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Commitment Award 2021: Soziales Engagement gewinnt!

Mit ihren Projekten haben Mercedes Bustan, Athar Farooq und Nafisa Islam Fariba sowie Dayane Rodrigues und Natália Koto die Jury überzeugt. Die Studierenden der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt haben den diesjährigen Commitment Award gewonnen, der mit jeweils 1000 Euro dotiert ist und als Anschubfinanzierung für die Umsetzung ihrer sozialen Projekte dienen soll.

Bereits zum zehnten Mal hat die Brandt School den Preis in diesem Jahr zusammen mit der Engagementpreis-Stiftung und unterstützt von der Town & Country Stiftung den Commitment Award verliehen. Ziel ist es, nachhaltigen Ideen und sozialen Projekten eine Anschubfinanzierung zu ermöglichen. Studierende und Alumni der Brandt School können zugleich mit ihren Initiativen zeigen, was sie im Master-Studium gelernt haben. Seit 2020 können außerdem auch externe Bewerber ihre Projektvorschläge einreichen.

Die Verleihung des Preises fand Corona-bedingt digital statt – als Stream auf dem Youtube-Kanal des Commitment Awards unter www.youtube.com/commitmentaward. Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, Ina Scharrenbach (Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen) und Kathrin Göring-Eckart (Bündnis 90/Grüne) waren mit einem Grußwort dabei – ebenso wie die Schauspielerin Katja Riemann und Triathlon-Weltmeisterin Sophia Saller.

Aus den Grußworten ...

„Ich wünsche bei der Umsetzung viel Erfolg und hoffe, dass viele Mitstreiter angeregt werden, denn damit entsteht Wissenstransfer, Ideentransfer und ein Stück weit das Gefühl, dass wir die Welt besser machen können. Und das ist der Sinn […] dieses Preises: Die Welt ein bisschen besser zu machen. Wenn jeder von uns sich jeden Tag aufmacht, alles um uns herum ein bisschen besser machen zu wollen, dann wäre das gut für uns alle.“ (Bodo Ramelow, Ministerpräsident Thüringen)

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„Die Projekte, die hier heute vorgestellt werden, können uns als Politik ein Vorbild sein: Im Kleinen, mit cleveren Ideen und selbstlosen Einsatz, schaffen sie eine gerechtere, eine solidarischere Welt.“ (Katrin Göring-Eckardt, MDB, Bündnis 90/Grüne)

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„Wir müssen an einem Strang ziehen, wenn uns unser Leben lieb ist, oder wenn schon nicht das eigene dann das jener bekannten und unbekannten Jungen oder ungeborenen Menschen auf diesem Globus, die vielleicht sogar auf einem unkomfortablen Teil der Welt geboren werden, besser als 'globaler Süden' bekannt.“ (Katja Riemann, Schauspielerin)

Und das sind die Projekte der Gewinner*innen:

“Education for Future” (Mercedes Bustan // Ecuador)
In den ersten fünf Schuljahren erhalten Kinder an öffentlichen Schulen in Ecuador keinen Englisch-Unterricht. Die meisten dieser Kinder können sich auch keine privaten Unterrichtsstunden leisten. Dies drückt sich auch in Rankings aus, in denen Ecuador laut dem English Proficiency Index von Education First den letzten Platz unter den 19 lateinamerikanischen Ländern belegt. Brandt-School-Studentin Mercedes Bustan möchte mit ihrem Projekt “Bildung für die Zukunft“ etwas dagagen unternehmen. In einem achtmonatigen, englischsprachigen Programm sollen Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren Englisch lernen und gleichzeitig ihre Fähigkeiten im Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen trainieren sowie ihre Talente durch Malen, Tanzen, Zeichnen, Lesen und Schauspielerei weiterentwickeln. Die Teilnahme an diesem Programm soll bildungsbenachteiligten Kindern bessere akademische und berufliche Perspektiven ermöglichen.

“Right Skills – Bright Future” (Athar Farooq und Nafisa Islam Fariba // Pakistan)
Athar Farooq und Nafisa Islam Fariba, Studierende der Brand School, wollen mit ihrer Initiative „Richtige Fähigkeiten – strahlende Zukunft“ Frauen in digitaler Bildung stärken, damit sie selbstständig und unabhängig sein können. Das Projekt möchte Brücke bauen – zwischen Pakistan und den umkämpften Territorien Azad Jammu und Kashmir; zwischen den täglichen Herausforderungen der Frauen und und digitaler Bildung zur Verbesserung ihrer Zukunftschancen. Denn der Arbeitsmarkt für freiberuflich tätige Frauen in Pakistan bietet viele Möglichkeiten. Mit den richtigen Werkzeugen und der richtigen Bildung könnten auch Studierende, die überlegen, ihr Studium anzubrechen, zu Hause als Selbständige arbeiten. Geplant ist ein Pilotprojekt mit Studentinnen in Zusammenarbeit mit der Read Foundation, einer NGO mit 390 lokalen Schulen und Hochschulen in Pakistan. Die Initiative der Brandt-School-Studierenden möchte den Frauen einen ersten Anlaufpunkt bieten, ihre digitalen Fähigkeiten auszubauen, damit sie später am digitalen Arbeitsmarkt teilhaben und finanzielle Unabhängigkeit erreichen können.

 “You Got This!” (Dayane Rodrigues und Natália Koto // Brasilien)
Die Brandt School Studierenden Dayane Rodrigues und Natália Koto wollen in ihrem Projekt "You Got This!" mit der Associacao Estudo e Trabbalho (AET) zusammenarbeiten, einer NGO, die kostenlose Nachhilfe für Schüler aus einkommensschwachen Familien anbietet, die den Zulassungstest für öffentlich finanzierte technische Sekundarschulen in São Paulo (ETEC) machen wollen. "You Got This!" möchte diese Schüler außerdem dabei unterstützen, ihr Studiums zu absolvieren und ihnen den Eintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern - mit der Vermittlung von technischem Wissen, der Unterstützung bei der Entwicklung von Sozialkompetenz und mit der Bereitstellung entsprechender Werkzeuge. Die Schüler sollen ein Leben lang von ihren erworbenen Fähigkeiten profitieren, ganz gleich ob sie einen akademischen und einen technischen Berufsweg einschlagen. "You Got This!" versucht dabei im Rahmen eines Mentoring-Programms, den Armutskreislauf durch die Förderung einkommensschwacher Schüler zu durchbrechen.

Wir sagen „Herzlichen Glückwunsch“ und wünschen allen Gewinner*innen viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Ideen!