Der Gottesdienst rückt zwei oft übersehene Aspekte Rainer Maria Rilkes ins Licht. Rilke wählt Dresden als einen stillen Rückkehrort – weniger schillernd als Prag, Paris oder Venedig, aber voller Bedeutung. Die Alten Meister ziehen ihn immer wieder in die Stadt. Zugleich findet Rilke, der sich keinem religiösen Bekenntnis zugehörig sieht, im aufmerksamen Sehen auf die Welt eine beinahe religiöse Tiefe. In der Gemäldegalerie Alte Meister verbinden sich beide Linien: seine Liebe zu Dresden und die religiöse Erfahrung, die Rilke im eindrücklichen Blickkontakt gewinnt.
Im Angesicht von Meisterwerken wie Raffaels Sixtinischer Madonna und Correggios Heiliger Nacht tritt der Gottesdienst in einen intensiven Dialog zwischen Bild, Wort und Glaube. Ausgewählte Gedichte und Prosatexte von Rilke prägen die Liturgie. Biblische Lesungen, musikalische Elemente sowie Impulse aus Kunst und Literatur greifen das Leitwort auf und entfalten es im Licht des Advents.
Der ökumenische Gottesdienst, der auch vom MDR als Rundfunkgottesdienst übertragen wird, wird von Ulrike Irrgang (Dresden), Markus Engelhardt (Dresden), Karl Hecht (Dresden), Jörg Seiler (Erfurt) und Thomas Sojer (Hohenems) gestaltet und findet in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Stiftung Frauenkirche, der Forschungsstelle „Sprachkunst und Religion“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt sowie dem MDR statt. Es singen und musizieren Karl Hecht, Cornelia Heil und Christian Patzer. Es lesen Jörg Seiler, Tom Sojer, Angelika Fischer und Thomas Martin. Die liturgische Leitung haben Ulrike Irrgang und Pfarrer Markus Engelhardt.
Mit der Teilnahme am Gottesdienst ist der Museumseintritt der Staatlichen Kunstsammlungen verbunden. Eine Veranstaltung mit gleichem Ablauf findet als Generalprobe bereits am Vorabend, Samstag, 13. Dezember 2025, um 17.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist über die Katholische Akademie für beide Veranstaltungen erforderlich.
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