Deutsch-äthiopische Stipendieninitiative

Profil

Das Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes partizipiert an der von der Gerda Henkel Stiftung im Herbst 2021 bewilligten Förderung für Nachwuchswissenschaftler*innen der Universität Mekelle in Nordäthiopien (ResScholarGE). In Anbetracht der dortigen andauernd schwierigen Lage können auf diese Weise unsererseits sowohl die langjährige Zusammenarbeit als auch die gemeinsamen Forschungsaktivitäten und zwar insbesondere zu den Beständen der Sammlung Perthes weiter fortgesetzt werden.

Dank der großzügigen Förderung durch die Gerda Henkel Stiftung arbeiten derzeit vier äthiopische Promovierende am Forschungskolleg Transkulturelle Studien: Samuel Kidane Haile (Mekelle University) forscht hier zu seinem Dissertationsprojekt „Historical Sources, Oral Traditions and Interpretations on the Period of Ras Sihul Mikael 1692-1780“, während Zegeye Woldemariam Ambo (Mekelle University/ Bonga Teacher’s College) die Arbeit an seiner Dissertation zum Thema „The Kingdom of Kafa: An Ecological and Political Ethnohistory from the late 14th to the early 20th centuries“ fortsetzt. Im Herbst 2022 kehrte außerdem Fesseha Berhe Gebregergis (Mekelle University) nach Gotha zurück, um seine ethnohistorische Dissertation zu den „Dobᶜa of Ethiopia“ abzuschließen. Alle drei sind ehemalige Stipendiaten des Gothaer Herzog-Ernst-Stipendienprogramms. Mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung ist ferner Bereket Hasen Beddecha (Mekelle University) als Gastwissenschaftler am Forschungskolleg assoziiert. Seine Dissertation zum Thema „Political Communication Strategy and Diplomacy: The Ethiopian war and the country's communication and diplomatic crisis“ ist an der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt im Bereich Medien- und Kommunikationswissenschaft verankert.

Die Initiative des neuen Stipendienprogramms geht auf den ehemaligen Herzog-Ernst-Stipendiaten Wolbert Smidt (Friedrich-Schiller-Universität Jena/ Mekelle University) zurück: Dabei zielt die Initiative auf die Förderung junger Nachwuchswissenschaftler*innen und Forschungsassistent*innen, die sich mit ihren Arbeiten in bereits bestehende deutsch-äthiopische Kooperationsvorhaben eingeschrieben hatten. Das Programm wirkt jedoch zugleich auch auf Forschung und Lehre an der Universität Erfurt zurück, schließlich schreibt es sich in unmittelbar laufende Kooperationen ein, die im Jahr 2014 mit einem ersten Memorandum of Understanding ihren Anfang genommen hatten. Entsprechend beteiligen sich die Stipendiaten aktiv an gemeinsamen Forschungsaktivitäten und Arbeitsgruppen, wie beispielsweise dem Nachwuchsnetzwerk Historische Afrikaforschung und der Arbeitsgruppe „Territoriality and Cartographic Knowledge“, die sich eng mit dem „Forschungs- und Digitalisierungsprojekt Kartographien Afrikas und Asiens (KarAfAs)“ verbinden.

Wissenschaftliche Partnerschaft Erfurt-Äthiopien  

Bilder: Sommerfest des Vereins GothAdua e.V. © Otto Eismann; äthiopische Kaffeezeremonie am Forschungskolleg; Eröffnungsplenum der 1. Jahrestagung der Deutsch-äthiopischen Stipendieninitiative in Gotha.

Gruppenbild Sommerfest GothAdua
Äthiopische Kaffeezeremonie am Pagenhaus
Eröffnungsplenum der Jahrestagung
Gerda Henkel Stiftung