Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Elena Marie Elisabeth Kiesel

elena.kiesel@uni-erfurt.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschungsgruppe "Freiwilligkeit" (Philosophische Fakultät)

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Elena Marie Elisabeth Kiesel

Zur Person

  • Seit 11/2020 — Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“,Teilprojekt Prof. Dr. Christiane Kuller „Freiwilliges Mitmachen in der DDR“
  • 11/2018 — 11/2020 — Wissenschaftliche Mitarbeiterin Provenienzforschung, Drittmittelprojekt des Landesverbandes Sachsen-Anhal t im Deutschen Bibliotheksverband e.V. in Kooperation mit der Stiftung Kulturgutverluste
  • 07/2017 — 11/2017 — Werkstudentin Provenienzforschung, Drittmittelprojekt des Landesverbandes Sachsen-Anhalt im Deutschen Bibliotheksverband e.V. in Kooperation mit der Stiftung Kulturgutverluste
  • 08/2016 — 08/2017 — Wissenschaftliche Hilfskraft Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • 04/2016 — 03/2018 — Masterstudium Europäische Kulturgeschichte Otto von Guericke-Universität Magdeburg
  • 02/2016 — 06/2017 — Studentische/wissenschaftliche Hilfskraft Lehrstuhl für Alte Geschichte der Otto von Guericke-Universität Magdeburg, DFG-Projekt „Thesaurus Defixionum Magdeburgensis“
  • 03/2014 — 04/2014 — Studentische Hilfskraft bei DFG-Forschungsverbund „GAMe -Geschichtsaneignungen in der Mediengesellschaft“
  • 10/2013 — 03/2016 — Bachelor-Studium Kulturwissenschaften, Hauptfach Geschichte, Nebenfach Sozialwissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität  Magdeburg

Forschungsschwerpunkte

  • Betriebsalltag in der DDR
  •  Protestantismus im Nationalsozialismus
  •  Wohlfahrts- und Medizingeschichte
  •  Provenienzforschung

Publikations- und Vortragsverzeichnis

Gedruckte Publikationen

  • Forthcoming: „…ein gutes Beispiel treuer Pflichterfüllung“. Freiwilligkeit der Diakonie im Nationalsozialismus, Tagungsband zum Workshop „Pflege im Nationalsozialismus“ der German Association for the History of Nursing, voraussichtlich Juni 2023.
  • Zwischen diakonischer Selbstbehauptung und nationalsozialistischer Wohlfahrtspolitik. Der interne Diskurs dreier Diakonissen-Mutterhäuser der Provinz Sachsen zwischen 1933 und 1945, in: Markwardt, Hagen; Müller, Fruzsina; Westfeld, Bettina: Konfession und Wohlfahrt im Nationalsozialismus. Beispiele aus Mittel- und Ostdeutschland, Berlin 2021, S. 267–287. (=Zeitgeschichtliche Forschungen, Bd. 57)
  • zusammen mit Monika Gibas: Erstcheck in öffentlichen Bibliotheken Sachsen-Anhalts und anschließende Bestandsprüfung, in: Provenienz&Forschung 1/2021, S. 13–20.
  • Die Stadtbibliothek Magdeburg, in: Erstcheck. Provenienzrecherche in fünf öffentlichen Bibliotheken
  • Sachsen-Anhalts, hg. von Landesverband Sachsen-Anhalt im deutschen Bibliotheksverband e.V., Leipzig 2019, S. 30–47.
  • Die Francisceumsbibliothek Zerbst, in: Erstcheck. Provenienzrecherche in fünf öffentlichen Bibliotheken Sachsen-Anhalts, hg. von Landesverband Sachsen-Anhalt im deutschen Bibliotheksverband e.V., Leipzig 2019, S. 86–100.
  • Kinderpflege im göttlichen Auftrag. Das Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift in Halberstadt und sein Verhältnis zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), in: Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, Bd. 29 (2017), S. 257–292.

Onlinepublikationen und Tagungsberichte

Wissenschaftliche Vorträge und Workshopbeiträge

  • „Freiwilligkeit in Global- und Zeitgeschichte“, kooperative Projektdiskussion zum Text „Von der ‚politischmoralischen Verantwortung‘ als ‚sozialistischer Leiter‘: Konflikte zwischen Ingenieuren und dem volkseigenen Betrieb Automobilwerke Eisenach“ mit Prof. Dr. Thomas Lindenberger (Technische Universität Dresden, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung) am 18. April 2023, Kleine Synagoge Erfurt (sowie als Teil des Organisationsteams).
  • „‚Neuerertum ist Machtausübung‘? Freiwilligkeit und politische Partizipation in der DDRNeuererbewegung“, am 10. November 2022, Vortragsreihe des Historischen Seminars Wintersemester 2022/23 der Universität Erfurt.
  • „‚Eine Sache der Ehre und hoher sozialistischer Arbeitsmoral‘. ‚Freiwilligkeit‘ als Norm, Ressource und Diskursstrategie in der Neuererbewegung der DDR“, am 6. Juli 2022, Zeitgeschichtliches Kolloquium Sommersemester 2022 der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
  • „Freiwilligkeit im DDR-Betriebsalltag“, kooperative Projektdiskussion mit Prof. Dr. Sandrine Kott (Universität Genf) am 20. Juni 2022, Forschungskolleg Transkulturelle Studien Gotha (sowie als Teil des Organisationsteams).
  • „Ein Neuerer sein. Freiwilliges Mitmachen als Selbst-Technik“, Paper Discussion, 27th Transatlantic Doctoral Seminar in German History: Nineteenth- and Twentieth-Century German History, June 14-17 2022, together with BMW Center for German and European Studies, Georgetown University, German Historical Institute in Washington DC.
  • “To be a Neuerer. Voluntariness and Subjectivation“, Paper Discussion, Cooperative Colloquium Summer Term 2022, June 9/10 2022, together with the Temple University Philadelphia, University of Erfurt.
  • „Women in Service to Church and Fatherland. Scope of Action and Self-Image of Diaconal Kindergarden Teachers under National Socialism“ (Frauen im Dienst an Kirche und Vaterland. Handlungsspielräume und Selbstverständnis diakonischer Kindergärtnerinnen im Nationalsozialismus), am 30. März 2022 Workshop „L’éducation au féminin en temps de guerre. Les écoles en France et en Allemagne entre 1939 et 1945“, Université de Bordeaux.
  • „‚Eine Sache der Ehre und hoher sozialistischer Arbeitsmoral.‘ Die Neuererbewegung als „freiwilliges“ Mitmachen in der DDR“, am 18. Januar 2022 bei den „Fuldaer Abenden“, Hochschule Fulda (online).
  • „Eigensinnige Kirche. Freiwilliges Handeln diakonischer Akteur*innen im Nationalsozialismus“ am 23. Oktober beim Workshop „Pflege im Nationalsozialismus“ der Fachgesellschaft für Pflegegeschichte, Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, 22./23. Oktober 2021 (Pflege im Nationalsozialismus, in: H-Soz-Kult, 03.03.2021, <www.hsozkult.de/event/id/event-96216>)
  • „‚Freiwilliges‘ Mitmachen in der DDR. ‚Freiwilligkeit als Norm, Ressource und Diskursstrategie in der Neuererbewegung zwischen 1971 und 1990“, Klausurtreffen der DFG-Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“ (FOR 2983), Universität Erfurt, 23. Juli 2021.
  • „Der Kampf um die Kindesseele. Das Cecilienstift im Nationalsozialismus“ am 28. September 2017 beim Workshop „Protestantische Institutionen in Mitteldeutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft“ im Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift Halberstadt. (Tagungsbericht: Protestantische Institutionen in Mitteldeutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft, 28.09.2017 Halberstadt, in: H-Soz-Kult, 13.01.2018, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7491>).
  • „Gebete um Gerechtigkeit – Diebstähle im Spiegel antiker Fluchtafeln“ am 28. Mai 2016 beim Sommerseminar „Antike Rechtsgeschichte“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

(Co-)Organisierte Veranstaltungen

  • Kooperative Projektdiskussion mit Prof. Dr. Thomas Lindenberger (Technische Universität Dresden, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung) am 18. April 2023, Kleine Synagoge Erfurt (siehe oben) inklusive Abendvortrag „Freiwilligkeit und Ehrenamt. Zur Vor-Geschichte des ‚bürgerschaftlichen Engagements‘“, zusammen mit Dr. Florian Wagner, Prof. Dr. Christiane Kuller, Prof. Dr. Iris Schröder und Dr. Carolyn Taratko.
  • Podiumsdiskussion „Von der Bedeutung der Mittäterschaft. ‚Freiwillige‘ Mitwirkung an Nationalsozialistischen Verbrechen“ mit PD Dr. Annegret Schüle, Prof. Dr. Thomas Lindenberger und Prof. Dr. Jens-Christian Wagner am 6. Dezember 2022, „Erinnerungsort Topf&Söhne - die Ofenbauer von Auschwitz“.
  • Bürger:innenforum, Gespräch mit Zeitzeug:innen „‚Mach’ dir einen Kopf, Kollege!‘ Bürgerforum zur DDRNeuererbewegung“ in Kooperation mit der Oral-History-Forschungsstelle der Universität Erfurt, 30. September 2022, Museum automobile welt eisenach.
  • Kooperative Projektdiskussion mit Prof. Dr. Sandrine Kott (Universität Genf) am 20. Juni 2022, Forschungskolleg Transkulturelle Studien Gotha (siehe oben) inklusive Abendvortrag „Planning and Engineering in Cold War Europe and Beyond. International Organizations at Work“, zusammen mit Dr. Carolyn Taratko, Prof. Dr. Iris Schröder und Prof. Dr. Christiane Kuller.

Lehrveranstaltungen

  • Workshop „Vorbereitung zum Abfassen einer Bachelorarbeit, Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik“, zusammen mit Anna-Rosa Haumann, 1. Juli 2022, Universität Erfurt (online).
  • Workshop „Vorbereitung zum Abfassen einer Masterarbeit, Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik“, zusammen mit Anna-Rosa Haumann, 29. Juni 2021, Universität Erfurt (online).
  • Workshop „Einführung in die Paläographie des 19. und 20. Jahrhunderts“, 29. April/6. Mai 2021, in Kooperation mit „Klanggerüst e.V. Verein zur Förderung von Kunst- und Kulturschaffenden“, Universität Erfurt (online).
  • Workshop „Vorbereitung zum Abfassen einer Masterarbeit, Geschichtswissenschaft“, 16. Februar 2021, Universität Erfurt (online).

Mitgliedschaften

  • German Studies Association
  • German Association for the History of Nursing Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V.
  • Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands

Promotionsprojekt: „Freiwilliges“ Mitmachen in der DDR. „Freiwilligkeit“ als Norm, Ressource und Diskursstrategie in der Neuererbewegung zwischen 1971 und 1990 (AT)

In diktatorischen Regimen spitzen sich die Antinomien der Freiwilligkeit zu; die Motivationen für individuelles Mitmachen erstrecken sich über ein breites Spektrum, in dem auch Gewalt und Zwang wichtige Rollen spielen. Einem subjektbezogenen Analyseansatz folgend, fokussiert die Untersuchung das freiwillige Mitmachen von „Neuerern“ - also Mitgliedern des betrieblichen Erfinder- und Vorschlagswesens der DDR, der sogenannten Neuerer- und Rationalisatorenbewegung. Im Mittelpunkt der Analyse stehen dabei individuelle Sinndeutungen des eigenen Handelns ebenso wie das Verhältnis zwischen Selbstregulierung und Fremdführung bei der Mitwirkung in der politisch orchestrierten Massenbewegung.

Das Projekt legt drei Dimensionen von Freiwilligkeit zugrunde. Erstens kann Freiwilligkeit als Normerwartung im fluiden Diskurs der Leitprinzipien staatlicher Massen- und Betriebsorganisationen verstanden werden. Zweitens wird Freiwilligkeit als Ressource der Selbstbefähigung und -wirksamkeit derjenigen, die sich für die (vermeintliche) Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen engagierten, untersucht werden. Im Zentrum dieses Teilprojekts steht die Frage nach individuellen Handlungsspielräumen der „Neuerer“ zwischen Staatsloyalität, organisationsspezifischen Maximen, ideologischen Überzeugungen und persönlichen Argumentationen. Drittens wird Freiwilligkeit als Diskursstrategie in den Blick genommen werden: In der DDR diente freiwilliges Mitmachen auch zur Selbstvergewisserung als „Freiwillige*r“ im Einklang mit dem normativen Diskurs. Jedoch verkehrte sich die Bedeutung freiwilligen Mitmachens in der DDR nach 1990 ins Negative. So fragt das Teilprojekt auch nach dem Bedeutungswandel im Verständnis von Freiwilligkeit im zeithistorischen Kontext.

Das Teilprojekt verfolgt drei Ziele: Erstens geht es darum, eine neue Perspektive auf das betriebliche Vorschlagswesen der DDR zu eröffnen, das bisweilen in erster Linie in wirtschaftswissenschaftlicher Hinsicht untersucht worden ist. Durch die Verschränkung subjektiver Sinngebung und kollektiver Leitvorstellungen soll ein innovativer Beitrag zu einer sozial- und alltagshistorischen Untersuchung der DDR geleistet werden. Zweitens zielt das Projekt auf einen neuen Ansatz zur Erklärung systemkonformen Handelns in Diktaturen ab, der sich nicht allein in der Frage nach der ideologischen Überzeugung erschöpft. Drittens beabsichtigt das Projekt zum Verständnis der spezifischen Staatlichkeit und Gouvernementalität der DDR beizutragen. Durch die Verbindung normativer Aspekte diktatorischer Herrschaftskonzeption mit Fragen nach der Selbstdeutung handelnder Subjekte soll das bisherige Verständnis von diktatorischer Herrschaft differenziert und aktualisiert werden.

Webseite des Projekts

Assoziiertes Projekt im Forschungsverbund "Transformation und Diktaturerfahrung"