"Singapur ist ein Schmelztiegel der Kulturen."

International
Julia in Singapur

Ein Auslandsaufenthalt ist eine feine Sache. Man kann eine fremde Sprache vertiefen, bekommt Einblicke in eine andere Kultur, knüpft neue Kontakte, erweitert seinen Horizont und nebenbei macht es sich im Lebenslauf auch immer gut. Mehr als 100 Studierende der Uni Erfurt wagen diesen Schritt alljährlich. Wir haben Julia ein paar Fragen zu ihrem Auslandsaufenthalt in Singapur gestellt.

Julia in Singapur

Wo bist du und für welchen Zeitraum wirst du dort sein?
Mich hat es in die asiatische Metropole und wohl sauberste Stadt der Welt verschlagen: Singapur. Dort war ich sechs Monate an der German European School Singapore (GESS) als Assistenzlehrkraft in der deutschen Sektion der Grundschule tätig.

Warum hast du dich für dein Gastland entschieden?
Singapur ist ein multikultureller Stadtstaat mit konstanten tropischen Temperaturen. Die Stadt ist so kontrastreich: Hier trifft Science Fiction auf Natur, und Hightech auf Tradition. Neben den imposanten futuristischen Hochhäusern mit spiegelnden Glasfassaden stehen großartige Kolonialgebäude. Dies macht Singapur so spannend und interessant. Oft wird auch gesagt, dass Singapur das „Asien für Anfänger“ ist, denn der Lebensstandard ist hier sehr hoch. Außerdem ist Singapur durch seine Lage perfekt geeignet, um angrenzende Länder zu bereisen.

Wie begrüßt man sich dort?
ஹலோ – das heißt „Hallo“ auf Tamilisch. Tamil ist eine der vier Amtssprachen in Singapur. Außerdem gehören Mandarin, Bahasa Malaysia und natürlich Englisch dazu. Aber mit einem einfachen „Hello“ wird man in Singapur überall verstanden, obwohl die „Singaporeans“  gern in ihrem eigenen Englisch, dem sogenannten „Singlisch“, sprechen.

Ist es einfach, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen?
Die Einheimischen sind super aufgeschlossen, freundlich und aufmerksam. Gerade in den etwas außerhalb des Zentrums gelegenen Stadtvierteln wird man herzlich empfangen und häufig in ein Gespräch verwickelt.

Was war bisher die größte Herausforderung?
Ich glaube, das Schwierigste ist immer, in der Vorbereitungsphase an alles zu denken. Schließlich gibt es einige bürokratische Angelegenheiten wie Arbeitsvisum, Wohnungssuche etc. zu erledigen.

Bitte vervollständige: Das Beste an meinem Gastland ist…
…das friedliche und entspannte Zusammenleben so unterschiedlicher Kulturen in einer Stadt und die damit verbundene Vielfältigkeit. Singapur ist ein Schmelztiegel der Kulturen.

Wie sind die Lebenshaltungskosten an deinem Studienort? Und wie sieht es mit Wohnraum aus?
Die Lebenshaltungskosten in Singapur sind immens hoch, nicht umsonst ist Singapur die teuerste Stadt der Welt. Auch das Einkaufen im Supermarkt zwingt dazu, tief in die Tasche zu greifen. Alle Lebensmittel sind viel teurer als in Deutschland. Wer dann nicht auf gewohnte Produkte verzichten kann, bezahlt für vier Scheiben Gouda circa sechs Singapur Dollar.
Auch die Kosten für eine Wohnung sind sehr hoch. Ohne eine entsprechende Unterstützung während des Aufenthaltes ist es sicherlich schwer, die anfallenden Lebenshaltungskosten zu stemmen. Deshalb sollte man sich am besten um entsprechende Förderungsmöglichkeiten bemühen.

Was würdest du anderen empfehlen, die sich für einen Auslandsaufenthalt entscheiden?
„Let´s go on an adventure“ ist mein Motto. Auch wenn die Vorbereitungsphase und Organisation eines Auslandsaufenthaltes anstrengend und manchmal sehr nervenaufreibend sein mag, kann ich nur sagen: Es lohnt sich in jeglicher Hinsicht. Wichtig ist vor allem, schon frühzeitig zu recherchieren, um die entsprechenden Bewerbungsfristen nicht zu verpassen. Meistens gibt es hierbei eine lange Vorlaufzeit. Wer sich für den asiatischen Raum interessiert und sanft in die asiatischen Lebensbedingungen einsteigen möchte, ist in Singapur genau richtig.

(Foto 1): Julia an den 20 Hektar umfassenden Resort „Marina Bay Sands“.
(Foto 2): Downtown Singapur bei Sonnenuntergang.