Kaum ein historisches Ereignis ist so unterschiedlich gedeutet und instrumentalisiert worden wie der Bauernkrieg von 1525: Das zeitgenössisch noch als ungeordnet wahrgenommene Geschehen wurde später aus unterschiedlichen Perspektiven als „Aufbegehren gegen feudale Unterdrückung“, als „religiöser Freiheitskampf“, als „Rebellion“ oder „Revolution“ bezeichnet – selbst der Begriff „Bauernkrieg“ ist umstritten. Im Jubiläumsjahr 2025 ist eine große Zahl von Publikationen, Ausstellungen und öffentlichen Events zu verzeichnen. Welche neuen Interpretationen gibt es, und wie fügen sie sich in ältere Muster ein? Hat uns der Aufstand von 1525 heute noch etwas zu sagen? Und wird er möglicherweise im gegenwärtigen politischen und kulturellen Meinungskampf in unsachgemäßer Weise instrumentalisiert? Um dies und mehr wird es im Vortrag von Gerd Schwerhoff gehen.
Der Referent
Prof. Dr. Gerd Schwerhoff ist Seniorprofessor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der TU Dresden mit den Arbeitsschwerpunkten Kriminalität und Hexenverfolgung. 2024 hat er mit „Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung“ bei C.H. Beck ein Sachbuch zum Thema vorgelegt.

