Hutmacher

Norbert Huthmacher

Doktorand an der Professur für Philosophie, Katholisch-Theologische Fakultät Erfurt.

Meine Untersuchung trägt den Arbeitstitel „Der Tod Gottes und die Folgen – Die Philosophie Robert Spaemanns als Antwort auf Friedrich Nietzsche“.

Friedrich Nietzsche ist für seine Aussage „Gott ist tot“ berühmt und berüchtigt. Hinter diesem Satz steckt sicher einerseits eine Zeitdiagnose, andererseits ebenso seine persönliche Überzeugung. Vor allem ist darin enthalten, dass Gott immer weiter an Bedeutung verliert. Interessant ist, dass man in Nietzsches Texten teilweise sehr direkt, teilweise aber auch indirekt und in den Texten impliziert die vielfältigen Folgen dieses „Gottestodes“ entdecken kann.

Der Gottesgedanke hat das abendländische Denken so sehr geprägt, dass mit der Überzeugung, dass dieser Gott nicht (mehr) existent ist, sehr viele Fragen und Probleme aufbrechen, weil sich die Fundamente auch unseres heutigen Denkens auflösen. Die Denkweise, wie Gott gedacht wird, ist zumeist unbewusst auch in den Wissenschaften, in der Ethik und in unserem Menschenbild noch wirksam. Ohne Gott fehlt der „Grund“, auf dem unser heutiges Denken steht. So sind wir heute in eine Art des Nihilismus geraten, in der zum Beispiel die Setzung von Werten nahezu beliebig ist.

Gott aber ist für mich als katholischen Diakon überhaupt nicht tot, sondern lebendig. Darum möchte ich aufzeigen, mit welchen Problemen wir konfrontiert sind, wenn Gott keine Rolle mehr spielt. Zudem ist die Suche nach Antworten auf Nietzsche wichtig. Robert Spaemann ist neu die Gottesfrage angegangen und hat einen Gottesbeweis vorgelegt unter der Nutzung der Grammatik des Futur II; dank eines genuinen Begriffs der Natur und einer neuen Reflexion von Teleologie, die er gegen die Naturwissenschaften verteidigt, begründet er Person-Sein und Menschenwürde neu. Er verortet Ethik zwischen Universalismus und Eudämonie auf dem Wohlwollen anderen gegenüber. Mit Spaemann lassen sich die bei Nietzsche als Folge des Gedankens vom Tod Gottes aufgebrochenen fundamentalen Fragen neu bedenken und Antworten finden.

Biographisches

Forschungsinteressen

  • Religionsphilosophie
  • Hermeneutik
  • Nihilismus
  • Heidegger
  • Wissenschaftstheorie

Lehr- und Berufserfahrung:

  • Ab 01. Juni 2023 (umfang 50%): Studienleiter und stellv. Direktor des Erzbischöflichen Diakoneninstituts Köln
  • Diakon im Hauptberuf seit 2014 (Engelskirchen und Oberberg Mitte)
  • Tätigkeit als Ingenieur von 2002 bis 2014 (Grontmij, vormals AEW Plan)

Ausbildung

  • Doktorand bei Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski seit 2019; Thema: Gottes Tod und die Folgen – Die Philosophie Robert Spaemanns als Antwort auf Friedrich Nietzsche
  • Studium Philosophie im Masterstudiengang FernUniversität Hagen von 2015-2018; Abschluss: Master of Arts (Philosophie)
  • Studium Theologie am Erzbischöflichen Diakoneninstitut Köln 2007-2010
  • Studium Elektrotechnik, Fachrichtung Automatisierungstechnik 1998-2002, Abschluss: Dipl-Ing. (FH)
  • Ausbildung zum Prozessleitelektroniker 1995-1998 (Basell, Wesseling)
  • Wehrdienst 1994-1995 (Wachbataillon Berg. Gladbach und Siegburg)
  • Abitur 1994 (Frankengymnasium Zülpich)