Vergangene Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2023/24

Vorlesung (O-Phase): Einführung in die Alte Kirchengeschichte und die Patrologie

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Mi 8-10 (HS Coelicum, Domstr. 10)

Diese Vorlesung bietet eine Einführung in wichtige Themen, Stationen und Personen der Alten Kirchengeschichte, zudem eine Grundorientierung über die theologische Literatur des frühen Christentums.

Literatur:

  • Brox, N., Kirchengeschichte des Altertums, Düsseldorf 1992.
  • Dassmann, E., Kirchengeschichte I. Ausbreitung, Leben und Lehre der Kirche in den ersten drei Jahrhunderten, Stuttgart 2012.
  • Dassmann, E., Kirchengeschichte II/1. Konstantinische Wende und spätantike Reichskirche, Stuttgart 1996.
  • Dassmann, E., Kirchengeschichte II/2. Theologie und innerkirchliches Leben bis zum Ausgang der Spätantike, Stuttgart 1999.
  • Döpp, S./Geerlings, W. (Hgg.), Lexikon der antiken christlichen Literatur, Freiburg 2002 (3. Auflage).
  • Drobner, H. R., Lehrbuch der Patrologie, Frankfurt 2011 (3. Auflage).
  • Geerlings, W. (Hg.), Theologen der christlichen Antike, Darmstadt 2002.

Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekanntgegeben.

 

Vorlesung (M-Phase): Entstehung und Entwicklung des orientalischen Christentums

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Di 10-12 (SR2, Domstr. 10)

Das orientalische Christentum zeigt sich in der Vielfalt von Kirchen unterschiedlicher Konfession. Diese Vorlesung geht seiner Entstehung und Entwicklung in der Spätantike und darüber hinaus nach. Theologische und politische Zusammenhänge werden ebenso dargestellt wie wichtige Persönlichkeiten; auch Selbstverständnis und Spezifika sowie die heutige Situation der verschiedenen orientalischen Kirchen kommen zur Sprache.

Literatur:

  • Altripp, M./Suermann, H. (Hgg.), Orientalisches Christentum. Perspektiven aus der Vergangenheit für die Zukunft, Paderborn 2021.
  • Baumer, C., Frühes Christentum zwischen Euphrat und Jangtse: Eine Zeitreise entlang der Seidenstraße zur Kirche des Ostens, Stuttgart 2005.
  • Hage, W., Das orientalische Christentum, Stuttgart 2007.
  • Lange, C./Pinggéra, K., Die altorientalischen Kirchen. Glaube und Geschichte, Darmstadt 2011 (2. Auflage).
  • Oeldemann, J., Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und mit Rom unierte Ostkirchen, Kevelaer 2016.
  • Tamcke, M., Das orthodoxe Christentum, München 2017 (3. Auflage).
  • Winkelmann, F., Die östlichen Kirchen in der Epoche der christologischen Auseinandersetzungen (5. bis 7. Jahrhundert), Berlin 1980.
  • Winkler, D., Syrisches Christentum im Nahen Osten. Eine historische Zusammenschau, in: OeFo 23/24 (2000/01) 297-320.

Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekanntgegeben.

Seminar (Q/M Phase): Die kappadokischen Väter: Geschichte, Literatur, Theologie

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Di 16-18 (SR1, Domstr. 10)

Kappadokien wird im 1. Jahrhundert v. Chr. romanisiert. Der 1. Petrusbrief spricht von der Existenz konvertierter Heiden in dieser Gegend. Die geschichtlichen Zeugnisse und die christliche Tradition schreiben die Christianisierung des Gebiets Gregor dem Wundertäter, einem Schüler des Origenes, zu. Als er im Pontus ankam, fand er – so notiert Gregor von Nyssa über ihn – angeblich nur siebzehn Christen vor.

Im 4. Jahrhundert nehmen die kappadokischen Väter sein Erbe auf: Basilius von Caesarea, Gregor von Nazianz und Gregor von Nyssa. Sie tragen mit ihren Werken zur Ausbildung des theologischen Denkens bei. Ihr Leben ist an einen besonderen Moment der Kirchengeschichte gebunden: an den Kampf mit dem ‚Arianismus‘. Vor allem Basilius, genannt „der Große“, hat Zeugnisse einer energischen Verteidigung des Glaubens gegen den ‚Arianismus‘ hinterlassen. Gregor von Nazianz, „der Theologe“, ist für seine theologischen Reden und seine Dichtkunst bekannt. Gregor von Nyssa, eine der faszinierendsten Persönlichkeiten seiner Zeit, verfügt über eine breite philosophische und theologische Bildung und gilt als einer der bedeutendsten Denker der griechischen Patristik.

Diesen drei großen Theologen, ihren Werken und ihrer Theologie wird im Seminar nachgegangen.

Literatur:

  • Wyß, Bernhard, Gregor II (Gregor von Nazianz), in: RAC 12 (1983) 793-863.
  • Dörrie, Heinrich, Gregor III (Gregor von Nyssa), in: RAC 12 (1983) 863-895.
  • Hauschild, Wolf-Dieter, Basilius von Caesarea, in: TRE 5 (1980) 301-313.

Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Oberseminar: Forschungsfragen der Patristik

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Termine nach Absprache

Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellentexte und Diskussion laufender Projekte und Promotionsvorhaben.

Studium fundamentale-Kurs

Dozenten: Prof. Dr. Notker Baumann, Dr. Isabella Schwaderer

Tutorium zur Vorlesung: Einführung in die Alte Kirchengeschichte und die Patrologie

 Dozent: Jens Gehri M. Ed.

Voraussichtlicher Termin: Di 14-16 Uhr (SR 3, Domstr. 9)

Sommersemester 2023

Vorlesung (Q-Phase): Christologie in der Alten Kirche

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Do 8-10 (HS Coelicum, Domstr. 10)

Die entscheidenden christologischen Weichen werden in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten gestellt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung der Christologie ab dem 2. Jahrhundert bis hin zu den frühbyzantinischen christologischen Kontroversen um den Monotheletismus; sie schließt auch die Frage des Filioque ein.

Wichtige Etappen bilden dabei unter anderem die nachapostolische Entwicklung, gnostische Vorstellungen, Logostheologie und Monarchianismus, außerdem die Christologie des Arius. Darüber hinaus finden die christologischen Fragestellungen bei den Konzilien von Nicäa (325), Konstantinopel (381), Ephesus (431) und Chalcedon (451) Beachtung. Die altkirchlichen Auseinandersetzungen und Präzisierungen werden auch nach ihrer Relevanz für die Gegenwart befragt.

Literatur:

  • Dassmann, E., Kirchengeschichte 2,2. Theologiegeschichte und innerkirchliches Leben bis zum Ausgang der Spätantike (= Kohlhammer Studienbücher 11,2), Stuttgart 1999, 14-123.
  • Dünzl, F., Geschichte des christologischen Dogmas in der Alten Kirche, Freiburg 2019.
  • Dünzl, F., Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche, Freiburg ²2011.
  • Grillmeier, A., Jesus der Christus im Glauben der Kirche, Bd. 1, Freiburg ³1990.
  • Kelly, J. N. D., Altchristliche Glaubensbekenntnisse. Geschichte und Theologie, Göttingen 1972.
  • Liébaert, J., Christologie. Von der Apostolischen Zeit bis zum Konzil von Chalcedon (451), Freiburg 1965.
  • Studer, B., Gott und unsere Erlösung im Glauben der Alten Kirche, Düsseldorf 1985.
  • Williams, R., Jesus Christus II: Alte Kirche, in: TRE 16 (1987) 726-745.

Seminar (Q-Phase): Transformationen in der Spätantike: Kaiser und Kirche im 4. Jahrhundert

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Do 16-18 (HS Kiliani, Domstr. 10)

Konstantin der Große macht die öffentlich geduldete „religio christiana“ zur geförderten Religion und verbindet mit ihr sein eigenes politisches Geschick. Seine Nachfolger gestalten dieses Verhältnis in je eigener Weise; alte Kulte werden, ausgenommen unter Kaiser Julian, zurückgedrängt. Das 4. Jahrhundert ist theologisch und kirchenpolitisch geprägt von den „arianischen“ Streitigkeiten. Mit Theodosius dem Großen geht schließlich ein langer Prozess der Ablösung des Römischen Reiches von der heidnischen Religion zu Ende; die ausschließliche Bindung des Reiches an die christliche Religion begründet das Staatskirchentum.

In diesem Seminar wird die Entwicklung des vielschichtigen Verhältnisses zwischen Kirche und Staat, das zwischen 314 (Arles) und 325 (Nizäa) seine erste Ausprägung erfahren hat, bis zur Errichtung des Staatskirchentums verfolgt und nachgezeichnet. Die religionspolitischen Maßnahmen der einzelnen Kaiser werden dabei untersucht.

Literatur:

  • Barceló, P., Das Römische Reich im religiösen Wandel der Spätantike. Kaiser und Bischöfe im Widerstreit, Regensburg 2013;
  • Ernst Dassmann, Kirchengeschichte II/1, Stuttgart 1996;
  • Just, P., Imperator et Episcopus, Stuttgart 2003.

Seminar (O-Phase): Grundzüge der Kirchengeschichte

Dozenten: Prof. Dr. Notker Baumann / Prof. Dr. Jörg Seiler

Zeit: Do 18-20 (HS Coelicum, Domstr. 10)

Dieser Kurs geht in seinem ersten Teil der Entstehung des Christentums und seiner Ausbreitung, den Anfängen der Kirche, den Christenverfolgungen und der sog. Konstantinischen Wende überblicksmäßig nach. Auch die Entwicklung von Ämtern und die Entfaltung der Kirchenstruktur erfährt dabei eine Darstellung.

Literatur:

  • Bischof, F. X./Bremer, T./Collet, G./Fürst, A., Einführung in die Geschichte des Christentums, Freiburg 2014.

Oberseminar: Forschungsfragen der Patristik

Dozent: Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Termine nach Absprache

Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellentexte und Diskussion laufender Projekte und Promotionsvorhaben.

Studium fundamentale-Kurs: Feiern und Rituale. Hintergründe, Entstehung und Entwicklung christlicher Feste

Dozent: Dr. Katja Kersten-Babeck / Prof. Dr. Notker Baumann

Zeit: Mi, 12-14 (HS Coelicum, Domstraße 10)

Feste gliedern und strukturieren den Verlauf der Zeit und unterbrechen den Alltag. Rituale sind ein kultur- und religionsübergreifendes Phänomen mit vielfältigen individuellen und sozialen Funktionen. Sie erfüllen ein menschliches Grundbedürfnis, markieren wesentliche Stationen des persönlichen Lebensweges und helfen beim Übertritt in neue Lebensphasen. Das Christentum bietet eine große Vielfalt an Feiern und Ritualen. Oftmals wird christlicherseits jüdisches Erbe aufgegriffen und das religionsgeschichtliche Umfeld einbezogen. Das antike Christentum reagiert einerseits mit Kritik auf antike Feste, andererseits stellt es sich in deren Kontinuität: Bestehende Feste werden verändert und umbenannt. Einige Festtage entwickeln sich erst im Lauf der Jahrhunderte.

Dieses Seminar geht den Hintergründen und der Entwicklung christlicher Feste und Rituale nach und schlägt einen Bogen bis in die Gegenwart.

Wintersemester 2022/23

Vorlesung (O-Phase): Kirchengeschichte der Antike

Dozent: Dr. Sebastian Hanstein

Zeit: Mo 12-14 (HS Coelicum, Domstr. 10)

Die Zeit nach dem Tode Jesu bis an die Schwelle des Mittelalters im 6. Jahrhundert wird meist als ‚Alte Kirche‘ bezeichnet. In den zwei Phasen, die diese Zeit charakterisieren, etablierten die Gläubigen sukzessive feste Formen der Gemeinschaft, des Amtes und liturgischer Ausdrucksformen. In Auseinandersetzung mit den religiösen, philosophischen und politischen Ansichten ihrer Umwelt hat die Kirche in einem langen Prozess allmählich eine (grundsätzliche) Klärung ihres Selbstverständnisses herbeigeführt. In der Vorlesung werden zentrale Themen der vorkonstantinischen Kirche sowie der nachkonstantinischen Reichskirche besprochen und exemplarisch anhand von Quellen thematisiert. Begleitende Literatur zu den einzelnen Vorlesungen wird zur Verfügung gestellt.

Literatur:

  • Norbert Brox, Kirchengeschichte des Altertums = Leitfaden Theologie 8, Düsseldorf 1992;
  • Ernst Dassmann, Kirchengeschichte I. Ausbreitung, Leben und Lehre der Kirche in den ersten drei Jahrhunderten = Kohlhammer
    Studienbücher Theologie 10, Stuttgart 2012;
  • Ernst Dassmann, Kirchengeschichte II/1. Konstantinische Wende und spätantike Reichskirche = Kohlhammer Studienbücher Theologie
    11,1, Stuttgart 1996;
  • Ernst Dassmann, Kirchengeschichte II/2. Theologie und innerkirchliches Leben bis zum Ausgang der Spätantike = Kohlhammer
    Studienbücher Theologie 11,2, Stuttgart 1999.

Vorlesung (M-Phase): Geschichte und theologisches Selbstverständnis der orientalischen Kirchen

Dozent: PD Dr. Andriy Mykhaleyko

Zeit: Do 10-12 (Digital)

In der heutigen globalisierten Welt ist für Theologinnen und Theologen, Religionslehrerinnen und Religionslehrer nicht nur ein gutes
Grundwissen über die Vielfalt der christlichen Kirchen, sondern auch über die Hintergründe der bis heute bestehenden Kirchenspaltungen
und zwischenkonfessionellen Spannungen von großer Relevanz. Denn gerade die letzteren werden nicht nur in den Herkunftsländern der
jeweiligen Ostkirchen ausgetragen, sondern auch in jenen Staaten, in denen die Mitglieder dieser Kirchen ihre neue Heimat gefunden
haben.
Die Vorlesung bietet einen konfessionskundlichen Überblick über die bunte Vielfalt der ostkirchlichen Traditionen, die ursprünglich nur in uns
fernen Ländern beheimatet waren, heute aber durch vielfache Migrationsströme bedingt, fast alle auch vor Ort in Deutschland mit
entsprechenden Gemeinden präsent sind. Sie führt in die drei ostkirchlichen Familien ein und behandelt schwerpunktmäßig die Geschichte,
Theologie und einige Aspekte der Liturgie Spiritualität der orientalischen Kirchen. Außerdem stellt die Veranstaltung ökumenisches
Engagement der orientalischen Kirchen vor und fragt nach den Herausforderungen für die ostkirchlichen Identitäten in der Gegenwart.

Literatur:

  • Altripp Michael / Suermann Harald (Hg.), Orientalisches Christentum. Perspektiven aus der Vergangenheit für die Zukunft (Eastern Church
    Identities, Bd. 3), Paderborn 2021;
  • Bremer Thomas / Hacik Rafi Gazer / Christian Lange (Hg.), Die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition, Darmstadt 2013;
  • Felmy Karl Christian, Die orthodoxe Theologie der Gegenwart. Eine Einführung, Darmstadt 1990;
  • Hage Wolfgang, Das orientalische Christentum (Die Religionen der Menschheit, Bd. 29/2), Stuttgart 2007;
  • Mykhaleyko Andriy, Die katholischen Ostkirchen (Die Kirchen der Gegenwart, Bd. 3), Göttingen 2012;
  • Oeldemann Johannes, Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und mit Rom unierte Ostkirchen, Kevelaer 2016.

Sommersemester 2022

Seminar (Studium Fundamentale): Die christliche Kunst zwischen Theologie und Geschichte

Dozenten: Dr. Daniel Greb/ Florian Geidner M. A. (FAU Erlangen)

Blockveranstaltung - Termine:

Fr 08.04.2022 16:00-18:00 (Vorbesprechung)

Fr 06.05.2022 15:00-18:00

Sa 07.05.2022 09:00-18:00

Fr 20.05.2022 15:00-18:00

Sa 21.05.2022 09:00-18:00

Christliche Kunst, der wir z. B. in und um Kirchengebäude begegnen, spiegelt nicht nur biblische Erzählungen, Heiligenlegenden und Glaubensüberzeugungen wider, sondern ist immer auch Ausdruck ihrer jeweiligen Entstehungszeit. Das Seminar führt in die christliche Kunst verschiedener Epochen von der Spätantike bis in die Gegenwart ein, erschließt ihre theologischen und historischen Grundlagen und stellt den Teilnehmenden einen grundlegenden Zugang und Deutungsschlüssel für christliche Kunst und Architektur bereit. Neben der Einführung in die kunsthistorischen Epochen sowie der Besprechung zentraler Werke der Architektur und der bildenden Kunst sollen auch ausgewählte Kirchen in der Stadt Erfurt besucht und ausgedeutet werden.

 

Literatur: 

  • Beyer, F.-H., Geheiligte Räume. Theologie, Geschichte und Symbolik des Kirchengebäudes, Darmstadt 2008.
  • Bothe, R., Kirche, Kunst und Kanzel. Luther und die Folgen der Reformation, Weimar 2017.
  • Bühren, R. van, Kunst und Kirche im 20. Jahrhundert. Die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils, Paderborn u.a. 2008.
  • Goecke-Seischab, M. L./Ohlemacher, J., Kirchen erkunden, Kirchen erschließen. Ein Handbuch mit über 300 Bildern und Tafeln, einer Einführung in die Kirchenpädagogik und einem ausführlichen Lexikonteil, Köln 2010.
  • Lange, G., Bilder zum Glauben. Christliche Kunst sehen und verstehen, Stuttgart 2002.
  • Lexikon der christlichen Ikonographie, hg. von Engelbert Kirschbaum (Bände 1–4) und Wolfgang Braunfels (Bände 5–8), Freiburg i. Br. u. a. 1968–1976.
  • Pippal, M.: Kunst des Mittelalters - Eine Einführung. Von den Anfängen der christlichen "Kunst" bis zum Ende des Hochmittelalters, Wien u. a. 2010 (3. Aufl.).
  • Sachs, H. u.a. (Hg.), Wörterbuch der christlichen Ikonographie, Regensburg 2004 (8. Aufl.).
  • Seibert, J., Lexikon christlicher Kunst. Themen, Gestalten, Symbole, Freiburg u.a. 2002.
  • Sörries, R., Spätantike und frühchristliche Kunst. Eine Einführung in die christliche Archäologie, Köln u. a. 2013.
  • Thümmel, H. G., Ikonologie der christlichen Kunst, 4 Bände (Alte Kirche, Mittelalter, Neuzeit, Ostkirche), Paderborn 2019-2021.
  • Tormann, R. u.a., Ars sacra. Christliche Kunst und Architektur des Abendlandes von den Anfängen bis zur Gegenwart, Potsdam 2010.

Seminar (M-Phase): Christentum und römischer Staat bis zur sog. Konstantinischen Wende

Dozent: Dr. Daniel Greb

Zeit: Di 16-18 Uhr (SR 3, Domstr. 9)

Das Christentum stand von Beginn an in einem Spannungsverhältnis zu seiner Umwelt und insbesondere zum römischen Staat. Eine Gemengelage aus Fremd- und Selbstisolation der frühen Christen führte zu Verdächtigungen, Vorurteilen und Anfeindungen. Christen galten als gesellschaftsschädlich, staatsfeindlich und so auch von Staatswegen als Verbrecher, die es wieder auf den rechten Weg zu bringen galt. Verfolgungen traten zunächst regional begrenzt, ab Mitte des 3. Jahrhunderts auch reichsweit und staatlich gelenkt auf, bis es unter Kaiser Konstantin I. zum Umschwung kam. Das Seminar will anhand einschlägiger Quellen christlicher und römischer Provenienz das Verhältnis von Christentum und römischem Staat bis zur sog. Konstantinischen Wende erschließen sowie Hintergründe und Dynamiken der Christenverfolgungen und des Umschwungs unter Konstantin einsichtig machen. Zudem werden grundlegende Techniken des kirchenhistorischen bzw. patrologischen Arbeitens vertieft.

 

Literatur:

  • Dorbath, B., Die Logik der Christenverfolgungen durch den Römischen Staat, Würzburg 2016 (online verfügbar: opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/14070);
  • Freudenberger, R. u. a., Christenverfolgungen, in: TRE 8 (1981), 23–62;
  • Kinzig, W., Christenverfolgung in der Antike, München 2019;
  • Guyot, P./Klein, R. (Hg.), Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen. Eine Dokumentation. Band I: Die Christen im heidnischen Staat, Darmstadt 1993;
  • Fiedrowicz, M., Christen und Heiden. Quellentexte zu ihrer Auseinandersetzung in der Antike, Darmstadt 2004.

Seminar (Q-Phase): Frühchristliches Rom – Katakomben, Basiliken, Apostel- und Märtyrergräber

Dozent: Dr. Daniel Greb

Termin: Mi 10-12 Uhr (SR 1)

Spätestens ab der Mitte des 1. Jh. waren Christen in der Reichshauptstadt präsent, wie wir aufgrund des paulinischen Briefes an die römische Gemeinde und verschiedener weiterer Zeugnisse im NT wissen. Durch die Gräber der Apostel Petrus und Paulus entwickelte sich Rom schon früh zu einem Zentrum des Christentums. Das Seminar widmet sich den archäologischen Zeugnissen der christlichen Frühzeit Roms und ihren historisch-theologischen Kontexten: Nach und nach entstanden großangelegte unterirdische Friedhöfe (Katakomben), die künstlerisch ausgestaltet wurden und auch den Versammlungen zum Gedächtnis der Toten und der Verehrung der Märtyrer dienten. Um deren Gräber, aber auch an anderen Orten der Stadt wurden mit und nach der Konstantinischen Wende ab dem 4. Jh. große Kirchen errichtet. Die frühchristlichen Kirchen der Stadt stehen am Anfang der christlichen Kirchenbaukunst und bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung der Sakralarchitektur bis in unsere Zeit. Das Seminar führt die Teilnehmenden zudem in den Bereich der Christlichen Archäologie ein, der neben der Alten Kirchengeschichte und der Patrologie den dritten Teilbereich der hiesigen Professur ausmacht. Zudem werden grundlegende Techniken des kirchenhistorischen bzw. patrologischen Arbeitens besprochen und eingeübt.

 

Literatur:

  • Brandenburg, H., Die frühchristlichen Kirchen Roms vom 4. bis zum 7. Jahrhundert. Der Beginn der abendländischen Kirchenbaukunst, Regensburg 2005;
  • Dresken-Weiland, J., Bild, Grab und Wort. Untersuchungen zu Jenseitsvorstellungen von Christen des 3. und 4. Jahrhunderts, Regensburg 2010;
  • Fink, J., Die römischen Katakomben, Mainz 1997;
  • Fiocchi Nicolai, V. u. a., Roms christliche Katakomben. Geschichte, Bilderwelt, Inschriften, Regensburg 1998;
  • Löx, M., Monumenta sanctorum. Rom und Mailand als Zentren des frühen Christentums. Märtyrerkult und Kirchenbau unter den Bischöfen Damasus und Ambrosius, Wiesbaden 2013;
  • Stützer, H. A., Frühchristliche Kunst in Rom. Ursprung christlich-europäischer Kunst, Köln 1991;
  • Thümmel, H. G., Ikonologie der christlichen Kunst. Band 1: Alte Kirche, Paderborn 2019.

Seminar (O-Phase): Einführung in die Kirchengeschichte

Dozent: Dr. Daniel Greb

Termin: Di 14-16 Uhr (HS Kiliani)

Die Einführungsveranstaltung macht mit dem Selbstverständnis, den Aufgaben und zentralen Inhalten des Faches Kirchengeschichte vertraut. Neben ausgewählten Themen der 2000-jährigen Christentumsgeschichte wird auch das historische Methodenspektrum thematisiert und geklärt, was eine Quelle ist und wie man sie angemessen beschreibt und interpretiert.

 

Literatur:

  • Bischof, F. X. u.a. (Hg.), Einführung in die Geschichte des Christentums, Freiburg 2014;
  • Sellin, V., Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2008;
  • Markschies, Ch., Arbeitsbuch Kirchengeschichte, Tübingen 1995;
  • Heiligenthal, R./Schneider, Th. M. (Hg.), Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie, Stuttgart, 2. Aufl. 2004.

Wintersemester 2021/22

Vorlesung (O-Phase): Christentum und antike Gesellschaft

Dozent: Dr. Daniel Greb

Zeit: Dienstag, 16-18 Uhr

In der Vorlesung wird den Studierenden der Orientierungsphase ein erster Überblick über die Geschichte der Alten Kirche vermittelt. Thematisiert werden die Mission und Ausbreitung der frühen Kirche, ihre Selbstorganisation (Ämter, Kirchenstrukturen, Ausformung des Primatsanspruchs des römischen Bischofs), aber auch das Verhältnis der frühen Christen zu Gesellschaft, Kultur und Staat: die Konfrontation zur Zeit der Christenverfolgungen, der Umschwung unter Kaiser Konstantin und seinen Söhnen und der Übergang zum System der Reichskirche, das die Kirchengeschichte über Jahrhunderte hinweg prägen sollte. Die gemeinsame Lektüre ausgewählter Quellentexte und Sekundärliteratur ergänzt und vertieft die Themen.
 

Literatur

  • Brox, N., Kirchengeschichte des Altertums (LeTh 8), Düsseldorf 1998 (6. Aufl.).
  • Dassmann, E., Kirchengeschichte I; II/1; II/2, Stuttgart u.a. 2000 (2. Aufl.); 1996; 1999.
  • Frank, K. S., Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche, Paderborn 2002 (3. Aufl.).
  • Hofmann, J., Zentrale Aspekte der Alten Kirchengeschichte. Bd. 1-2, Würzburg 2012-2013.
  • Zeller, D., Christentum I. Von den Anfängen bis zur Konstantinischen Wende (RM 28), Stuttgart u.a. 2002.

Vorlesung (Q-Phase): Christologie in der Alten Kirche bis zum Konzil von Chalzedon (451)

Dozent: Dr. Daniel Greb

Zeit: Donnerstag, 10-12 Uhr (Woche A)

Die Veranstaltung thematisiert die altkirchlichen Auseinandersetzungen um das Verhältnis Jesu zum Gott Israels und die Deutung der Inkarnation. Sie nimmt dabei die unterschiedlichen christologischen Entwürfe (z. B. Logostheologie, Monarchianismus, Subordinatianismus, Arianismus, die Diskussion um Nestorius von Konstantinopel und den Streit um den Monophysitismus) und ihr jeweiliges Anliegen in den Blick und beschreibt die Versuche, diese Probleme auf den Konzilien von Nizäa (325), Konstantinopel (381), Ephesus (431) und Chalzedon (451) zu lösen. Neben der dogmengeschichtlichen Entwicklung soll auch die Rolle und das Selbstverständnis der jeweiligen Herrscher Beachtung finden.

Bitte beachten Sie: Die Veranstaltung ist ein außerplanmäßiges Sonder-Lehrangebot für Studierende, die die Q-Phase nach alten Studienordnungen studieren, und findet als Lektüre mit begleitenden und vertiefenden Präsenzsitzungen (2-wöchentlich jeweils 2 Stunden) statt. Die zu lesende Lektüre ist auch als E-Book über die Universitätsbibliothek verfügbar (nähere Informationen im moodle-Raum zu dieser LV).

Literatur

  • Dünzl, F., Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche, Freiburg i. Br. 2011.
  • Dünzl, F., Geschichte des christologischen Dogmas in der Alten Kirche (hg. von Michael Bußer/Johannes Pfeiff), Freiburg i. Br. 2019.
  • Hauschild, W.-D/Drecoll, V. H. (Hg.), Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte. Band 1: Alte Kirche und Mittelalter, Gütersloh 2016 (5. Aufl.).
  • Wohlmuth, J. (Hg.), Dekrete der ökumenischen Konzilien. Band 1: Konzilien des ersten Jahrtausends, Paderborn 2002.

Vorlesung (M-Phase): Entstehung und Entwicklung des orientalischen Christentums in der Spätantike

Dozent: Dr. Daniel Greb

Zeit: Dienstag, 18-20 Uhr

Die Konzilien des 5. Jahrhunderts (Ephesos und Chalzedon) führten nicht nur zur Klärung dogmatischer Fragen hinsichtlich der Christologie, sondern auch zu Spaltungen innerhalb der Christenheit. Im syrisch-palästinischen Raum und in Ägypten entwickelten sich in Abgrenzung zu den Konzilsbeschlüssen von Chalzedon (451) eigenständige Kirchen. Zudem erhob die Kirche im Perserreich bereits zuvor Anspruch auf Unabhängigkeit von der Kirchenstruktur des römischen Reiches und übernahm im Laufe des 5. Jh. dogmatische Positionen, die auf dem Konzil von Ephesos (431) verurteilt worden waren. Diese bis heute bestehenden Kirchen werden als „altorientalische“ oder „orientalisch-orthodoxe Kirchen“ bezeichnet. Die Vorlesung will mit der Entstehung und Entwicklung des orientalischen Christentums in der Spätantike vertraut machen. Neben der Darstellung von theologischen und politischen Zusammenhängen sollen auch Selbstverständnis, Organisation und liturgische Spezifika sowie die heutige Lage der verschiedenen altorientalischen Kirchen zur Sprache kommen.


Literatur

  • Baumer, Ch., Frühes Christentum zwischen Euphrat und Jangtse: Eine Zeitreise entlang der Seidenstraße zur Kirche des Ostens, Stuttgart 2005.
  • Hage, W., Das orientalische Christentum, Stuttgart 2007.
  • Lange, Ch./Pinggéra, K., Die altorientalischen Kirchen. Glaube und Geschichte, Darmstadt 2011 (2. Aufl.).
  • Winkelmann, F., Die östlichen Kirchen in der Epoche der christologischen Auseinandersetzungen (5. bis 7. Jahrhundert), Berlin 1980.
  • Winkler, D., Syrisches Christentum im Nahen Osten. Eine historische Zusammenschau, in: OeFo 23/24 (2000/2001) 297-320.
  • Winkler, D., Orientalisches Christentum und Früher Islam, in: Pro Oriente (Hg.), Jahrbuch 2007, Wien 2008, 14-23.

Sommersemester 2021

Bilderverehrung und Bilderstreit in der Alten Kirche

Dozent: Dr. Daniel Greb 

Zeit: Dienstag, 10-12 Uhr

Bilder sind seit Jahrhunderten selbstverständlicher Bestandteil christlicher Frömmigkeit. Gott-Vater, Jesus Christus, Maria, Josef und eine unzählbare Schar von Heiligen wurden und werden von Künstlern auf verschiedenste Weise ins Bild gesetzt. Keinesfalls waren solche Darstellungen von Beginn an selbstverständlich: Die Christen in Ost und West rangen fast ein Jahrtausend darum, ob bzw. wie Gott und Christus dargestellt werden dürften und ob bzw. wie man diesen Darstellungen Verehrung entgegenbringen solle. In der Auseinandersetzung der ersten acht Jahrhunderte, der sich diese Vorlesung widmen will, zeigen sich zwei gegenläufige menschliche Bedürfnisse bezüglich der Bildhaftigkeit des Glaubens: das Streben nach dem Lösen von jeder Fixierung und nach dem Transzendenten einerseits sowie das Bedürfnis, sich das Unbegreifliche deutlich vor Augen führen, gegenständlich und verfügbar machen zu wollen, andererseits. Diese Vorlesung nimmt die theologischen Argumente beider Positionen in den Blick und zeichnet anhand ausgewählter Quellen der ersten acht Jahrhunderte die Geschichte des sogenannten Bilderstreites bis zum zweiten Konzil von Nizäa (787 n. Chr.) nach.

Literatur 

  • Dünzl, F., Bilderstreit im ersten Jahrtausend, in: Garhammer, E. (Hg.), BilderStreit: Theologie auf Augenhöhe, Würzburg 2007, 47–76.
  • Kollwitz, J., Bild III (christlich), in: RAC 2, Stuttgart 1954, 318–341.
  • Lange, G., Der byzantinische Bilderstreit und das Bilderkonzil von Nikaia (787), in: Hoeps, R. (Hg.), Handbuch der Bildtheologie. Band I: Bild-Konflikte, Paderborn u. a. 2007, 171–190.
  • Plank, P., Das ambivalente Verhältnis der Alten Kirche zum Bild, in: Schulz, H.-J./Speigl, J. (Hg.), Bild und Symbol: Glaubensstiftende Impulse, Würzburg 1988, 49–63.
  • Spieser, J.-M., Die Anfänge der christlichen Ikonographie, in: Hoeps, R. (Hg.), Handbuch der Bildtheologie. Band I: Bild-Konflikte, Paderborn u. a. 2007, 139–170.
  • Stock, A., Frühchristliche Bildpolemik. Das Neue Testament und die Apologetik des 2. Jahrhunderts, in: Hoeps, R. (Hg.), Handbuch der Bildtheologie. Band I: Bild-Konflikte, Paderborn u. a. 2007, 120–138.
  • Thümmel, H.-G., Die Konzilien zur Bilderfrage im 8. und 9. Jahrhundert: Das 7. Ökumenische Konzil in Nikaia 787, Paderborn/München 2005.

 

Seminar: Taufe, Eucharistie und Buße in der Alten Kirche

Dozent: Dr. Daniel Greb 

Zeit: Dienstag, 14-16 Uhr

Das Seminar thematisiert anhand ausgewählter Quellen die zentralen Vollzüge christlichen Lebens in der Zeit der Alten Kirche, insbesondere die Geschichte des Katechumenats und der Taufe, die Entwicklung der frühchristlichen Mahlfeiern sowie die Ausformung und Veränderungen der altkirchlichen Bußpraxis.

Literatur 

  • Dünzl, F., Herrenmahl ohne Herrenworte? Eucharistische Texte aus der Frühzeit des Christentums, in: Haunerland, W. (Hg.), Mehr als Brot und Wein. Theologische Kontexte der Eucharistie, Würzburg 2005, 50–72.
  • Fürst, A., Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster 2008.
  • Gerhards, A., Liturgie in den ersten Jahrhunderten, in: Bärsch, J./Kranemann, B. (Hg.), Geschichte der Liturgie in den Kirchen des Westens. Rituelle Entwicklungen, theologische Konzepte und kulturelle Kontexte. Band 1: Von der Antike bis zur Neuzeit, Münster 2018, 83–153.
  • Hofmann, J., Zentrale Aspekte der Alten Kirchengeschichte 2, Würzburg 2013, 217–290.
  • Kleinheyer, B., Die Feiern der Eingliederung in die Kirche, in: Gottesdienst der Kirche 7/1, Regensburg 1989, 1–95.
  • Klöckener, M., Liturgie in der Alten Kirche des Westens, in: Bärsch, J./Kranemann, B. (Hg.), Geschichte der Liturgie in den Kirchen des Westens. Rituelle Entwicklungen, theologische Konzepte und kulturelle Kontexte. Band 1: Von der Antike bis zur Neuzeit, Münster 2018, 201–269.
  • Meßner, R., Feiern der Umkehr und Versöhnung, in: Gottesdienst der Kirche 7/2, Regensburg 1992, 49–168.
  • Meyer, H. B., Eucharistie, in: Gottesdienst der Kirche 4, Regensburg 1989, 61–182.

    Weitere themenspezifische Literatur im Seminar.

 

Wintersemester 2020/21

Die Christenverfolgung in den ersten vier Jahrhunderten

Dozent: Dr. Daniel Greb 

Zeit: Dienstag, 14-16 Uhr

Das Christentum stand von Beginn an in einem Spannungsverhältnis zu seiner heidnischen Umwelt. Eine Gemengelage aus Fremd- und Selbstisolation der frühen Christen führte zu Verdächtigungen, Vorurteilen und Anfeindungen. Christen galten als gesellschaftsschädlich und staatsfeindlich und so auch von Staats wegen als Verbrecher, die es wieder auf den rechten Weg zu bringen galt. Verfolgungen traten zunächst regional begrenzt, ab Mitte des 3. Jahrhunderts auch reichsweit und staatlich gelenkt auf. Die Vorlesung will die historische Abfolge der Verfolgungen der Christen in den ersten vier Jahrhunderten erschließen und ihre Hintergründe und Dynamik einsichtig machen. Die christlichen Reaktionen auf diese Verfolgungen sollen ebenfalls beleuchtet werden.

Bitte beachten Sie: Diese Vorlesung findet in Präsenz statt.

Literatur 

  • Benedikt Dorbath, Die Logik der Christenverfolgungen durch den Römischen Staat, Würzburg 2016 (online verfügbar: opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/14070).
  • Richard Freudenberger u. a., Christenverfolgungen, in: TRE 8 (1981), 23–62.
  • Wolfram Kinzig, Christenverfolgung in der Antike, München 2019.
  • Peter Guyot / Richard Klein (Hg.), Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen. Eine Dokumentation. Band I: Die Christen im heidnischen Staat, Darmstadt 1993.

Kaiser Konstantin und die sogenannte "Konstantinische Wende"

Dozent: Dr. Daniel Greb 

Zeit: Montag, 16-18 Uhr.

Kaiser Konstantin I. nimmt einen bedeutenden Platz in der Kirchengeschichte ein. Mit ihm ist die sogenannte „Konstantinische Wende“ verbunden, die den großen Umschwung im Verhältnis von römischem Staat und christlicher Kirche unter seiner Herrschaft und der seiner Nachfolger im 4. Jh. bezeichnet: Die Zeit der Verfolgungen endete, die Ära der Begünstigung des Christentums durch den Staat begann. Die Vorlesung analysiert die Hintergründe und Voraussetzungen dieser Wende, nimmt dabei besonders die Person Konstantins und seine Religionspolitik in den Blick und diskutiert die unterschiedlichen Deutungen, die seine religiöse Entwicklung und sein Verhältnis zur christlichen Kirche in der Geschichtsschreibung erfahren haben. Auch die Auswirkungen, die die Religionspolitik Konstantins auf die Situation der Kirche hatte (z.B. im Streit um den Donatismus und in der Debatte um den Arianismus), werden beachtet.

Bitte beachten Sie: Diese Vorlesung findet als digitale Lehre (asynchron) statt. Wöchentlich werden Ihnen über den moodle-Kursraum die aufbereiteten Inhalte in Wort, Bild und Ton zur Verfügung gestellt. Dem Austausch und der Möglichkeit für Rückfragen dienen regelmäßige synchrone Videokonferenzen. Ausführliche Informationen erfolgen unmittelbar vor Semesterbeginn.

Literatur 

  • Hartwin Brandt, Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. Eine Biographie, München 2006;
  • Manfred Clauss, Konstantin der Grosse und seine Zeit, München 1996;
  • Franz Dünzl, Der Auftakt einer Epoche: Konstantin und die Folgen, in: Michael Bußer / Daniel Greb / Johannes Pfeiff (Hg.): Geschichtlichkeit als religiöses Existenzial. Gedenkschrift für Franz Dünzl (1960–2018), Würzburg 2020, 133-161.
  • Michael Fiedrowicz u.a. (Hg.), Konstantin der Große. Der Kaiser und die Christen. Die Christen und der Kaiser, Trier 2006;
  • Klaus Martin Girardet, Die Konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2006;
  • Elisabeth Herrmann-Otto, Konstantin der Große, Darmstadt 2007;
  • Klaus Rosen, Konstantin der Große: Kaiser zwischen Machtpolitik und Religion, Stuttgart 2013;
  • Heinrich Schlange-Schöningen (Hg,), Konstantin und das Christentum, Darmstadt 2007;
  • Martin Wallraff, Sonnenkönig der Spätantike. Die Religionspolitik Konstantins des Großen, Freiburg u.a. 2013.

TERMIN

Montag, 16-18 Uhr.

Seminar: Die Geschichte des Zölibats in der Alten Kirche

Dozent: Dr. Johannes Pfeiff, Lehrbeauftragter 

Zeit: Das Seminar findet als Blockveranstaltung an folgenden Terminen statt:

Di        03.11.2020      14:15–15:45
Fr        18.12.2020      15:00–20:00
Sa        19.12.2020      08:30–17:30
Fr        15.01.2021      15:00–20:00
Sa        16.01.2021      08:30–17:30

Der Zölibat ist die Verpflichtung, allein und ehelos zu leben. Bis heute ist er nicht nur selbstverständliches Merkmal katholischer Priester, sondern auch fortwährender Anstoß gesellschaftlicher Diskussionen. Seine Wurzeln reichen bis in die Zeit der frühen Kirche. Dieses Seminar geht der Frage nach, wann geweihte Männer (und Frauen?) in der frühen Kirche begannen, Ehelosigkeit als Teil ihrer Berufung zu leben. Was sind biblische Motive? Welche theologischen Argumente spielten dabei eine Rolle? Gab es auch verheiratete Bischöfe? Und wann wurde der Zölibat verpflichtend für Kleriker? Die Auseinandersetzung mit zahlreichen, in der Forschung umstrittenen Quellen in diesem Blockseminar soll zu einem vertieften Verständnis des Zölibats führen und so fruchtbar für gegenwärtige Fragestellungen werden.

Literatur

  • Stefan Heid, Zölibat in der frühen Kirche, 3. Aufl., Paderborn 2003.
  • Georg Denzler, Die Geschichte des Zölibats, Freiburg 1993.
  • Peter Brown, Die Keuschheit der Engel, New York 1988.

Sommersemester 2020

Die Frühchristlichen Apologeten

Dozent: Dr. Daniel Greb 

Zeit: Donnerstags, 18:00 - 20:00 Uhr.

Die Christen standen von Anfang an in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und rangen um den rechten Weg zwischen Abgrenzung und Anpassung. In der heidnischen Umwelt des Römischen Reiches galten sie zunächst als Anhänger einer obskuren, neuartigen und staatsfeindlichen Gruppierung, die sich dem gesellschaftlichen Leben und dem Kult verweigerte und mit den überlieferten Einrichtungen der Väter (mos maiorum) radikal zu brechen schien. Zahlreiche Vorurteile und Missverständnisse führten zum Ausbruch von Gewalt und Verfolgungen. Unter diesen Vorzeichen unternahmen es die Apologeten auf literarischem Weg, das Christentum einerseits gegen die erhobenen Vorwürfe zu verteidigen und diese zu widerlegen. Andererseits versuchten sie auch, ihre religiösen Überzeugungen mit rationalen Argumenten einsichtig zu machen und so neben der negativen Abgrenzung zum paganen Kult positiv für das Christentum zu werben. Darüber hinaus boten die apologetischen Schriften den Christen selbst die Möglichkeit der Vergewisserung des eigenen theologischen und ethischen Standpunkts.

Neben einem historischen Überblick, der die wichtigsten griechischen und lateinischen Apologeten und ihre Werke vorstellt, will die Vorlesung zentrale Themen und argumentative Strategien der Apologeten beleuchten und nach ihrer Relevanz für die Gegenwart befragen.

Literatur

  • Luise Ahmed: Bilder von den Anderen. Christliches Sprechen über Heiden bei den lateinischen Apologeten (JbAC.E Kleine Reihe 14), Münster 2017.
  • Jakob Engberg /Anders-Christian Jacobsen / Jörg Ulrich (Hg.), In Defence of Christianity. Early Christian Apologists, Frankfurt a. M. u.a. 2014.
  • Michael Fiedrowicz, Apologie im frühen Christentum. Die Kontroverse um den christlichen Wahrheitsanspruch in den ersten Jahrhunderten, Paderborn / München 22001.
  • Michael Fiedrowicz, Christen und Heiden. Quellentexte zu ihrer Auseinandersetzung in der Antike, Darmstadt 2004.
  • Christine Mühlenkamp, „Nicht wie die Heiden“. Studien zur Grenze zwischen christlicher Gemeinde und paganer Gesellschaft in vorkonstantinischer Zeit (JbAC.E Kleine Reihe 3), Münster 2008.

Entwicklung des trinitarischen und christologischen Dogmas bis zum Konzil von Chalkedon (451)

Dozent: Dr. Daniel Greb 

Zeit: Donnerstags 12:00-14:00 Uhr.

Die Vorlesung thematisiert die frühchristlichen Auseinandersetzungen um das Verhältnis Jesu zum Gott Israels und die Deutung der Inkarnation. Sie nimmt dabei die unterschiedlichen christologischen Entwürfe (z. B. Logostheologie, Monarchianismus, Subordinatianismus, Arianismus, die Diskussion um Nestorius von Konstantinopel und den Streit um den Monophysitismus) und ihr jeweiliges Anliegen in den Blick und beschreibt die Versuche, diese Probleme auf den Konzilien von Nizäa (325), Konstantinopel (381), Ephesus (431) und Chalkedon (451) zu lösen. Neben der dogmengeschichtlichen Entwicklung soll auch die Rolle der jeweiligen Herrscher Beachtung finden.

Literatur 

  • Franz Dünzl, Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche, Freiburg i. Br. 22011.
  • Franz Dünzl, Geschichte des christologischen Dogmas in der Alten Kirche (hg. von Michael Bußer / Johannes Pfeiff), Freiburg i. Br. 2019.
  • Josef Wohlmuth (Hg.), Dekrete der ökumenischen Konzilien. Band 1: Konzilien des ersten Jahrtausends, Paderborn 32002.
  • Wolfgang-Dieter Hauschild / Volker Henning Drecoll (Hg.), Lehrbuch der Kirchen-und Dogmengeschichte. Band 1: Alte Kirche und Mittelalter, Gütersloh 52016.