Wenjun Qi

Promotionsprojekt

Titel der Doktorarbeit:

Sein und Zeit im Licht von Heideggers Selbstinterpretation- Beiträge zum Gewinn der Kompetenz menschlicher Freiheit

Zusammenfassung:

Als die Leser anfangen konnten, »Sein und Zeit« zu lesen, fing Heidegger schon an, es zu verlassen. So schrieb Heidegger, nachdem er 1936 nach zehn Jahren dieses Werk erstmals wieder gelesen hatte.

Martin Heidegger (1889-1976), mit seinem auf phänomenologische Methode gegründeten und im Jahr 1927 erschienenen Hauptwerk »Sein und Zeit«, ist trotz seiner Verstrickung in den Nationalsozialismus einer der meistdiskutierten deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Heidegger versetzt sich grundsätzlich in den Standpunkt der neuzeitlichen Philosophie der Subjektivität und eröffnet eine Forschung über Sein, die anders als die griechische und mittelalterliche Metaphysik ist.

Das permanente Kommentieren seiner eigenen Schriften gehört zum spezifischen Arbeitsstil Heideggers. Heidegger hat in zwölf Manuskripte viele Hinweise zu »Sein und Zeit« verfaßt, sowie zu anderen Werke, die in den Umkreis des Denkens von » Sein und Zeit« gehören. Die Selbstkommentierungen sind enthalten im Band 82 aus Gesamtausgabe Heideggers (GA82), der im Jahr 2018 neu erschienen ist.

Im Band 82 der Heidegger Gesamtausgabe sind »Laufende Anmerkungen zu >Sein und Zeit<« und »Eine Auseinandersetzung mit >Sein und Zeit>« die zwei wichtigsten Texte. Die beide aus dem Jahre 1936 stammen. Sie zeichnen den Wandel des Denkens der Fundamentalontologie von Seinsvertändnis im »Sein und Zeit« zum Denken von Seinsgeschehnis in den Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis). Im GA82 findet man daneben auch Erläuterungen im Gegenzug gegen verschiedene Mißdeutungen dieses Werkes.

In diesem Programm wird hauptsächlich Heideggers Selbstkommentierung zum »Sein und Zeit« im GA82 durchgesichtet und wird es versucht, mit Heideggers Selbstinterpretation neue Zugänge und verschiedene Perspektive für »Sein und Zeit« und Heidegger-Forschung zu bieten.