Fachprofil und Forschung
Die Erfurter Professur für Moraltheologie konturiert theologische Ethik als pluralismusfähige, interdisziplinär anschlussfähige und in säkularen Diskursen dialogfähige Disziplin: Angesichts der durch den Missbrauchsskandal offenkundig gewordenen Krise christlicher und kirchlicher Moral arbeiten wir an Perspektiven zu deren Erneuerung.
Wir erproben Anschlussfähigkeit und Profil theologischer Ethik an konkreten gesellschaftlich relevanten Konfliktthemen, die wir immer auch als Orte theologisch-ethischer Erkenntnis begreifen.
Unsere Forschung fragt, wie christliche Ethik in Gesellschaft und Öffentlichkeit vernehmbar werden kann und welche Rolle der christliche Glaube für verantwortliches Handeln in der Welt spielt.
Aktuell bearbeitete Schwerpunkte sind:
- Biomedizin, insbesondere reproduktive Autonomie, postnatale Gendiagnostik, prädiktive Medizin, Sterbehilfe und Assistierter Suizid
- Ethik digitaler Technologien, insbesondere Algorithmisierung von Entscheidungsprozessen, anthropologisch-ethische Implikationen von Zukunftsnarrativen Künstlicher Intelligenz, Human Enhancement, Digitalisierung der Medizin
Diese und weitere Themenfelder angewandter Ethik werden systematisch verschränkt mit fundamentalmoralischen und anthropologisch-ethischen Fragestellungen.
Ein besonderer Fokus gilt dem Umgang mit Unsicherheit und Vulnerabilität, Prävention und Prädiktion.
Im Mai starten wir an der Professur mit einem von der DFG geförderten Forschungsprojekt zum Thema: Wi(e)der die Moralisierung von Krankheit – Ein theologisch-ethischer Beitrag zu einer Ethik der Prävention im postgenomischen Zeitalter


