Johann-Gottfried-Herder-Forschungsstelle
Die Johann Gottfried Herder-Forschungsstelle am Max-Weber-Kolleg wurde 2015 ins Leben gerufen. Sie versteht sich als interdisziplinäre Plattform für die Forschung und den wissenschaftlichen Austausch zu Herders Werk. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Zusammenschau der unterschiedlichen Facetten von Herders Denken. Neben der Predigttätigkeit Herders richtet sie ihr Augenmerk u.a. auf seine Geschichtsphilosophie und seine Rolle als Vermittler des Wissens über nichtchristliche Religionen.
Neben der Verfolgung eigener Vorhaben möchte die Forschungsstelle als Impulsgeber im wissenschaftlichen Feld wirken und die dazu nötigen Formate und Rahmungen nach und nach entwickeln. Ein weiteres Anliegen ist ihr die Vermittlung von Herders Werk in eine interessierte Öffentlichkeit. Zur Verwirklichung dieser Ziele baut sie allmählich ein Netz aus Kooperationspartnern auf.
Personen
-
Dr. Dominik FuggerAssoziierter Junior Fellow (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
-
Jenny Lagaude
-
Christian SchererProjektbeteiligter an der Johann-Gottfried-Herder Forschungsstelle (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
-
Verwaltungsmitarbeiterin (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
Projekte
J. G. Herders frühe Predigten. Königsberg und Riga (1762-1769)
Das Predigtamt bildet eine der stärksten Konstanten in Herders Schaffen. Es strukturiert seine Biographie, indem die öffentliche Kanzelrede an allen Lebensstationen zu seinen zentralen Aufgaben als Pfarrer und geistlicher Lehrer zählte. Zugleich und paradoxerweise ist die Predigt diejenige Textgattung in Herders Werk, die – gemessen an der Fülle des Materials – am wenigsten bekannt ist. Lediglich etwa ein Drittel von Herders ausgearbeiteten Predigten ist bis heute überhaupt ediert. An dieser Stelle setzt das von der Staatsministerin für Kultur und Medien und der Fritz Thyssen Stiftung gemeinschaftlich finanzierte Projekt an. Zum ersten Mal sollen Herders Predigten gesamthaft nach heutigen philologischen Standards aus den Handschriften ediert werden. Gegenstand des Vorhabens ist hierbei zunächst Herders frühes Predigtschaffen in den Jahren von 1762-1769. Damit ist im Wesentlichen der Zeitabschnitt abgedeckt, den Herder in verschiedenen geistlichen Funktionen in Riga zubrachte. Aus diesen Jahren sind ca. 70 ausformulierte Manuskripte erhalten, die jeweils eine Redezeit von etwa einer Stunde füllten. Neben der editorischen Darbietung des Materials soll eine Einführung erarbeitet werden, die Hilfestellungen zur Einordnung und Auswertung von Herders Predigtschaffen gibt.
Gefördert von:
Archiv
Szenische Lesung "Neues Leben – Luther und Herder predigen" mit Musik am 11. April 2016 um 19 Uhr im Collegium Maius in Zusammenarbeit mit der Weimar-Jena-Akademie