Darin sollen unter Beteiligung von Dr. József Simon (Szeged), Dr. Stefanie Ertz (Berlin/Gotha), Dr. Mikkel Jensen (Erfurt/Gotha), Prof. Dr. Michael Kempe (Hannover) und Dr. Hannes Amberger (Berlin) vor allem Briefwechsel Boineburgs und von ihm annotierte Bücher untersucht werden.
Johann Christian von Boineburg wurde am 12. April 1622 in Eisenach geboren. Er studierte in Jena und später in Helmstedt. Aus seiner Ehe mit Anna Christine Schütz von Holzhausen ging sein bedeutender Sohn, Philipp Wilhelm Reichsgraf von Boineburg (1656-1717), hervor. Johann Christians letzte Lebensjahre waren intellektuell geprägt durch die Begegnung mit dem jungen Leipziger Juristen Gottfried Wilhelm Leibniz, der nicht nur Hauslehrer Philipp Wilhelms wurde, sondern dank Boineburg auch eine Anstellung am Mainzer Hof von Johann Philipp von Schönborn erhielt. Eine Reihe von Werken des jungen Leibniz entstand in Zusammenarbeit mit Boineburg. Boineburg starb am 8. Dezember 1672 in Mainz. Philipp Wilhelm wurde zum Statthalter der kurmainzischen Stadt Erfurt und zum Rektor der Erfurter Universität ernannt und verlegte die Bibliothek seines Vaters von Mainz nach Erfurt, um sie zu erhalten und zu erweitern.