Aufgabe des Fachs Grundschulpädagogik ist es, sich der Professionalisierung angehender Grundschullehrerinnen sowie Grundschullehrer, der Forschung eben dieser Professionalisierung und der Forschung über Lehren und Lernen in der Grundschule zu widmen. Das Studium der Grundschulpädagogik an der Universität Erfurt vermittelt in enger Kooperation mit der Schulpädagogik, der Psychologie, der Inklusiven Unterrichtsforschung, der Kindheitspädagogik und den Erziehungswissenschaften die pädagogisch-psychologischen Kompetenzen, die für den Beruf benötigt werden. Hierzu gehören didaktische Kompetenzen in Bezug auf die Anforderungen des Anfangsunterrichts, der heterogenen Lernvoraussetzungen und Sozialisationserfahrungen der Lernenden sowie der besonderen Kompetenzerwartungen und Organisationsstrukturen in der Grundschule. Die Vermittlung pädagogischer Kompetenzen umfasst dabei nicht nur Fachwissen und methodisches Können, sondern auch die Ausbildung eines pädagogischen Ethos, was untrennbar zu einem professionellen, das Kind in seiner Individualität und Personalität achtenden Berufsverständnis gehört.
Vorrangige Aufgabe der Forschung im Fach Grundschulpädagogik ist es, die Qualität des „pädagogischen Wissens“ so weiterzuentwickeln, dass es zu einer Verbesserung im erzieherischen wie auch unterrichtlichen Handeln kommt. Dazu sind eine kritische Analyse und Reflexion bereits bestehender Erziehungslehren sowie systematische empirische Forschungen im Feld nötig. Forschungsarbeiten zeichnen sich unter anderem durch einen hohen Anwendungsbezug aus und leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Schule, Unterricht und der Professionalisierung angehender Lehrpersonen. Dem Anspruch des Anwendungsbezuges folgend wird das Ziel verfolgt, Forschungsergebnisse an den tatsächlichen Bedürfnissen der Praxis auszurichten.
Im Rahmen eines Erasmus+ Austauschs besuchten Agnes Pfrang und Judith Preiß vom 3.-7.11.2025 die Universität Stockholm, um mit Kolleginnen und Kollegen der Abteilung für Fachdidaktik und des Instituts für Deutsche Sprache über weitere gemeinsame Lehr- und Forschungsprojekte im Rahmen der internationalen Lehrerinnenbildung zu sprechen.
Ein erster Schritt der Kooperation ist die DAAD- Gastdozentur von Professorin Anja Kraus im akademischen Jahr 2025/26 in der Erfurter Grundschulpädagogik.
Professorin Maria Andrée, stellvertretende Leiterin der Abteilung für Fachdidaktik und Direktorin der Research School für Fachdidaktiken, empfing die Kolleginnen aus Erfurt.
Während eines Schul- und Unterrichtsbesuchs an der Mattäusskola in Stockholm konnten Agnes Pfrang und Judith Preiß interessante Einblicke in die heterogenitätssensible Gestaltung des Ganztagsangebots und des Unterrichts erhalten.
Gemeinsam mit Dr. Susanne Siebholz (TU Chemnitz) und PD Dr. André Epp (PH Karlsruhe) hat Ralf Parade einen Beitrag zum dieses Jahr in der dritten Auflage neu erschienenen Band "Methoden der Kindheitsforschung" veröffentlicht. Der Beitrag lautet "Sozialwissenschaftliche Prozessanalyse und Kinderbiografien" und widmet sich der methodischen Erschließung autobiographischer Erzählungen von Kindern.
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Der massenmediale Interdiskurs über Erschöpfung im Lehrberuf konstruiert Lehrer*innenbildung als präventive Instanz gegen berufliche Krisen. Dabei dominieren technizistische Erwartungen, während pädagogisches Wissen marginalisiert wird. In einer diskursanalytischen Untersuchung zeigt Ralf Parade drei Problematisierungslinien auf: mangelnde Eignungsselektion, defizitäre Kompetenzvermittlung und unzureichende Resilienzförderung. Psychologische und medizinische Deutungsmuster verdrängen erziehungswissenschaftliche Perspektiven und folgen einem Machbarkeitsparadigma, das pädagogische Prozesse auf steuerbare Techniken reduziert und neue Enttäuschungen produziert.
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Obwohl die dialektisch verbundenen sozialphilosophischen und sozialwissenschaftlichen Konzepte Entfremdung und Verdinglichung auf einen langen Verwendungszusammenhang verweisen und das Potenzial bergen, Fehlentwicklungen spätmoderner Gesellschaften thematisierbar zu machen, wurden sie im Kontext von Schultheorie und -forschung bisher nur rudimentär aufgegriffen. Der von unserem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Ralf Parade und André Epp herausgegebene Themenschwerpunkt schließt an diese Leerstelle an. Die einzelnen Beiträge kreisen dabei etwa um die Frage, wie Entfremdung und Verdinglichung rekonstruktiv erschlossen werden können und welche Gefahren damit verbunden sind (Sascha Kabel & Marion Pollmanns), zeigen auf, wie Entfremdungs- und Verdinglichungsprozesse in Erleidensbiografien von Lehrpersonen miteinander verwoben sein können (Ralf Parade & André Epp) und verdeutlichen Bearbeitungsmodi von Entfremdung und Verdinglichung im digitalen Unterricht (Eike Wolf & Sven Thiersch). Ein Postskriptum (Roland Reichenbach) kommentiert die Beiträge und lädt zum Weiterdenken ein.
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In dem unlängst erschienenen Sammelband zur Literaturvermittlung im virtuellen Raum ist ein Beitrag von Judith Preiß, unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, und Prof.in C. Führer (Uni Tübingen) erschienen.
Der Beitrag hat den Titel: "Ästhetische Rezeptionsfähigkeiten im digital gestützten Literaturunterricht fördern? Chancen am Beispiel von szenischen Videointerpretationen und Litmaps" (Judith Preiß/Carolin Führer)"
Nachlesen kann man den Beitrag hier.
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