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Simone Wagner wird mit dem Schöpflin-Preis 2024 ausgezeichnet

Der Förderverein des Generallandesarchivs Karlsruhe e.V. hat wieder den Johann-Daniel-Schöpflin-Preis vergeben. Preisträgerin des Jahres 2024 ist Frau Simone Wagner für ihre Dissertation "Geschlecht und Urbanität. Die Autorität von Äbtissinnen und Pröpsten in südwestdeutschen Stiften". Die Preisverleihung erfolgt in einer öffentlichen Feierstunde mit Vortrag der Preisträgerin Simone Wagner am Dienstag, den 7. Mai 2024, um 19 Uhr.

Simone Wagner war Doktorandin am Max-Weber-Kolleg und wirkte in der Kollegforschungsgruppe „Religion und Urbanität“ unter der Leitung ihrer Promotionsbetreuerin Prof. Dr. Susanne Rau. In ihrer Arbeit vergleicht sie die Grundlagen der Autorität von Äbtissinnen und Pröpsten südwestdeutscher Stifte im 15. und 16. Jahrhundert. Während dieser Zeit häuften sich Konflikte um die stiftischen Vorsteher*innen, in denen ihr Amt ausgehandelt wurde. Wie die Pröpste leiteten auch die Äbtissinnen ihre Autorität aus ihrem Amt ab und litten nicht unter einem geschlechtsspezifischen Legitimationsdefizit. Dennoch beeinflussten geschlechtsspezifische Verhaltenserwartungen die Amtsführung von Äbtissinnen und Pröpsten. Diese Erwartungen betrafen die Bereiche ideelle und biologische Mutterschaft, Sexualität und körperliche Gewalt.

„Wir freuen uns sehr über diese Würdigung einer exzellenten Forschungsarbeit und gratulieren Simone Wagner ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.“, so Hartmut Rosa und Jörg Rüpke, Direktoren des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt.