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Schulpädagogik und Lehrerbildung
Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik
Bildende Kräfte (in) der Literatur um 1800
Der Bildungsbegriff ist als konstituierende Größe der Bildungswissenschaften und aufgrund seines spezifisch deutschen Bedeutungsspektrums Gegenstand intensiver und anhaltender Reflexionen.
Wie hat sich das Konzept Bildung in seinem ganzheitlichen – nicht direkt übersetzbaren – Bedeutungsumfang entwickelt?
Um die Frage nach dem ideen- und begriffsgeschichtlichen Ursprung zu beantworten, die den Bildungsbegriff als Klammer physiologisch-organischer und geistig-kultureller, individueller und kollektiver Veränderung, als dynamischen Prozess und Ergebnis von Entwicklung und Erziehung zwischen Selbsttätigkeit und äußeren Bedingungen gleichermaßen ausweisen, beleuchte ich im Rahmen meines Dissertationsprojekts die deutsche Literatur um 1800.
In den ästhetischen und literarischen Auseinandersetzungen mit schönen Formen, ihrer Hervorbringung, Wirkung und ihrer historischen Variabilität erfährt der Bildungsbegriff, so meine Kernthese, einen bis heute prägenden Bedeutungswandel, der sich vom literaturtheoretischen Nachdenken über „bildende Kräfte (in) der Literatur“ nicht trennen lässt. Deutlich zeigt sich dies mit Blick auf poetologische und literarische Texte Friedrich Schillers, Wilhelm von Humboldts, der Brüder Schlegel und Goethes, die (vorrangig) in Zeitschriften (Die Horen, Athenäum, Propyläen) der Jahre um 1800 öffentlich und erfolgreich daran arbeiten, Literatur als das Bildungsmedium schlechthin zu konzipieren.
Das Projekt wird an der Universität Hamburg von Prof. Dr. Cornelia Zumbusch und Prof. Dr. Martin J. Schäfer betreut.