PD Dr. Johanna Leithoff

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Vertretung der Professur für Antike Kultur (Historisches Seminar)

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PD Dr. Johanna Leithoff

Vertretung der Professur für Antike Kultur im WS 2025/26

Biographie

Biographie

Wintersemester 2025/26: Vertretung der Professur für Antike Kultur an der Universität Erfurt

2025: Abschluss des Habilitationsverfahren mit einer Arbeit zum Thema „Mehr als Raum. Zur Vielgestaltigkeit von Meerengen in der Antike“ und mit einem Vortrag zum Thema „Zwischen Schein und Sein: Narben als Disktinktionsmerkmal. Ein griechisch-römischer Vergleich“ 

April 2015 bis September 2025: wiss. Mitarbeiterin am Historischen Seminar/Antike Kultur an der Universität Erfurt (mit Unterbrechungen durch Elternzeit von 2017-18 und 2022-25)

2011-12 und 2014-15: Vertretung der Stelle einer wiss. Mitarbeiterin am Historischen Seminar/Alte Geschichte an der Universität Frankfurt a.M.

2013: Abschluss der Dissertation zum Thema „Vergangenheit als Weg zur Macht. Zur Erringung, Verstetigung und Ausgestaltung des Principats unter Vespasian, Titus und Domitian“ (Druck der Arbeit 2014)

2009-2013: Stipendium des Internationalen Graduiertenkollegs „Politische Kommunikation“ zur Doppelpromotion an den Universitäten Frankfurt a.M. und Innsbruck

2003-2008: Studium der Alten Geschichte, Lateinischen Philologie und Klassischen Archäologie an der Universität Mainz

Habilitationsschrift "Mehr als Raum. Zur Vielgestaltigkeit von Meerengen in der Antike" (abgeschlossen)

Habilitationsschrift "Mehr als Raum. Zur Vielgestaltigkeit von Meerengen in der Antike" (abgeschlossen)

Blickt man auf den Raum der griechisch-römischen Antike, so stechen die Engstellen des Meeres besonders markant heraus: Sie gewähren etwa Zugang zum Mittelmeer und Schwarzen Meer, trennen Inseln voneinander oder vom Festland und bieten sich damit als natürliche Grenze ebenso wie als Verbindung zwischen Land und Wasser an. Bedingt durch ihre Beschaffenheit eines vergleichsweise schmalen Durchlasses hält die Passage dieser Engstellen zudem häufig besondere Herausforderungen bereit, sei es durch Strömungen, Winde oder Felsen. Insofern ist es wenig erstaunlich, dass Menschen sich zu allen Zeiten mit diesen Wasserräumen auseinandergesetzt haben – in Wissenschaft und Mythos, als Seefahrer und Ingenieure, zu Kriegs- und zu Handelszwecken. Gleichzeitig bilden diese Engstellen des Meeres mit ihren charakteristischen geographischen und physikalischen Eigenheiten jeweils spezifische Räume unterschiedlicher kultureller Prägung, die einer Kategorisierung als übergeordnetem Phänomen der ‚Meerenge‘ entgegenstehen. In diesem Sinne sind ‚Meerengen‘ nicht naturgegeben: Implizit oder explizit – immer schwingt darin auch der dem Raum Struktur und Ordnung verleihende Blick der Betrachtenden mit.

Kern der Arbeit ist deshalb die Frage, welche Engstellen wann als ‚Meerenge‘ bezeichnet wurden, welche Bedingungen notwendig waren, um unterschiedliche Verengungen des Meeres als gemeinsame Gruppe anzuerkennen, und welche Charakteristika zwischen diesen unterschiedlichen Räumen ausgemacht wurden. Vor allem aber ist damit die Suche nach möglichen Beweggründen, nach der Aussageabsicht verknüpft. Am Anfang steht deshalb die Straße von Dover, um an diesem Fallbeispiel die gut dokumentierte, sukzessive Entdeckung und Erschließung einer Engstelle des Meeres zu analysieren und das Zusammenspiel von geographischem Raum, entsprechender Bezeichnung und Konzeption auszuloten. Darauf aufbauend analysiert die Arbeit in einem zweiten Schritt den Weg von der Beschreibung einzelner Engstellen des Meeres zur Kategorisierung als Meerengen. Drittens steht die Frage nach möglichen Definitionen für Meerengen und ihrer rhythmisierenden Bedeutung für das Mittelmeer und Schwarze Meer im Zentrum. Abschließend werden am Fallbeispiel der Straße von Messina mögliche Charakteristika von Meerengen diskutiert. 

Habilitation für Alte Geschichte an der Universität Erfurt am 07.05.2025.

Publikationen

Publikationen

  • „Vom isthmós zum porthmós? Landschaften im Wandel: Zu den Durchstichen der Landengen am Berg Athos und bei der Insel Leukas“, in: Orbis Terrarum 22 (2024), 221–242.
  • Rez. J.D. Grainger, The Straits from Troy to Constantinople (2021), in: Orbis Terrarum 21 (2023), 347–350.
  • Rez. M. Heerink / E. Meijer (Hgg.), Flavian Responses to Nero's Rome (2022), in: BMCR 2023.09.44.
  • "Der Ärmelkanal ist (k)ein Ozean: Die Seestraße zwischen Britannien und Gallien als liminaler Raum", in: C. Bachmann / J. Leithoff / K. Waldner (Hgg.), Liminalisierung. Konfigurationen des Übergangs in antiken Kulturen. Stuttgart 2021, 81-98.
  • Rez. L. Cordes, Kaiser und Tyrann. Die Kodierung und Umkodierung der Herrscherrepräsentation Neros und Domitians (2017), in: Klio 101.2, 2019, 737-741.
  • Rez. N.T. Elkins, The Image of Political Power in the Reign of Nerva, AD 96–98 (2017), in: Historische Zeitschrift 309.1, 2019, 161-162.
  • Rez. T. Bekker-Nielsen (Hg.), The Inland Seas (2016), in: Historische Zeitschrift 307.3, 2018, 755–775.
  • "Kyzikos bei Herodot", in: V. Cojocaru / A. Rubel (Hgg.), Mobility in Research on the Black Sea Region (Pontica et Mediterranea 6) Cluj-Napoca 2016, 143-154.
  • Rez. S. Bönisch-Meyer, L. Cordes, V. Schulz u. a. (Hgg.), Nero und Domitian (2014), in: Historische Zeitschrift 301.3, 2015, 765–766.
  • Macht der Vergangenheit. Zur Erringung, Verstetigung und Ausgestaltung des Principats unter Vespasian, Titus und Domitian. Göttingen 2014. 266 Seiten.

Rückblick Seminare

Rückblick Seminare

  • WiSe 23/24 Integriertes Proseminar ‚UnFreiheit‘
  • SoSe 22 Inselwelt der Ägäis
  • WiSe 21/22 Meerengen in der Antike
  • SoSe 21 Olympia
  • WiSe 20/21 Integriertes Proseminar ‚Erinnerungen‘
  • SoSe 20 Aufstand gegen Rom
  • WiSe 19/20 Integriertes Proseminar ‚Städte‘ / Krieg – Macht – Reich. Kriegs- und Friedensvorstellungen in der römischen Antike
  • SoSe 19 Was ist Europa? Eine Spurensuche in der Antike / Alexander d. Gr.
  • WiSe 18/19 Integriertes Proseminar ‚Konflikte‘ / Kriegs- und Friedensvorstellungen in der griechischen Antike
  • SoSe 17 Entdeckungsreisen in der Antike / Rom und Karthago
  • WiSe 16/17 Integriertes Proseminar ‚Herrschaft‘ / Wasser für Rom
  • SoSe 16 Sizilien in vorchristlicher Zeit / Sehnsucht nach Rom: Ovids Exildichtung
  • WiSe 15/16 Integriertes Proseminar ‚Grenzen‘ / Aufruhr, Krisen und Reformen – Die Späte Römische Republik
  • SoSe 15 Die Entstehung der Demokratie: Athen von Solon bis Perikles / Memoria als politisches Instrument in der frühen Kaiserzeit