Aktuelle Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2024

Vorlesung (O-Phase): Grundzüge der Kirchengeschichte

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Di 16-18 (HS Coelicum, Domstr. 10)

 

In dieser einführenden Veranstaltung lernen Sie einige zentrale Themen der 2000jährigen Christentumsgeschichte kennen.

In seinem altkirchengeschichtlichen Teil geht der Kurs der Entstehung des Christentums und seiner Ausbreitung, den Anfängen der Kirche, den Christenverfolgungen und der sog. Konstantinischen Wende überblicksmäßig nach. Auch die Entwicklung von Ämtern und die Entfaltung der Kirchenstruktur erfährt dabei eine Darstellung.

Im mittleren und neukirchengeschichtlichen Teil werden Ereignisse geboten, die auch in der Öffentlichkeit teilweise für Aufregung sorgen, indem sie skandalisiert wurden. Hier ist eine historische Kontextualisierung vonnöten.

Literatur:

  • Franz Xaver Bischof u.a. (Hg.), Einführung in die Geschichte des Christentums, Freiburg 2014.
  • Volker Sellin, Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2008.
  • Christoph Markschies, Arbeitsbuch Kirchengeschichte, Tübingen 1995. (umfassendes Methodenbuch)

Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekanntgegeben.

 

Seminar (Q/M Phase): Augustinus. Annäherungen an ein unerschöpfliches Thema

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Di 8-10 (SR1, Domstr. 10)

Augustinus (354-430) ist einer der faszinierendsten Kirchenväter. Sein Denken entfaltet bis heute eine gewaltige Wirkung. Zugleich sah und sieht er sich im Kreuzfeuer unterschiedlichster Kritiker und Richtungen. Dabei verläuft seine Biographie alles andere als geradlinig. In jungen Jahren nimmt Ciceros Schrift „Hortensius“ Augustinus für das Philosophieren ein. Von der Hl. Schrift ist er dagegen zunächst enttäuscht und wendet sich der Sekte der Manichäer zu. Er setzt sich mit dem Neuplatonismus und dem antiken Skeptizismus auseinander und wird als Rhetor in Mailand tätig. Schließlich begeistert ihn Bischof Ambrosius für das Christentum. Im Christentum entdeckt er die wahre Philosophie und lässt sich 387 taufen. 395 zum Bischof geweiht, steht er in harten Auseinandersetzungen mit dem Heidentum, den Donatisten und später den Pelagianern. Am Ende seines Lebens streitet er schließlich gegen den ‚Arianismus‘.

In den Seminarsitzungen sollen verschiedene Aspekte und Positionen dieses genialen Theologen anhand von Quellentexten untersucht und nachvollzogen werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den theologischen Kontroversen und Diskussionen, in denen er sich findet.

Literatur:

  • G. Bonner, Augustinus (vita), in: Augustinus Lexikon, Bd. 1 (1986-1994) 519-550.

  • E. Dassmann, Augustinus – Heiliger und Kirchenlehrer, Stuttgart 1993.

  • W. Geerlings, Augustinus – Leben und Werk. Eine bibliographische Einführung, Paderborn 2002.

  • C. Horn, Augustinus, München 1995.

  • K. Rosen, Augustinus. Genie und Heiliger, Darmstadt 2015.

  • www.augustinus.de

Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Methodenseminar: Methoden der biblischen Theologie und der Kirchengeschichte

Dozenten: Prof. Dr. Notker Baumann, Frau Greiner-Bär

Zeit: Di 14-16 (SR 2, Domstr. 10)

Gegenstand und Ziel der biblischen Exegese ist eine wissenschaftlich verantwortete kritische Analyse und Interpretation der Schriften des Alten und Neuen Testaments. Das Anliegen des exegetisch-biblischen Teils (in der ersten Semesterhälfte) des Methodenseminars ist es deshalb, die Teilnehmer/innen an die grundlegenden Arbeitsschritte und die zentralen Fragestellungen biblischer Exegese heranzuführen. Durch kleinere Übungen sollen sich die Teilnehmer/innen mit der grundlegenden Literatur und mit den Hilfsmitteln wissenschaftlicher Exegese vertraut machen und lernen, diese selbständig anzuwenden. Der kirchengeschichtliche Teil der Veranstaltung (in der zweiten Semesterhälfte) führt in die historischen Methoden ein und thematisiert insbesondere die Frage, was eine Quelle ist und wie man sie in angemessener Weise sach- und kontextbezogen beschreibt und interpretiert. Dabei kommen auch prinzipielle und theoretische Aspekte des Faches Kirchengeschichte und die verschiedenen Nachbardisziplinen zur Sprache.

Literatur:

  • Schnelle, Udo: Einführung in die neutestamentliche Exegese (UTB), 8. Aufl., Göttingen 2014.
  • Ders., Einleitung in das Neue Testament (UTB), 9. Aufl., Stuttgart 2017.
  • Ebner, Martin/Heininger, Bernhard: Exegese des Neuen Testaments (UTB), 3. Aufl., Paderborn 2015.
  • Broer, Ingo/ Weidemann, Hans-Ulrich: Einleitung in das Neue Testament (Studienausgabe), 4. Aufl., Würzburg 2016.
  • Jammerthal, Tobias u. a.: Methodik der Kirchengeschichte. Ein Lehrbuch (utb 5851), Tübingen 2022. Grundlage für das Seminar; bitte über die Lehrbuchsammlung digital besorgen: https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36198/9783838558516
  • Markschies, Christoph: Arbeitsbuch Kirchengeschichte, Tübingen 1995.
  • Sellin, Volker: Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2008.

Oberseminar: Forschungsfragen der Patristik

Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellentexte und Diskussion laufender Projekte und Promotionsvorhaben.

Termine nach Absprache

 

Studium fundamentale: Pagane Traditionen auf dem Prüfstand: Mythologie und Philosophie im Lichte des frühen Christentums

Dozenten: Prof. Dr. Notker Baumann, Jens Gehri

Zeit: Di 18-20 (HS Coelicum)

Das frühe Christentum hält schon bald nach seinem Zutagetreten in sämtlichen gesellschaftlichen Schichten Einzug. Dabei trifft es auf diverse philosophische Strömungen und die traditionelle griechisch-römische Religion mit ihren Göttern und Mythen. Welche Antworten geben Theologen der ersten nachchristlichen Jahrhunderte in der Auseinandersetzung mit den anderen Lehren und Anschauungen ihrer Zeit?

Dieses Seminar gibt einen Überblick über die Strömungen, mit denen sich das frühe Christentum konfrontiert sieht, und zeichnet ein umfassendes Bild seines Umgangs mit denselben.

Studium fundamentale: Rinascimento – Von arbeitssüchtigen Künstlern, verliebten Literaten, genialen Baumeistern, machtbesessenen Bankiers, humanistischen Päpsten und einflussreichen Familien

Dozenten: Dr. Katja Kersten-Babeck, Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Mi 12-14 Uhr (HS Coelicum, Domstr. 10)

Das Rinascimento ist die von Italien ausgehende Renaissance, die Wiedergeburt der Antike. Diese Epoche, etwa zwischen 1400 und 1600, gilt als Rückbesinnung und Aufbruch in eine neue Zeit und zählt zu den faszinierendsten und bedeutendsten Perioden der Menschheit.

Der Mensch wird sich seiner Rolle als Individuum bewusst. Durch sein neu gewonnenes grenzenloses Selbstvertrauen stellt er das alte Weltbild in Frage und entfaltet seine schöpferische Kraft. Dabei orientiert er sich an einem längst vergangenen Zeitalter. Er belebt die kulturellen, künstlerischen und technischen Errungenschaften der griechischen und römischen Antike und übertrifft deren Leistungen.

Künstler, Literaten, Entdecker, Baumeister und Gelehrte revolutionieren durch ihre Arbeiten und Werke die Zeit. Gefördert durch Mäzene schaffen sie technische und künstlerische Meisterleistungen, die für Jahrhunderte Maßstäbe setzen und noch heute durch ihre Schönheit und Wirkung faszinieren.

Das Seminar thematisiert das Rinascimento, die italienische Renaissance. Im Fokus stehen dabei u.a. arbeitssüchtige Künstler, verliebte Literaten, geniale Baumeister, unterschätzte Frauen, machtbesessene Bankiers, humanistische Päpste und einflussreiche Familien.