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„Körper und Herrschaft“

Um "Körper und Herrschaft" geht es bei einer Tagung, zu der das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt unter der Leitung von Dr. Benjamin Steiner und PD Dr. Anja Rathmann-Lutz (Tübingen) vom 11. bis 13. September 2025 ins Landschaftshaus am Gothaer Schloßberg einlädt.

Forschungszentrum Gotha

Körpergeschichte ist aktueller denn je: Jüngste Debatten etwa um die Gesundheit von Kandidatinnen und Kandidaten bei US-Präsidentschaftswahlen zeigen eindrucksvoll, wie sehr körperliche Erscheinung, Vitalität und Gesundheit bis heute politische Settings beeinflussen. Dabei handelt es sich keineswegs um ein rein modernes Phänomen. Schon in vormodernen Gesellschaften spielte die körperliche Konstitution von Herrschenden eine zentrale Rolle bei der Legitimation politischer Macht.

Trotz ihrer historischen Relevanz blieb Körperlichkeit als Bedingung politischer Herrschaft lange unterbelichtet – auch in der Forschung. Besonders in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Monarchien galten jedoch spezifische Erwartungen an die physischen Voraussetzungen von Herrscherinnen und Herrschern, um politische Ordnungen zu stabilisieren oder dynastische Kontinuität zu sichern.

Die Tagung in Gotha widmet sich nun der Frage, wie sich Körper in politischen Kontexten methodisch und historisch erfassen lassen. Wie sichtbar oder unsichtbar ist der „bloße“ Körper hinter der Fassade von Inszenierung, Ritual und Symbolik? Welche Rückwirkungen entfalten politische Räume, Institutionen und Techniken der Herrschaft auf die Körper der Regierenden – und umgekehrt? Und lassen sich spezifische Transformationen in der Beziehung zwischen Körper und Herrschaft im Übergang von Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit erkennen?

Eingeladen sind Referentinnen und Referenten, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Körperlichkeit im Kontext von Herrschaft befassen – sei es im Rahmen dynastischer Systeme, medizinhistorischer Fragestellungen, individueller Herrscherbiografien oder im Hinblick auf vergleichende, epochen- oder raumübergreifende Ansätze.

Die Veranstaltung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.

Ansprechpartner:

PD Dr. Benjamin Steiner
Inhaber der Vertretungsprofessur für Wissenskulturen der Europäischen Neuzeit
(Philosophische Fakultät)
C18 – Lehrgebäude 4 / Raum E29
Sprechzeiten
nach Vereinbarung

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