"Wer Journalist werden möchte, sollte nicht den Kopf in den Sand stecken"

Alumni
Thomas studierte Kommunikationswissenschaft und Staatswissenschaft an der Uni Erfurt.

Thomas kam aus Steinfeld bei Würzburg nach Erfurt, um hier seinen BA in Kommunikationswissenschaft und Staatswissenschaften – Sozialwissenschaften zu machen. Nach dem Abschluss ging er für ein Master-Studium Kommunikationswissenschaft noch nach München – heute arbeitet er als Journalist im Digital-Ressort bei FOCUS Online. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen…

Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Thomas: Einmal durch das CHE-Ranking im Studienberatungsmagazin der Zeit, indem Erfurt für Kommunikationswissenschaft in meinen Abi-Jahrgang 2008 ganz besonders gut abgeschnitten hat. Außerdem hatte meine Cousine bereits Anfang der 2000er-Jahre in Erfurt Staatswissenschaften studiert. So kannte ich die Stadt von einem Besuch als Teenager und hatte schon Gutes über die Staatswissenschaften in Erfurt gehört.

Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden?
Thomas: Ich würde mich wahrscheinlich wieder so entscheiden. Meine Erfahrung an der sehr großen LMU München hat mir die ganz spezielle Stimmung vor Augen geführt, die an der Erfurter Universität herrscht. Auch die Münchner Uni hat sicherlich ihre Vorteile, doch die durchaus dynamische Stimmung und kritische studentische Haltung in Erfurt war etwas Besonderes. Vielleicht auch gerade weil alles so viel kleiner war und man an jedem Wochenende zusammen auf WG-Feten war und sich über alles Denkbare unterhielt. Darüber hinaus war es eine wertvolle Erfahrung, als Westdeutscher ein paar Jahre in Ostdeutschland zu verbringen. Viele andere kennen diesen Landstrich der Bundesrepublik bis heute nur durch die Durchfahrt nach Berlin – zu Unrecht eigentlich. 

Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Thomas: Da ich im Digitalressort arbeite, mich also mit dem Internet und Technik beschäftige, kann ich die Kenntnisse aus meinem Studium eigentlich ständig anwenden. Dabei geht es allerdings nicht unbedingt um konkretes Fachwissen, sondern eher um eine allgemeine Art über das Internet nachzudenken. Insofern war auch das Studium an der Staatswissenschaftlichen Fakultät wichtig. Auch hier habe ich den Eindruck, eine kritische, hinterfragende Haltung gelernt zu haben. Kann ich noch die Politischen Theorien aus den Vorlesungen vorbeten? Nein, aber ich denke anders über poltische Haltungen nach. Auch zum Beispiel an Vorlesungen bei Prof. Frank Ettrich denke ich da immer wieder gerne zurück. Ich glaube, ich habe in Erfurt eine Art Geisteshaltung gelernt, die mich jeden Tag bei der Arbeit begleitet.

Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolvent*innen?
Thomas: Es ist immer noch möglich, im Journalismus Fuß zu fassen. Aufgeben sollte man also auf keinen Fall, wenn man Lust auf diesen Beruf hat. Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass Online-Journalismus gerade ein sehr spannender und dynamischer Bereich ist, der sich ständig verändert. Das macht Spaß und dafür brauchen die Redaktionen immer gute Leute – und die gibt es in Erfurt sicherlich. Deshalb: Wer Journalist werden möchte, sollte nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern versuchen, bei Praktika möglichst viel zu lernen.