet, welche Hürden sie nehmen musste und welche Chancen ihr das Studium für die Zukunft bietet. Der erste Tag an der Uni Erfurt? Shilan lächelt: "Der glücklichste meines Lebens". Aber lesen Sie selbst...