Hello again – Emanuel ist zurück an „seiner“ Uni

Alumni , Vorgestellt
Featurebild Emanuel

Emanuel hat an der Uni Erfurt Kommunikationswissenschaft und Staatswissenschaften (Sozialwissenschaften) studiert und 2010 seinen Bachelor-Abschluss gemacht. Jetzt ist er zurück – als Mitarbeiter in der Hochschulkommunikation. Wie es dazu kam und wie ihm das Studium auf seinem Berufsweg zugutekam, das erzählt er uns hier im Campusblog. 

„Für mich stand schon ziemlich früh fest, dass ich später mal im Bereich Public Relations, also Öffentlichkeitsarbeit im weitesten Sinne, arbeiten möchte. Aber das gab es seiner Zeit als Studienangebot so noch nicht. Also habe ich nach etwas Verwandten gesucht. Mein Bruder, der bereits Kommunikationswissenschaft in Zürich studierte, brachte mich dann auf diesen Studiengang. Und da das Seminar für Kommunikationswissenschaft der Uni Erfurt schon damals einen guten Ruf genoss, war die Entscheidung nicht schwer – zumal ich aus dem benachbarten Gotha komme und die Wege denkbar kurz waren. Die Kombination mit der Staatswissenschaft im Nebenfach schien mir ebenso passend – denn so konnte ich auch meine Kenntnisse im Bereich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erweitern (eine super Entscheidung, wie sich später herausstellte). Also bewarb ich mich.

Während ich mich für das Studium der Staatswissenschaft einfach einschreiben konnte, musste ich in der Kommunikationswissenschaft erst das in Erfurt übliche Eignungsfeststellungsverfahren durchlaufen. Zwei Tage intensives Kennenlernen auf dem Campus. Zugegeben, ich hatte zunächst etwas „Bammel“, aber wie sich herausstellte, war das Verfahren eine echt gute Möglichkeit, herauszufinden, ob ich den Anforderungen des Studiengangs gewachsen sein würde und im Gegenzug, ob mich die Inhalte überzeugen können – einfach, ob das Studium und ich zusammenpassen. Und wir passten! So gut, wie es begann, ging es dann auch weiter. Heute weiß ich: Meine Zeit an der Uni hat mich super auf meine späteren Jobs vorbereitet. Zum Beispiel das Global Communication Projekt, an dem ich während des Studiums teilnahm und das auch heute noch Bestandteil des Studiums ist. Als Studierende haben wir gemeinsam mit Kommilitonen*innen aus der ganzen Welt in einem realen PR-Projekt für einen realen Kunden gearbeitet. In dem Fall: das Ministerium für Kultur und Bildung der Vereinigten Arabischen Emirate, für das wir ein internationales Musik- und Kulturfestival geplant haben. Ein Kunde, der uns schließlich zum Pitch nach Abu Dhabi eingeladen hat. Eine großartige Erfahrung – nicht nur, weil es so international war und wir tolle Leute kennengelernt haben (noch heute habe ich einen engen Kontakt nach Indien, Spanien und Abu Dhabi), sondern weil ich das Gefühl hatte, neben aller Theorie auch etwas ganz Praktisches zu tun, so wie ich es mir auch für meinen späteren Beruf vorgestellt hatte. Ein erster Testballon sozusagen. 

Und dann war da ja auch noch die Projektstudienphase – auch eine Besonderheit im Erfurter Studium der Kommunikationswissenschaft. Auch darin arbeiten studentische Gruppen – praktisch als ihre Abschlussarbeit – gemeinsam an einem Projekt mit einem Praxis-Partner, der sie bei ihrer Studie unterstützt. Bei uns waren dies damals das Justizministerium und die Thüringer Staatskanzlei. Gemeinsam mit sieben Kommiliton*innen wagten wir einen Blick hinter Gefängnismauern. Wir wollten herausfinden, welche Medien Insassen einer Justizvollzugsanstalt nutzen und wie und warum sie dies tun. Ein Forschungsfeld, zu dem es damals nur wenige Erkenntnisse gab. Diese Tatsache machte das Projekt unglaublich spannend und nicht weniger anspruchsvoll. Unser Professor und unsere Partner waren von diesem Projekt ebenso begeistert wie wir und gaben uns bestmögliche Unterstützung. Nach zahlreichen Interviews mit Mitarbeitern und Gefangenen der JVA sowie einer intensiven Auswertung stand am Ende meine Bachelor-Arbeit. Für die Möglichkeit, dem eigenen (zugegeben vielleicht etwas ungewöhnlichen) Forschungsinteresse nachzugehen, bin ich heute noch dankbar. Genau das macht für mich Forschung und Innovation aus – genau das macht das Studium an der Uni Erfurt aus.

Und so hat mich das Studium super auf meinen weiteren Weg vorbereitet. Nach meinem Abschluss habe ich zunächst die Öffentlichkeitsarbeit im Kinderhospiz in Tambach-Dietharz unterstützt. Später wechselte ich in den Bundestag – als Referent eines Abgeordneten, der sich auch um bildungspolitische Themen gekümmert hat. Dank meiner Erfahrungen und Kenntnisse aus dem Staatswissenschaftsstudium (insbesondere im Staats- und Verfassungsrecht) konnte ich mich auch hier gut eindenken und rasch Fuß fassen. Später habe ich noch einen kleinen beruflichen Ausflug nach Brüssel gemacht, als Mitarbeiter des damaligen Abgeordneten Dr. Dieter L. Koch im EU-Parlament. Bei all dem hat mir der Kontakt zu den Menschen, das Recherchieren von Themen und die Erläuterung von Sachverhalten am meisten Freude bereitet. Das war genau das, was ich wollte. Würde ich, wenn ich noch einmal vor der Wahl stehen würde, etwas anders machen? Nein! Denn der eingeschlagene Weg hat mich zu meinem persönlichen Ziel gebracht. 

Da man aber bei Referentenjobs in der Politik auch immer nur von einer Legislatur zur nächsten lebt und der Job auch immer vom jeweiligen Wahlausgang abhängig ist, war es trotzdem irgendwann Zeit, mich nach einer neuen beruflichen Heimat umzuschauen. Die Stellenanzeige der Uni Erfurt kam da wie gerufen. Also bewarb ich mich erneut an „meiner“ Hochschule. Zwei Monate später sitze ich nun in meinem Büro – hier in der Stabsstelle Hochschulkommunikation im Verwaltungsgebäude. Zusammen mit meinen Kolleginnen kümmere ich mich nun darum, die Geschichten vom Campus zu erzählen – Geschichten aus Studium, Lehre und auch über all die spannende Forschung, die hier in Erfurt betrieben wird. Und natürlich gehört es auch zu unserem Job, mit all dem für die Uni als Studien- und Wissenschaftsstandort zu werben.

Damals wie heute bin ich herzlich empfangen worden. Bleibt mir also nur, „hello again“ zu sagen und mich auf wunderbare Begegnungen und viele spannende Geschichten zu freuen.“

Und so bin ich erreichbar:

Emanuel Cron
Emanuel Cron
Mitarbeiter in der Stabsstelle Hochschulkommunikation
(Hochschulkommunikation)
Verwaltungsgebäude (C02) / Raum 1.32
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