Aus dem Flugzeug an die Uni ...

Zwischen Mensa und Hörsaal
Zwischen Mensa udn Hörsaal: Vanessa studiert Technik und Religion an der Uni Erfurt.

Bevor Vanessa an die Universität Erfurt kam, durchlief sie bereits mehrere Stationen. Von der Tätigkeit als Restaurantfachfrau, über das Fachabitur im Bereich Ernährungswissenschaften, einem kurzen Ausflug in die Chemie- und Umwelttechnik, hin zur Verwirklichung eines großen Traums: als Flugbegleiterin arbeiten. Und das tat sie fünf Jahre lang bis die Fluggesellschaft Germania im Januar 2019 Insolvenz anmeldete. Für Vanessa die Gelegenheit, dem Studium eine zweite Chance zu geben. Mittlerweile studiert sie im dritten Semester Technik und Religionswissenschaften an der Universität Erfurt und erzählt hier von ihren Erfahrungen...

Was war ausschlaggebend für die Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Zum einen, weil ich aus Erfurt komme, zum anderen wollte ich Lehramt studieren. Das hat also gepasst. Mein Bruder hat hier auch schon Lehramt studiert und der Abschluss von der Uni Erfurt ist überall sehr angesehen. Er selbst ist mittlerweile Direktor einer Botschafterschule in Südkorea und das gerade mal mit Mitte Dreißig. Lange Rede, kurzer Sinn: Der gute Ruf der Uni und dass ich in Erfurt wohnen bleiben konnte, das war ausschlaggebend.

Was begeistert dich an deinem Studium? Was sind die Studieninhalte?
Ich war schon immer an Technik interessiert. Als ich mir die Inhalte des Studiengangs Technik durchgelesen habe, fand ich es sehr interessant, hier mehr über Programmierung, Elektrotechnik oder Energiesysteme erfahren zu können. Und Religionswissenschaften empfand ich als einen guten „Ausgleich“ zu Technik. Da ich atheistisch erzogen wurde, habe ich mich vorher kaum mit den großen Religionen wie dieser Wahl auseinandergesetzt, denn mein Nebenfach ist von Technik sehr weit entfernt, so dass ich hier auf eine ganz andere Weise gefordert bin. In Religionswissenschaften werden die Religionen „hinterfragt“, wie sie entstanden sind und was sie beinhalten. Auch Buddhismus, Hinduismus und Polytheismus sind Teil des Studiums. Ab dem dritten Semester kann man Philosophie belegen – es  ist sogar Pflicht, wenn man später Lehramt studieren möchte, um das Fach Ethik in der Schule unterrichten zu können.

Wie war deine Anfangszeit in Erfurt und speziell an der Uni? Hast du dich schnell zurechtgefunden?
Für mich als geborene Erfurterin war die Anfangszeit sehr schön. An der Uni habe ich mich auch sehr schnell zurechtgefunden. Für mich persönlich war es erst einmal schwer, mich wieder ans Lernen zu gewöhnen. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich meinen Rhythmus gefunden habe, aber die Dozenten waren sehr hilfsbereit. So habe ich in Technik ein paar gute Tipps bekommen und einer unserer Dozenten ist oft weit ins Detail gegangen, weil er wusste, dass meine Schulzeit sehr weit zurück liegt.  

Was würdest du Erstsemestern mit auf den Weg geben?
Auch wenn es am Anfang mal schwer wird: Gebt nicht so schnell auf und haltet zusammen. Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt. Jeder hat was davon. Keiner muss für sich allein kämpfen. Es zählt nur, dass ihr zusammenhaltet und gemeinsam durchs Studium geht. Jeder hat seine eigenen Stärken, jeder kann sich einbringen – so dass am Ende alle profitieren. Und natürlich: Habt Spaß, seid neuen Leuten gegenüber offen und genießt das Studentenleben.