Forschung und Entwicklung

Drittmittelgeförderte Projekte

Von der Heimatkunde zum Sachunterricht: (BMBF-Projekt)

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Sandra Tänzer und Dr. Christian Fischer

Die Studie ist Teil des Projektes „Partizipatorische Erinnerungsforschung“ der Universität Erfurt, das wiederum zum Verbundprojekt „Diktaturerfahrung und Transformation“ (DuT) der Universitäten Jena, Erfurt, der Stiftung Ettersberg und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald/Mittelbau-Dora gehört. Am Beispiel des Fachs Heimatkunde wird untersucht, wie Lehrer*innen des Faches Heimatkunde, die in der DDR zur politisch-ideologischen Erziehung junger Kinder verpflichtet waren, nach 1989 die grundlegende Neuausrichtung ihres Faches erlebten, mitgestalteten und erinnern.

Implementation und Evaluation einer Hochschullernwerkstatt an der Universität Erfurt (BMBF-Projekt)

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Sandra Tänzer, Prof. Dr. Gerd Mannhaupt, Dr. Hendrikje Schulze, Marcus Berger

Das Entwicklungs- und Forschungsprojekt ist Teil des Gesamtvorhabens QUALITEACH, dem Erfurter Projekt der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, mit dem die Universität Erfurt unter den Leitbegriffen Identität, Immersion und Inklusion die Lehrer*innenbildung nachhaltig verbessern möchte. Das Teilprojekt zielt auf die Implementation und Evaluation einer Hochschullernwerkstatt an der Universität Erfurt. Ziel der ersten Förderphase bis 30. 06. 2019 war es, Lernwerkstattarbeit an der Universität curricular und hochschulpädagogisch zu verankern und in ihrer Wirkung für Professionalisierungsprozesse von Lehramtsstudierenden zu evaluieren. In der zweiten Förderphase bis 31. 12 2023 werden das Profil der Hochschullernwerkstatt über Fachbereiche, Studienfächer und Phasen der Lehrer*innenbildung hinweg ausgebaut und die hochschuldidaktische Kompetenz der Lehrerbildner*innen für Werkstattlernen durch eine 1½jährige Weiterbildung gezielt gefördert. Die Qualität der vielfältigen Lehr-Lern-Konzepte wird weiterentwickelt, gesichert und deren Wirkung überprüft.

Lernwerkstatt der Uni Erfurt

QUALITEACH

DigiLernLab - Ein digitales Unterrichtsforschungslabor an der Universität Erfurt

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Gerd Mannhaupt, Prof. Dr. Sandra Tänzer, Maren Würfel

Digitalisierung bedeutet nicht nur Veränderungen in den uns zur Verfügung stehenden tech-nischen Mitteln. Mit der Digitalisierung geht ein Wandel in allen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen einher, so auch in der Bildung. Die Universität Erfurt gestaltet den digitalen Wandel im Bereich Bildung u.a. im Rahmen des Projektes „Forschungscampus Digitale Lehrer*innenbildung“ mit. Wir sehen einen Schlüssel für das Gelingen der Digitalisierung im Bildungswesen in der umfassenden Ausbildung von Lehrkräften. Um diese zu gewährleisten, soll ein Labor für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien an der Universität eingerichtet werden. An der Universität Erfurt wird das digitale Lernlabor vor allem der Professionalisierung von Lehrer*innen dienen. Wir wollen in den nächsten Jahren unter anderem konzeptionell und infrastrukturell einen digitalen Arbeitsraum schaffen, der den Erwerb fachlicher, fachdidaktischer und technologisch-informatorischer wie auch medienpädagogischer Kompetenzen bei Lehramtsstudierenden fördert, und  als ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der gemeinsamen Reflexion fungiert, in dem Kooperationen inner- und außeruniversitärer Bildungseinrichtungen gelebt werden und man sich gemeinsam auf den Weg macht, um das Lernen über und mit digitalen Medien inhaltlich-konzeptionell und empirisch voranzutreiben.

Teilprojekt "DigiLernLab"

Weitere Projekte

Rekonstruktion der Planungspraxis (angehender) Lehrkräfte im Sachunterricht

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Sandra Tänzer

Die als Längsschnitt angelegte Studie erforscht, wie Lehramtsanwärter*innen unter den strukturellen Bedingungen des Vorbereitungsdienstes sowie Lehrer*innen alltäglichen Sachunterricht planen und wie sich ihr Planungshandeln im berufsbiographischen Verlauf verändert. Ermittelt werden theoretisch-reflexive wie auch implizite, handlungsleitenden Wissensbestände, um einerseits zu verstehen, wie die Lehrkräfte die Kernaufgabe der Sachunterrichtsplanung wahrnehmen und bewältigen und worin mögliche Veränderungen ihres Denkens und Handelns in diesem beruflichen Aufgabenfeld bestehen. Methodologisch verortet sich das Forschungsprojekt im Paradigma qualitativ-rekonstruktiver Sozialforschung.

Sechs Lehrkräfte wurden und werden während ihres zweijährigen Vorbereitungsdienstes und im Berufsalltag begleitet. Sie berichteten zu drei verschiedenen Zeitpunkten ihrer Ausbildung über ihre Erfahrungen mit der Planung von Sachunterricht, beschrieben gegenwärtige Planungsstrategien an selbstgewählten Beispielen und reflektierten im Fächervergleich typische Merkmale der Planung von Sachunterricht. Vier Jahre nach deren Berufseinstieg wurden drei der sechs Lehrerinnen wiederholt interviewt – in einer beruflichen Entwicklungsphase, die, folgt man dem Modell berufsbiographischer Entwicklung von Huberman (1991), durch Stabilisierung und Identifikation mit der eigenen Lehrerrolle und routiniertes Handeln gekennzeichnet ist. Eine weitere Erhebung ist nach weiteren fünf Jahren geplant. Der Vergleich zwischen diesen verschiedenen berufsbiographischen Phasen schärft den Blick für überdauernde Handlungsdispositionen in der Planung von Sachunterricht.

Konstituierung des Sachunterrichts als wissenschaftliche Disziplin seit 1970

Projektverantwortliche:  Prof. Dr. Sandra Tänzer

Kooperationspartnerin: Prof.‘in Dr.‘in Claudia Schomaker (Leibnitz-Universität Hannover)

Wenn auch das Sachlernen im schulischen Kontext eine sehr lange und konfliktreiche Geschichte hat (vgl. Nießeler 2010), so steht der Begriff „Sachunterricht“ seit dem Frankfurter Grundschulkongress 1969 und dem „Strukturplan des Deutschen Bildungsrates“ (1970) für jenen Lernbereich der Grundschule, der das naturwissenschaftlich-technische und sozial- und kulturwissenschaftliche Lernen umfasst. Seither ringt er immer wieder um sein Selbstverständnis – als Schulfach, als Studienfach und als wissenschaftliche Disziplin/Fachdidaktik (vgl. Giest 2009). Ziel der Studie ist es, anhand der Erfahrungen und Sichtweisen von Wissenschaftler*innen (als Akteur*innen im Feld) zu ermitteln, wie sich dieses Fach als akademische Disziplin/Wissenschaftsdisziplin konstituierte und geworden ist, was sie heute ist (Rekonstruktion der Historizität der Wissenschaftsdisziplin Sachunterricht mit einem Ausblick auf potentielle zukünftige Entwicklungen).

Biographie, Habitus und Profession – Professionalisierung im Grundschulamt unter besonderer Rücksicht der Didaktik des Sachunterrichts

Projektverantwortliche: Dr. Mei Ling Liu

Das Projekt rekonstruiert biographischen Verläufe und die dadurch gewonnenen Ausgangslagen von Lehramtsstudierenden und das Spiel dieser Voraussetzungen im Werdegang des professionellen Lehrerhabitus durch das Lehramtsstudium an deutschen Universitäten. Grundschullehramtsstudierende mit dem Studienfach Sachunterricht und seine Didaktik werden als Versuchsgruppe betrachtet. Das Projekt wird insgesamt als eine biographie- und professionstheoretisch orientierte Längsschnittstudie mit der Frage nach Habitusänderung bzw. dessen Transformation und Beharrungstendenz, nach relevanten Faktoren (z.B. soziale Herkunft, pädagogische Vorerfahrung, Studium) sowie Zusammenhängen für die Bildung des gesamten Lehrerhabitus entworfen.

Die Thematisierung der Zeit des Nationalsozialismus im Heimatkundeunterricht der DDR

Projektverantwortlicher: Stephan Kaldune

Dieses Projekt untersucht anhand von historischen Quellen, wie den Heimatkundeschulbüchern, den -Lehrplänen, den -Unterrichtshilfen, die im Zeitraum zwischen 1965 und 1989 Anwendung fanden, das fachliche Verständnis sowie die didaktischen Intentionen, die der Konstruktion der Zeit des Nationalsozialismus im Heimatkundeunterricht der DDR zugrunde lagen. Zudem untersucht das Projekt potenzielle Entwicklungserscheinungen der fachlichen bzw. didaktisch-methodischen Vorgaben zu diesem Thema im diachronen Verlauf des Untersuchungszeitraumes.

Zentraler methodologischer Anspruch dieses Projektes ist zudem der Einbezug des historischen Kontextes – auf (bildungs-)politischer, institutioneller, aber auch gesellschaftlicher Ebene –, in dessen Konsequenz weitere historische Kontextquellen (z.B. DDR-Pädagogikwerke, pädagogische Zeitschrift „Die Unterstufe“, Dokumente aus Archiven) in die Untersuchung einbezogen werden.

Prozessmodell Generative Unterrichtsplanung Sachunterricht

Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. Roland Lauterbach (Stiftung Universität Hildesheim; em.), Prof.‘in Dr.‘in Eva Blumberg (Universität Paderborn), Prof. Dr. Jochen Lange (Universität Koblenz-Landau), Prof.‘in Dr.‘in Claudia Schomaker (Leibnitz-Universität Hannover) und Prof.‘in Dr.‘in Frauke Grittner (Regionales Pädagogisches Zentrum Aurich)

 

Sachunterricht ist komplex und anspruchsvoll. Sein Auftrag ist Grundlegende Bildung und Kompetenzentwicklung, denn Kinder sollen mit den Herausforderungen in und außerhalb der Schule zurechtkommen und erfolgreich weiter lernen können. Damit das gelingt, muss Sachunterricht mit dem heute verfügbaren fachlichen und pädagogischen Wissen begründet und verantwortungsbewusst geplant werden – eine Aufgabe, dem sich das von Roland Lauterbach und mir entwickelte Prozessmodell Generativer Unterrichtsplanung Sachunterricht (GUS) verpflichtet sieht. Im Zentrum des Projekts stehen die Weiterentwicklung der theoretischen Zusammenhänge des Modells auf der Basis formativer und summativer Evaluationsergebnisse aus der Arbeit mit dem Modell in der 1., 2. und 3. Phase der Lehrer*innenbildung, das Verstehen von Praktiken des Umgangs mit dem Modell sowie die Erfassung der Wirkung des Modells auf Planungsfähigkeiten (zukünftiger) Lehrer*innen.

Hier Link zur Seite: www.gus-modell.de

GUS-Modell

Buch GUS-Modell
Projekt "Generative Unterrichtsplanung Sachunterricht" Weitere Informationen