Amplonius-Stipendien

in neun Jahren  - vom Sommersemester 2007 bis Sommersemester 2015 - haben 19 Amplonius-Stipendiaten zu den Handschriften und Drucken der Bibliotheca Amploniana geforscht.

Derzeit wird kein Amplonius-Stipendium vergeben.

Jana Ilnicka "Relatio bei Meister Eckhart ...", Sommer-Semester 2015

"Relatio bei Meister Eckhart und der Kommentar zur Kategorienschrift von Thomas von Erfurt"

Relatio ist ein wichtiges Thema bei Meister Eckhart und findet sich insbesondere in dem philosophisch dichten Exoduskommentar. Allerdings ist dort das Thema Relatio eher kommentargemäß locker und nicht philosophisch systematisch entwickelt. Desto glücklicher ist der Umstand, dass kürzlich in den von Markus Vinzent "neugefundenen Quästionen" von Meister Eckhart zwei Questiones vorliegen, die sich ausschließlich und systematisch mit dem Thema Relatio beschäftigen. In dem Projekt geht es nun darum, das Thema Relatio mit Blick auf Thomas von Erfurt zu Untersuchen.

Kurzporträt: Vier Jahreszeiten und ein Forschungsstipendium [Link zum Beitrag]

Professor Fernando Salmón (UdC Santander, Spanien) "Afflictions of the mind..." , Sommer-Semester 2014

"Afflictions of the mind and medical scholasticism in the Bibliotheca Amploniana"

This project aims at exploring how medical scholasticism approached the functioning of the mind and its alterations during the time when medicine became part of the university and started to promote a successful discourse on health and disease, one that became increasingly dominant in Europe from the mid 13th century onwards [McVaugh, 1993; Jacquart, 1997; O’Boyle, 1998; French, 2001; García Ballester, 2002].

Exposé (PDF)

Dr. Jolanda Ventura (CNRS - IRHT/Université d`Orleans) "Mittelalterliche Pharmazie ...", Winter-Semester 2013/2014

"Mittelalterliche Pharmazie im Spiegel der Bibliotheca Amploniana: Texte, Handschriften, Kontexte"

Eine umfassende Geschichte der mittelalterlichen Pharmazie muss noch geschrieben werden. Dank der Arbeiten von D. Jacquart, J. M. Riddle, R. Schmitz, G. Keil und B. Schnell besitzen wir allgemeine Kenntnisse über die «Makrogeschichte» der mittelalterlichen Pharmazie, und zwar über die verschiedenen Hauptphasen der Entwicklung dieser Disziplin. Hierzu gehören der Einfluss der ins Lateinische übertragenen arabischen Werke, der Anfang und Durchsetzung einer Universitätspharmazie, die Rückkehr der antiken – dioskorideischen, galenischen – Pharmazie und die Verbreitung einer professionellen pharmazeutischen Literatur.
Es fehlen uns jedoch ausführliche Informationen zu den einzelnen Werken, vor allem zu ihrer tatsächlichen handschriftlichen Überlieferung und Verbreitung. Von bedeutenden Schriften wie dem einem Pseudo-Serapion zugeschriebenen «Aggregator de simplicibus medicinis» haben wir keine Informationen über die Natur der lateinischen Übersetzung und ihre Rezeption und noch keine Liste der erhaltenen Handschriften. Von Bedeutung sind auch ausführlichere Daten über die Rezeptionsmechanismen der verschiedenen Typologien und Trends spätmittelalterlicher Pharmazie (griechisch-lateinisch, arabisch-lateinisch, universitär), über die Prinzipien der Konstitution und Tradition medizinischer Codices und Textkorpora sowie über die effektive Präsenz der Pharmazie in der mittelalterlichen professionellen und akademischen Kultur.

Kurzporträt: Stoff für mehr als ein Leben - Iolanda Ventura erforscht in der Bibliotheca Amploniana die Geschichte der Pharmazie des Mittelalters [Link zu "Ich mag meine Uni"??]

Dr. Anthony J. Celano (Boston) "An investigation of the general organization ...", Sommer-Semester 2013

"An investigation of the general organization of the collection of Amplonius on moral issues"

Scholars, such as E. Döbler, M. Markowski, and J. Pilvousek, agree that Amplonius collected codices which were to be used according to his scholarly interests. They maintain further that the contents of the library were directed toward their relevance to the curriculum at the University of Erfurt in the early fifteenth century. The question still remains whether they might also be a doctrinal unity in the acquisitions of Amplonius himself. J. Pilvousek poses just such a possibility concerning theological manuscripts when he writes: "Die Frage, ob Amplonius den Kauf, die Anfertigung von Kopien oder die Schenkung seiner theologischen Werke nach einer bestimmten theologisch-philosophischen Grundüberzeugung betrieb und worin die eigentliche Bedeutung seiner theologischen Handschriften bestand, sucht nach einer Antwort." Previous analyses of this question have concentrated upon relation of the courses of study to the individual manuscripts, but I would attempt to discover thematic unity in the works containing questions on the meaning of happiness, the nature of virtue, the attainment of beatitude and the importance of prudence.

Kurzportrait: Ein Dude in der Amploniana [Link zu "Ich mag meine Uni"??]

Martin Dekarli M.A. (Prag) "Heinrich Totting von Oyta und sein Kommentar zu Aristoteles' Metaphysik ...", Sommer-Semester 2012

"Heinrich Totting von Oyta und sein Kommentar zu Aristoteles' Metaphysik (Quaestiones in septem libros Metaphysicae Aristotelis) - Beitrag zu den Anfängen des platonischen Ideen- und Universalienstreites an der Prager Universität im 14. Jh."

Der Gegenstand eines größeren Forschungsprojekts war die Erforschung von Heinrich Totting von Oytas Kommentar zu Aristoteles' "Metaphysik". Ziel des Projektes ist die paläographische Transkription und inhaltliche Erforschung, historische Kontextualisierung und historisch-kritische Edition wesentlicher Teile von Oytas "Quaestiones in septem libros" "Metaphysicae Aristotelis"(Erfurt, Bibliotheca Amploniana, F 329), dessen Exemplar in der Bibliotheca Amplionana aufbewahrt wird.

Barbara Bartocci (Rom) "Henricus de Hervordia, "Catena aurea entium vel problematum series", Sommer-Semester 2012

"Henricus de Hervordia, "Catena aurea entium vel problematum series", Erfurt, Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha - UB Erfurt, Dep. Erf. CA 2° 370 und CA 2° 371"

Die "Catena aurea entium" ist die große wissenschaftliche Enzyklopädie des Dominikaners Heinrich von Herford (+1370), der sein Material nach dem jetzigen Kenntnisstand vornehmlich aus den Schriften des Albertus Magnus und der weiteren bedeutenden Dominikanergelehrten Thomas von Aquin, Dietrich von Freiberg und Niklaus von Straßburg sowie aus der Enzyklopädie des Thomas von Cantimpré und aus Werken der Kirchenväter wie auch einiger antiker Autoren geschöpft hat. Wieweit er auch Meister Eckhart herangezogen hat, ist noch nicht erforscht. Heinrich muß zumindest von ihm gehört haben, möglicherweise vermittelt durch Konrad von Halberstadt (den Älteren).

Das besondere Interesse des Kurzzeit-Forschungsprojekts bestand darin, dieses enzyklopädische Werk näher auf doktrinelle Einflüsse Meister Eckharts hin zu untersuchen, besonders hinsichtlich dessen "Quaestiones disputatae", die zuerst Martin Grabmann in der Vatikanischen Handschrift "Vat. Lat. 1086" gefunden hatte, deren Authentizität dann aber - auch von Grabmann selbst - bezweifelt wurde und erst kürzlich von Markus Vinzent, Walter Senner und Loris Sturlese sichergestellt worden ist. Da die "Catena aurea entium" nicht ediert ist, drängt es sich auf, die nahe dem Entstehungszeitraum geschriebenen Erfurter Handschriften zum Zentrum der Untersuchung zu machen und die so erzielten Ergebnisse mit den Vatikanischen Codices Vat. lat. 4130 und 3025 abzugleichen.

Dr. Valentina Sebastiani (Bozen/Basel) "How to produce a bestseller...", Winter-Semester 2011/2012

"How to produce a bestseller. Erasmus of Rotterdam and the Froben's Press in sixteenth/century Europe"

In sixteenth century Europe printing technology and mass production made of the printed book the privileged media for communication. Those who had the ability to manage with the exigencies of the market and those of culture, connecting the dealings of entrepreneurs and the demands of scholars through the technical knowledge of the craft, created a powerful alliance that enhanced the impact of the written words on the circulation and reception of knowledge. The collaboration between Erasmus of Rotterdam and the printers Johannes and Hieronymus Froben of Basel between 1514 and 1536 offers itself as a point of vantage to observe the making of the written culture for humanists, allowing investigations into the media strategies and the marketing communication tools employed to produce anddisseminate humanist books in early modern Europe.

To examine, interpret and evaluate the reasons and modalities of the collaboration between Erasmus of Rotterdam and Johannes and Hieronymus Froben, taking the life and activity oft he Rhenish printers as the point of vantage, was the principal objective of the research. The project will lead to an innovative book on the most sophisticated media strategies employed in early modern Europe to produce books, and control their circulation. Add to this, it will be reassembled a digital catalogue of Erasmus of Rotterdam's works printed by the Frobens'presses between 1514 and 1536.

In particular, during the three-months fellowship at the BA the analysis focused on: 1. Readership; 2. Technical and graphical features; 3. Financial and economic aspects; 4. Digital catalogue. The exemplars of the BA that will be examined, will be catalogued, and described according to the most recent principles and techniques of the descriptive, material, and digital bibliography, and added to the digital bibliography of Froben's editions that will be realized.

Dr. Edit Anna Lukacs (Berlin/Oxford) "Tractatus de infinito tam logice ...", Winter-Semester 2011/2012

"Tractatus de infinito tam logice quam philosophie naturali utilis (aus Dep. Erf. CA. 2° 135, Bl. 48-59). Kritische Edition und Interpretation"

Edit Anna Lukacs studierte in Budapest und Paris. 2003 schloss sie an der Eötvös Loránd Universität Budapest (ELTE) mit einem Master in Französischer Literatur ab, 2005 folgte an der ENS Universität Sorbonne-Paris-IV der Bachelor („Licence“) und der Master („Maîtrise“ und „D.E.A.“) in Philosophie. 2008 promovierte sie an der ELTE mit einer mediävistischen Arbeit: „La métaphore de la sphère dans les œuvres d’Alain de Lille, Jean de Meun et Vincent de Beauvais”. Seit 2007 ist sie Mitglied des Interdisziplinären Zentrums für Mittelalter-Renaissance-Frühe Neuzeit der Freien Universität Berlin und der Médiévie der ENS Paris.

Exposé (PDF)

Maria Sokolskaya M.A. (Jena) „Militia christiana“ in Bibelauslegungen des Paulus Fabri de Gelria ...", Winter-Semester 2011/2012

Maria Sokolskaya M.A. (Jena) „Militia christiana“ in Bibelauslegungen des Paulus Fabri de Gelria ...", Winter-Semester 2011/2012

Paulus Fabri de Gelria (gest. 1404 in Köln) war Schüler und jüngerer Mitarbeiter von Heinrich von Langenstein und Heinrich Totting von Oyta, den führenden Theologen des letzten Viertels des XIV. Jhs., und ist somit der „Wiener Schule“ der Theologie zuzuordnen.   Obwohl Paulus Fabri lange Jahre  als Theologieprofessor an den Universitäten Wien und Köln gewirkt hat, ist sein wissenschaftliches Werk bis heute so gut wie unbekannt. Dies mag damit zusammenhängen, dass Amplonius wohl schon bald nach Fabris Tod große Teile seiner Bibliothek und seines schriftlichen Nachlasses erworben und seiner eigenen Büchersammlung einverleibt haben dürfte.  Da hierdurch das Werk des Paulus Fabri offenbar schon sehr frühzeitig dem wissenschaftlichen Diskurs entzogen worden war, ist es nicht weiter verwunderlich, dass  eine Rezeption des theologischen Denkens des Paulus Fabri bis heute so gut wie nicht stattgefunden hat.
Codex Dep. Erf. CA. 2° 173  enthält zahlreiche autographe Textenentwürfe des Paulus Fabri. Eine Erschließung dieses umfangreiches Folio-Bandes könnte  der heute noch schattenhaften Figur dieses Theologen endlich Profil verleihen. Als eine erste Annäherung an dieses Ziel will dieses Projekt zwei in der Handschrift enthaltene autographe Traktate Fabris untersuchen, die sich mit dem Thema „Militia Christiana“ beschäftigen. Dabei soll der kürzere der beiden Texte  ediert und kommentiert, der andere flankierend erschlossen und für die Kommentierung herangezogen werden. Hiermit soll auch ein Beitrag zur Erforschung der Theologie der „Wiener Schule“ und ihrer geschichtlichen Verortung innerhalb der Spätscholastik bzw. der neuen theologischen Schulrichtungen des 14./15. Jahrhunderts auf dem Wege zu Humanismus geleistet werden.

Maria Sokolskaya studierte klassische Philologie in Moskau und war viele Jahre als Hochschuldozentin für Latein und Griechisch an Moskauer Hochschulen tätig. Seit 2009 in Deutschland, widmet sie sich nun schwerpunktmäßig dem Studium mittellateinischer Texte in handschriftlicher Überlieferung.

 

Dr. Pavel Blazek (Prag) "Albert von Sachsen (?) ...." , Sommer-Semester 2011

"Albert von Sachsen (?): Dicta de pomo et morte Aristotilis. Kritische Edition und Untersuchung"

Dr. Pavel Blazek ist Mitarbeiter der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (Abteilung für ältere tschechische und europäische Philosophie), Prag. Er promovierte 2002 an der FSU Jena mit der Arbeit "Die mittelalterliche Rezeption der aristotelischen Philosophie der Ehe. Von Robert Grosseteste bis Bartholomäus von Brügge. (1246/7-1309)" (erschienen Turnhoult 2006).

Weitere Informationen zum Editionsprojekt "Kommentar zu einer Pseudo-Aristotelischen Schrift"

 

Dr. Christian Thomas Leitmeir (Bangor) "Petrus dictus Palma ociosa ...", Winter-Semester 2010/2011

"Petrus dictus Palma ociosa, Compendium de discantu (1336): Kritische Edition und Interpretation"

Dr. Christian Thomas Leitmeir ist Lecturer in Music an der Bangor University, School of Music. Er studierte in München und London, wo er sein Studium am King’s College beendete. 2003 wurde er in Tübingen mit einer Arbeit über die Musik der Spätrenaissance promoviert. Danach nahm er ein Langzeitstipendium am ‚Warburg Institute‘ in London wahr. Seit 2006  lehrt er in Bangor und ist als Lehrbeauftragter an verschiedenen Colleges in Oxford tätig. 

Weitere Informationen zum Editionsprojekt "Petrus dictus Palma ociosa - Compendium de discantu"

 

Prof. Dr. Konrad Amann (Jena/Erfurt) "Amplonius Rating de Berka (+ 1435) und Nikolaus von Kues (1464)....", Sommer-Semster 2010

"Amplonius Rating de Berka (+ 1435) und Nikolaus von Kues (1464). - Ihre Bibliotheksstiftungen im Vergleich"

1412 stiftete Amplonius Rating seine Sammlung wissenschaftlicher Handschriften dem von ihm neu gegründeten "Collegium Amplonianum" an der seit wenigen Jahren bestehenden Universität Erfurt. Von mehr als 600 Bänden haben sich bis heute noch etwa 2/3 im Bestand der "Bibliotheca Amploniana" erhalten. Der Kardinal Nikolaus von Kues errichtete 1458 in seinem Geburtsort ein 'Armenhospital' und übertrug der Stiftung seine für damalige Verhältnisse umfangreiche Bibliothek von rund 170 Codices.

Beide Sammlungen repräsentieren das großzügige Mäzenatentum einzelner Stifterpersönlichkeiten auf der Basis eines neuzeitlichen (proto-)humanistischen Wissenschaftsverständnisses, in dem naturphilosophisch ausgerichtete Forschungen aufgewertet wurden.

Doch diese Sammlungen sind nicht nur bedeutende Zeugnisse gelehrter Bücherliebe, sondern hatten auch bereits zu ihrer Zeit einen großen materiellen Wert.

Was kosteten damals solche wissenschaftlichen Handschriften und welcher finanzielle Aufwand war erforderlich, um eine solche Gelehrtenbibliothek aufzubauen? Vor allem in den Codices der Bibliotheca Amploniana finden sich zahlreiche Preisangaben und Kaufvermerke. Diese Angaben zusammenzustellen und durch weitere Funde aus Archivalien und anderen zeitgenössischen Notizen zu Buchkosten zu ergänzen, ist das vordringliche Ziel dieses Projekts.

Prof. Dr. Konrad Amann widmet sich schwerpunktmäßig der Geschichte des 15. und 16. Jahrhunderts und erforscht seit 2008 die 'Bibliotheca Electoralis' bis 1548 (ehemalige Schloss- und Universitätsbibliothek Wittenbergs).

 

Dr. Klaus-Bernward Springer (Erfurt) "Erfurter Bursen und Kollegien ...", Winter-Semester 2009/2010

"Erfurter Bursen und Kollegien: ein Beitrag zu studentischem Leben und zum Studium in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (15. und 16. Jahrhundert)"

Die Mitglieder der 1392 errichteten Erfurter Hochschule lebten nicht auf einer Campusuniversität, sondern studierten in Magisterhäusern, Bursen, Kollegien und Fakultäten wie in Klöstern und anderen geistlichen Einrichtungen. Die große Attraktivität der Hierana machte eine entsprechende Infrastruktur studentischen Lebens notwendig. Doch stellte R. C. Schwinges erneut 2008 fest: „… über die soziale Realität der Burse, zumindest der ‚deutschen Burse’, wissen wir indes sehr wenig.“
Das interdisziplinär anzugehende Forschungsprojekt strebt unter Einbeziehung der Bücherschätze der Amploniana eine vertiefte Kenntnis des studentischen Lebens in den Bursen und Kollegien der alten Universität Erfurt an. Auf Basis einer sozialgeschichtlich orientierten, den gesellschaftlichen wie kirchlichen Kontext erschließenden Vorgehensweise, wird dabei zwar vor allem Erfurt und seine Alma mater in den Blick genommen werden; Von diesem Einzelfall ausgehend soll darüber hinaus jedoch auch das spätmittelalterliche und frühneuzeitliche „Studentenleben“ wie das Stipendien- und „Drittmittelwesen“ (auch am Beispiel des von Amplonius gestifteten Kollegs) insgesamt sowie die historische Reflexion auf das gemeinsame Zusammenleben von Individuen nicht zuletzt auch in religiöser Perspektive exemplarisch untersucht werden. Insofern ist diese Fallstudie auch für die Erforschung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Universitätsgeschichte von Interesse. Die internationale Bedeutung Erfurts und seiner Studenten innerhalb der damaligen Hochschullandschaft ist komparativ würdigend und kritisch in den Blick zu nehmen.

Dr. Carolin Oser-Grote und Dr. Andreas E. J. Grote (Würzburg) "Der Sentenzenkommentar des Dionysius von Borgo San Sepolcro ...", Winter-Semester 2009/2010

"Der Sentenzenkommentar des Dionysius von Borgo San Sepolcro". Vorarbeiten zu einer Edition aus dem Codex Dep. Erf. CA. 2° 131"

Dr. Sabine Lütkemeyer (Jena) "Die "Ecloga Theoduli" in mittelalterlicher Sicht ...", Winter-Semester 2007/2008

"Die "Ecloga Theoduli" in mittelalterlicher Sicht (Handschriften UB Erfurt, Dep. Erf. CA. 4° 388 und CA. 8° 15)"

Exposé (PDF)

Pressemitteilung der Universität Erfurt vom 9. Juli 2008: "Raritäten aus der Erfurter Handschriftensammlung" (PDF)

Prof. Dr. Dr. Georg Schuppener (Leipzig) "Computus-Handschriften der Amploniana", Winter-Semester 2007/2008

"Computus-Handschriften der Amploniana"

Exposé (PDF)

Pressemitteilung der Universität Erfurt vom 13. Dezember 2007: "Osterrechnung und Kalender im Mittelalter" (PDF)

Dr. Andrej Tchernodarov (Weimar/Erfurt) "Wissenschaftliche Erschließung des mittelalterlichen Evangeliars ...", Winter-Semester 2007/2008

"Wissenschaftliche Erschließung des mittelalterlichen Evangeliars des byzantinisch-slawischen Ritus aus der UFB Erfurt/Gotha"

Exposé (PDF)
Pressemitteilung der Universität Erfurt vom 9. Juli 2008"Raritäten aus der Erfurter Handschriftensammlung" (PDF)
Pressemitteilung der Universität Erfurt vom 9. Oktober 2007zur Vorstellung der Stipendiaten: "Von mittelalterlicher Versdichtung bis zur Kalenderberechnung" (PDF)

Dr. Mikhail Khorkov (Moskau) "Die Rezeption von Heinrich Seuses "Horologium Sapientiae" ..." Sommer-Semester 2007

"Die Rezeption von Heinrich Seuses "Horologium Sapientiae" und ihre Bedeutung für das Theologiestudium im 14. Jahrhundert (Handschrift UB Erfurt, Dep. Erf. CA. 4° 144)"

Paradoxien der Mystikrezeption: ein Fragment von Heinrich Seuses "Horologium Sapientiae" aus der Bibliotheca Amploniana
Man kann die Rezeption des lateinischen Werkes von Heinrich Seuse als Folge der Notwendigkeit einer Konstruktion von Brücken zwischen Thomismus, Albertismus und Augustinismus interpretieren, die die verurteilten Theorien, Begriffe und die exegetische Methode Meister Eckharts neu ins Spiel bringen sollte. Die Handschrift UB Erfurt, Dep. Erf. CA. 4° 144 stellt jedoch ein neues exegetisches Programm dar, das die biblische Exegese mit den Zitaten aus den Werken verschiedener Autoren (nach der Postillae-Art) und der Methodik Seuses verknüpft. Dieser Exemplarismus Seuses orientiert sich an den Kirchenvätern und revidiert damit die ganze dominikanische Tradition der Exegese der biblischen Texte (anschließend an Meister Eckhart). Die hier behandelte Erfurter Handschrift vermag zu zeigen, dass in der Mitte des 14. Jh. (d. h. bereits kurz nach seiner Abfassung um 1334), der "mystische" Text des "Horologium Sapientiae" aus dem Kontext der "klösterlichen Spiritualität" hinaustritt und eine Bedeutung auch für das Studium der Theologie an den Ordenshochschulen und Universitäten bekommt.

Exposé (PDF)
Pressemitteilung der Universität Erfurt vom 21. Juni 2007: "Unbekannte Version des "Horologium Sapientiae" gefunden: Erster Amplonius-Stipendiat entdeckt verschollen geglaubte Handschrift für die Forschung zurück" (PDF)