POLITIK|EN DER EMPATHIE Welche Empathie braucht die Politik?

Folgen von Klimawandel und Nachhaltigkeit sind das Gebot der Stunde. Doch setzt Nachhaltigkeit nicht die bloße Vernunft voraus. Alle Dimensionen von Nachhaltigkeit berühren das Thema Empathie. Wirklich nachhaltiges Denken und Handeln sind nicht ohne Empathie zu verwirklichen.

Gemeinsam mit den Kooperierenden und Mitwirkenden begrüßte das ISSO Institut am 10.05.23 ab 18:30 Uhr im Gewölbesaal des Alten Kaufhauses am Florinsmarkt in Koblenz zu einem hochaktuellen Thema: Welche Empathie braucht die Politik?

Folgen von Klimawandel und Nachhaltigkeit sind das Gebot der Stunde. Doch setzt Nachhaltigkeit nicht die bloße Vernunft voraus. Alle Dimensionen von Nachhaltigkeit berühren das Thema Empathie. Wirklich nachhaltiges Denken und Handeln sind nicht ohne Empathie zu verwirklichen: Empathie mit der Natur sorgt dafür, dass Menschen sich für ihren Schutz einsetzen und lässt eine neue Kultur der Achtung unserer Lebensgrundlagen entstehen. Empathie mit anderen Menschen unterstützt dabei, den notwendigen Wandel unseres Zusammenlebens sozial zu gestalten und die Frage nach Gerechtigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Das eigene Tun kritisch zu hinterfragen, öffnet den Horizont für anderes Vorgehen und Lösungen für aktuelle Probleme.

In diesem Sinne verstehen wir Empathie als die Fähigkeit, sich in eine spezifische Situation oder in die Erlebnisse von anderen einzufühlen. Mit Empathie gelingt ein Perspektivwechsel, der über die eigene Wahrnehmung hinausgeht und bereit ist, andere Wirklichkeiten zu erkennen und zu akzeptieren. So stärkt Empathie ein demokratisches Miteinander und ermöglicht zugleich den Blick in die Zukunft. Und genau hier stellt sich die Frage: In welcher Hinsicht und wie weit soll Empathie bei politischen Entscheidungen präsent sein? Braucht Politik Empathie? Sollte Empathie die Grundlage politischen Handelns ganz grundsätzlich sein? Was bedeutet dies ganz konkret angesichts von aktuellen Krisen der Gegenwart?

Diesen Fragen wollen wir in dieser Veranstaltung aus verschiedenen Perspektiven nachgehen und haben dazu Expert:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen eingeladen. Ein konkretes Beispiel für Empathie aus der Region ist die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Was müssen und können wir aus dieser Katastrophe und den Reaktionen auf sie lernen?

Das Anliegen der Kooperierenden ist es, nach der Rolle der Empathie in der Politik zu fragen, den demokratischen Diskurs zu stärken, um eine deutliche Position gegen die Gefahren der Demokratie wie Populismus und Extremismus einzunehmen.

Programm | 18:30 – 21:00 Uhr:

Begrüßung und Einführung ins Thema Empathie
Gespräch zwischen Prof. Liebert (Universität Koblenz) und Prof. Zaborowski (Universität Erfurt) unter Einbezug regionaler Geschehnisse sowie der Flutkatastrophe im Ahrtal mit Jörg Meyrer (Pfarrer Bad Neuenahr-Ahrweiler).

Impulsvorträge
Zu Aspekten von Empathie und Nachhaltigkeit (Dr. Reinhard Loske)
Politiken der Empathie – eine feministische Kritik (PD Dr. Brigitte Bargetz)

Podiumsdiskussion „Politik|en der Empathie“
Im Anschluss an die Impulse eröffnen wir die Podiumsdiskussion mit allen Expert:innen:

  • Prof. Dr. Wolf-Andreas Liebert (Sprach- und Kulturwissenschaft)
  • Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski (Philosophie, Theologie, Ethik)
  • PD Dr. Brigitte Bargetz (Politische Theorie, Demokratie- & Populismusforschung, Feminismus und Queer Theorie)
  • Jörg Meyrer (Pfarrer Bad Neuenahr-Ahrweiler, Theologie, Philosophie)
  • Dr. Reinhard Loske (Politik-, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitswissenschaft)
  • Beatrix Sieben (Psychologie, Moderation)

Nähere Informationen zum ISSO Institut und zur Veranstaltung finden Sie hier