In ihrer Masterarbeit „Katholiken in der Nationalen Volksarmee – Zwischen Rosen- und Ährenkranz“ untersucht Weronika Vogel (Studiengang Theologie und Wirtschaft) die Situation von Katholiken im Grundwehrdienst der Nationalen Volksarmee und stellt die Frage, ob diese zwischen Rosen- und Ährenkranz innerlich zerrissen gewesen sind. Mit ihren Befunden bereichere Vogel die Wissenschaft und die Reflexionsmöglichkeiten über das Selbstverständnis des Katholischseins zu DDR-Zeiten, erklärte Prof. Dr. Jörg Seiler in seiner Laudatio, die von Tobias Hohenberger, Vorstand des Freundeskreises der Katholisch-Theologischen Fakultät, verlesen wurde. Der jährlich vergebene Förderpreis für die beste Abschlussarbeit ist mit 500 Euro dotiert und wurde auch in diesem Jahr vom Freundeskreis der Katholisch-Theologischen Fakultät gestiftet.
Das Patronatsfest hatte am Freitagmorgen mit einem Gottesdienst im Dom begonnen. In seinem Festvortrag „Leben 3.0: Das Paradies im Diesseits“ sprach Prof. Dr. Patrick Becker, Inhaber der Professur für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft, über den in der Gesellschaft nahezu allgegenwärtigen Glauben an den technischen Fortschritt als moderne Täuschung. Für die Kirche entscheidend sei, wie sehr diese Zukunftserzählung das Verhältnis von Schöpfer und Geschöpf verschiebt und theologische Reflexion herausfordert. Der technische Fortschritt werde nicht nur Maschinen verändern, sondern auch die Menschen selbst. Er sei Träger einer Zukunftshoffnung, wie kulturübergreifend feststellbar sei. „Leben 3.0“ bezeichne eine neue Schöpfung, die der Mensch selbst geschaffen hat und mit der er sich selbst perfektionieren wolle. An die Stelle Gottes trete nun nicht der Schöpfer, sondern das Geschöpf. Dazu sagte Becker: „Leben 3.0 ist fraglos eine ernstzunehmende Heilsvision mit hoher gesellschaftlicher Wirkmöglichkeit, die theologisch zu reflektieren ist.”


