Jahrestagungen der Stipendieninitiative

Seit 2022 findet jährlich am Forschungskolleg Transkulturelle Studien in Gotha die Jahrestagung der Deutsch-äthiopischen Stipendieninitiative statt. Die an europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen studierenden und forschenden Fellows werden im Rahmen der Stipendieninitiative der Gerda Henkel Stiftung zu einem Vernetzungstreffen nach Gotha eingeladen. Während der Tagungen gibt es ein Programm, welches einen gegenseitigen Austausch über den jeweiligen Forschungsstand ermöglicht, sowie öffentliche Abendveranstaltungen.

Vergangene Jahrestagungen:

Jahrestagung 2023

Vom 09. bis 11. Mai 2023 fand die zweite Jahrestagung der Deutsch-äthiopischen Stipendieninitiative am Forschungskolleg Transkulturelle Studien in Gotha statt. Das Forschungskolleg hat die an europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen studierenden und forschenden Fellows im Rahmen der Stipendieninitiative der Gerda Henkel Stiftung zu einem Vernetzungstreffen nach Gotha eingeladen. Als Teil des Programms gab es intensive Diskussionen zu vielfältigen Themengebieten, wie Kartographie in Äthiopien, kommunalem Fleischkonsum, ethnographischer Feldarbeit während der Pandemie, Meinungsfreiheit in Äthiopien und vielen weiteren. Außerdem besichtigten die Teilnehmenden die Sammlung orientalischer Handschriften in der Forschungsbibliothek Gotha.

Am 09. Mai 2023 fand außerdem eine öffentliche Abendveranstaltung unter dem Titel „Frieden schaffen – How to Build Peace“ statt. Alle Interessierten waren zu einer Podiumsdiskussion in der Schlosskirche vom Gothaer Schloss Friedenstein eingeladen. Hintergrund war der äthiopische Bürgerkrieg sowie der jüngst begonnene Friedensprozess. Auf dem Podium diskutierten der äthiopische Künstler Michael Hailu, die ehemalige deutsche Botschafterin in Äthiopien Brita Wagener, Dr. Alula Tesfay und der Erfurter Völkerrechtler Michael Riegner die Frage „How to build peace?“. Die Veranstaltung war Teil der Vortragsreihe „Frieden schaffen“ des Historischen Seminars der Universität Erfurt. Sie wurde durch die Gerda Henkel Stiftung, sowie den Freundeskreis GothAdua e.V. gefördert.

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Gerda Henkel Tagung 2023 Kaffee im Garten
Gerda Henkel Tagung 2023 Teilnehmer diskutieren angeregt
Gerda Henkel Tagung 2023 Gruppenfoto der Teilnehmenden auf dem Schlosshof

Jahrestagung 2022

Am 20. und 21. Oktober 2022 fand die erste Jahrestagung der von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Deutsch-äthiopischen Stipendieninitiative am Forschungskolleg Transkulturelle Studien in Gotha statt, zu der wir die anderen bereits in Europa studierenden und forschenden Fellows, die u.a. in Frankfurt, Hamburg, Mainz, München, Paris und Würzburg arbeiten, nach Gotha zu einem Vernetzungstreffen eingeladen haben.

Vorbereitet durch die in Gotha anwesenden Stipendiaten gab es ein dichtes Programm, bei dem alle beteiligten Wissenschaftler*innen einen Einblick in ihre laufenden historischen, anthropologischen, geographischen oder medienwissenschaftlichen Forschungen und künstlerischen Arbeiten gaben. In der zur Universität Erfurt gehörigen Sammlung Perthes gaben der Sven Ballenthin, Iris Schröder und Wolbert Smidt einen Einblick in die reichen Bestände zu Äthiopien. Ferner stellte Claudia Berger das durch das BMBF geförderte Forschungs- und Digitalisierungsprojekt „Kartographien Afrikas und Asiens (KarAfAs)“ vor – ein Impuls, der einige der anwesenden Stipendiaten veranlasste, eigene mögliche Forschungen mit den Gothaer Kartenmaterialien zu eruieren. Einen tiefen Eindruck hinterließen bei allen Beteiligten die Beiträge künftiger Stipendiat*innen, die sich derzeit noch in Tigray befinden oder in Addis Abeba auf ihr Visum warten und ihre Kurzberichte teils als Text, teils als Video vortrugen. Als künstlerischer Kommentar zum laufenden Kriegsgeschehen gehörte der kurze Film „Silence the Guns“ zu den Beiträgen, die allen Anwesenden besonders in Erinnerung bleiben dürften.

Eine öffentliche Abendveranstaltung ermöglichte es zudem, aus dem engeren universitären Umfeld heraus und in Kontakt mit der Stadt Gotha zu treten. Diese fand in Kooperation mit dem Gothaer Gymnasium Ernestinum und dem Freundeskreis GothAdua e.V. statt und stieß auf bemerkenswerte Resonanz. Unter lebhafter Beteiligung der anwesenden Stipendiaten diskutierten die Teilnehmenden mit dem zahlreich erschienenen Gothaer Publikum über die Frage, wie für die Stipendiat*innen der Neustart in Europa gelingen könne sowie die Perspektiven und Chancen der weiteren wissenschaftlichen Zusammenarbeit trotz der andauernden schwierigen Lage in Tigray.

Bilder: Gruppenbild Jahrestagung der Deutsch-äthiopischen Stipendieninitiative & Besuch der Sammlung Perthes Gotha © Dr. Alula Tesfay