Wissenschaftlicher Mitarbeiter Koordinierungsstelle „Koloniales Erbe in Thüringen“ (Philosophische Fakultät)

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Doktorand / Projektmitarbeiter im Projekt "Geographie und Politik zwischen Nordostafrika und Europa" (Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes)

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Albert Feierabend

Curriculum Vitae

Seit April 2025
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Erfurt, Wissenschaftliche Koordinationsstelle „Koloniales Erbe in Thüringen”

Seit 2023
Promotionsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung im Projekt "Geographie und Politik zwischen Nordostafrika und Europa" am Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes in Gotha (Universität Erfurt)

2023 
Herzog-Ernst-Stipendiat am Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes in Gotha (Universität Erfurt)

2022 
Projektkoordinator im Stipendienprogramm Kreativität im Studium (Universität Göttingen)

2021 
Master of Arts in den Fächern Geschichte und Interkulturelle Germanistik (Universität Göttingen)

2018 
Bachelor of Arts in den Fächern Geschichte und Germanistik (Universität Kiel)

2017 
DAAD-Stipendiat am Goethe-Institut Nowosibirsk, Russische Föderation

Forschungsprojekt

Politische Reisen. Deutsche Expeditionen in den Sudan 1860-74

Wenn der Zusammenhang zwischen der europäischen Erforschung Afrikas und dem Kolonialismus aus der Retrospektive eindeutig erscheint, dann mag es verwundern, dass noch in den 1860er Jahren afrikanische Reisende, Gelehrte und Politiker europäische Wissenschaftler zu sich einluden, sich mit ihnen austauschten und sie bei ihren Unternehmen unterstützten. Sie taten dies auf Grundlage ihrer jeweils eigenen Motive und Strategien, sodass der Verlauf vieler vorkolonialer Expeditionen zwischen sehr unterschiedlichen – und nicht allein europäischen – Interessengruppen ausgehandelt wurde. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, solche Unternehmungen nicht länger als die zielgerichtet verlaufenden Projekte einzelner Akteure zu verstehen, sondern vielmehr als transkontinentale Koproduktionen.
 

Teil des Drittmittelprojekts:

Geographie und Politik zwischen Nordostafrika und Europa. Selbstzeugnisse als Zugang zu einer relationalen Wissensgeschichte

Das Forschungsvorhaben fokussiert Reisen von Europa nach Nordostafrika vor der kolonialen Landnahme. Es untersucht naturkundlich-geographisches und politisches Raumwissen anhand ausgewählter, auf Reisen angefertigter Texte und fragt nach den unterschiedlichen Akteuren, den Formen und Inhalten kollaborativer Wissensproduktion und damit nach den Genealogien sozialer und politischer Räume vor Ort.

Das Projekt stützt sich auf in der Sammlung Perthes (Forschungsbibliothek Gotha) überlieferte Notizen, Tagebücher, Berichte, Briefe und kartographischen Arbeiten, die aus der Region nach Gotha gelangten, und verknüpft globalhistorisch informierte, wissensgeschichtliche Ansätze mit Selbstzeugnisforschung. Anders als die später publizierten Reiseberichte verändern diese unveröffentlichten Quellen den Blick auf die lokalen politischen Verhältnisse in Nordostafrika in den 1860er bis 1880er Jahren sowie auf die dort reisenden Europäer und Afrikaner. Ziel des Projekts ist, ein differenzierteres Verständnis europäisch-afrikanischen Raumwissens zu entwickeln und einen neuen Zugang zu einer relationalen Geschichte zwischen Afrika und Europa zu profilieren.

Das Projekt wird gefördert von der Gerda-Henkel-Stiftung.

Forschungsschwerpunkte

  • Kolonialgeschichte
  • Wissensgeschichte
  • Geschichte des 19. Jahrhunderts

Publikationen

Aufsätze:

Karten im Sand. Geografischer Wissenstransfer auf Forschungsreisen im 19. Jahrhundert, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2024. Online hier verfügbar

Von "Kollaborateuren" zu "intermediaries". Zur Forschung über die außereuropäische Kooperation in kolonialen Kontexten, in: Geschichte und Gesellschaft 48, H. 4 (2022), S. 649–674. Online hier verfügbar 

Herausgeberschaft:

(seit 01/2024, zusammen mit Florian Balbiani): Mapping Africa and Asia. Cartographies of Africa and Asia (1800–1945). Online hier verfügbar

Rezensionen, kleinere Beiträge:

Rezension zu: Dane Kennedy: Mungo Park's Ghost. The Haunted Hubris of British Explorers in Nineteenth-Century Africa, in: H-Soz-Kult 2025. Online hier verfügbar 

Die „Expedition im Bierhause". Ein anderer Blick auf die Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts, in: Blog der Forschungsbibliothek Gotha, 2024. Online hier verfügbar 

Emphasising the Unknown. The Emergence of Blank Spaces on 19th-century Maps of Africa, in: Mapping Africa and Asia, 2024. Online hier verfügbar

Tagungsbericht: "Hofmohren". Repräsentation und soziale Realität von Afrikanern in deutschen Residenzen 1600–1800, in: H-Soz-Kult, 25.01.2023. Online hier verfügbar (mit Teresa Göltl).

Intermediaries, in: Rebekka Habermas (Hg.): Universität und Kolonialismus, o. D. Online hier verfügbar 

Europäische Kolonialgeschichte, in: Rebekka Habermas (Hg.): Universität und Kolonialismus, o. D.  Online hier verfügbar

Vorträge (Auswahl)

Deutschlands Einigkeit in Afrika. Die Nationalbewegung und die Entstehung der „Deutschen Expedition" (1860–1864), Transatlantic Doctoral Seminar, DHI Washington, 04.06.2025.

Frauen, intermediaries und Subalterne auf Expeditionen, Vortragsreihe des Historischen Seminars der Universität Erfurt, gemeinsam mit Sara Müller und Samuel Kidane Haile, 06.02.2025.

„Die Expedition im Bierhause". Ein anderer Blick auf die „Entdecker" des 19. Jahrhunderts, Vortragsreihe „Perthes im Gespräch", Sammlung Perthes Gotha, 11.12.2024

„Als wir im Lande der Engländer waren". Afrikanische Reisende und europäische Expeditionen 1860–1874, Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum, 24.06.2024.

"They were willing to make use of me." European Expeditions in the Political Calculations of the Bornu Empire 1850–1874
(Tuesday Talks des Forschungskollegs Transkulturelle Studien/Sammlung Perthes, Universität Erfurt, und Forschungskolloquium des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte, Universität Göttingen, 23.05.2023).