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Caravaggios Gemälde der „Berufung des heiligen Matthäus“ aus der Contarelli-Kapelle wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Seit Andreas Prater in seinem Aufsatz von 1985 „Wer ist Matthäus?“ fragte, herrscht Uneinigkeit über die Identität des Jüngers. Der Vortrag will auf diese Frage eine neue Antwort geben. So werden zum ersten Mal druckgrafische Quellen hinzugezogen, die eine Identifikation des Zöllners ermöglichen. Mithilfe dieser Entdeckungen wird eine umfassende Neuinterpretation geliefert, die im Unterschied zu den bestehenden Analysen von einer politischen Interpretation begleitet wird und den Maler als Kritiker gegenreformatorischer Bildfrömmigkeit ausweist.
Jürgen Müller hat den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der TU Dresden inne. Seine Forschungsgebiete betreffen die Kunst der Frühen Neuzeit, den Film und die Fotografie. Er hat zahlreiche Bücher verfasst sowie Kataloge und Sammelbände herausgegeben. Zuletzt hat er die Ausstellung „Phantome der Nacht. 100 Jahre Nosferatu“ im Berliner Museum Scharf-Gerstenberg kuratiert.
Abb.: Caravaggio, Die Berufung des heiligen Matthäus, 1599-1600, Öl auf Leinwand, 322 x 340 cm, Rom, San Luigi dei Francesi, Cappella Contarelli, Public domain, via Wikimedia Commons.

