| Willy Brandt School of Public Policy, Entrepreneurship and Public Policy, Lehre

Innovationen für die Zukunft: Auszeichnung für Master-Studierende der Brandt School

Idowu Adeyemi und Waseem Chandio setzen sich in Ländern des Globalen Südens für mehr Gerechtigkeit und nachhaltigen Wohlstand ein. Bei einer Präsentation im Rahmen des Programms „Global Solvers Accelerator“ wurden ihre Projekte von der Melton Foundation unter die drei besten gewählt. Mit dem Gewinn sind zusätzliche finanzielle Mittel und beratende Unterstützung für ihre Projekte verbunden.

Bereits die Teilnahme am Programm „Global Solvers Accelerator“ (GSA) der Melton Foundation ist ein großer Erfolg, geht dieser doch ein aufwendiges Auswahlverfahren voraus. Die beiden studentischen Assistenten der Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt, Idowu Adeyemi aus Nigeria und Waseem Chandio aus Pakistan, wurden nun für ihre Projektpräsentationen von der Stiftung ausgezeichnet. Auf ihrem Weg zu diesem Erfolg begleitet wurden sie u. a. von Prof. Dr. Heike Grimm, Vizedirektorin der Brandt School, in deren Seminaren sie sich in den Bereichen Non-Profit Management and Social Entrepreneurship spezialisieren konnten. In diesen Kursen entwickeln Studierende soziale Projekte und Initiativen, die mit Methoden wie dem Social Business Model Canvas oder Pitch-Training bis zur Gründungsreife vorbereitet werden – in enger Zusammenarbeit mit der Melton Foundation und weiteren Partnern.

Pionier für inklusive Bildung und digitale Chancen in Nigeria
Idowu Olamilekan Adeyemi hat sein Master-Studium inzwischen mit Auszeichnung abgeschlossen, ist studentischer Assistent an der Brandt School und setzt sich seit seiner Kindheit im nigerianischen Ibadan für eine bessere Inklusion ein. Sein Ziel war und ist es noch immer, systematische Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen, insbesondere in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt. Mit „Archivan Consulting Limited“ hat Idowu Adeyemi ein Sozialunternehmen gegründet, das jungen Nigerianer*innen und Nigerianer*innen mit Behinderungen Schulungen zu den Themen digitale Kompetenzen, Employability und Unternehmertum anbietet, um sie so zu befähigen, in einer zunehmend technologisierten Wirtschaft erfolgreich zu sein. „Archivan“ wirkt dabei zweifach: Es verringert die Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt und definiert neu, wie Inklusion in der Praxis aussehen kann. Adeyemi möchte „Archivan“ weltweit etablieren und so beweisen, dass inklusive Innovation nicht nur möglich, sondern unverzichtbar ist. 

Faire Zukunftsperspektiven für Pakistans Lederhandwerk
Waseem Iqbal Chandio studiert im Master an der Willy Brandt School of Public Policy und arbeitet dort ebenfalls als studentischer Assistent. Genau wie Idowu Adeyemi verbindet Waseem Chandio sein akademisches Studium an der Universität Erfurt mit Erfahrungen in gemeinnützigen Einrichtungen. Mit „Lederbrücke“ hat er ein Projekt gegründet, das pakistanische Lederhandwerker*innen durch faire, fest bezahlte Arbeitsplätze, einen direkteren Zugang zu globalen Märkten und eine nachhaltige Produktion stärken soll. Auf ausbeuterische Zwischenhändler*innen soll verzichtet, EU-Produktionsstandards eingehalten und umweltbewusste Alternativen wie etwa Kunstleder eingeführt werden. Durch die Verbindung von PR-Storytelling, Handwerkskunst und strategischen Partnerschaften im Einzelhandel positioniert Waseem Chandio die Handwerker*innen zwischen Tradition und Innovation.

Idowu Adeyemi und Waseem Chandio konnten sich unter den 20 Teilnehmenden der diesjährigen Kohorte des GSA-Programms durchsetzen und überzeugten als künftige Führungskräfte mit ihren Ideen für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft. Mit der Auszeichnung erhalten sie von der Melton Foundation einmal mehr Unterstützung, um die Wirksamkeit ihrer Projekte ausweiten zu können. 

Sozialen Wandel beschleunigen und Zukunft gestalten: Programm „Global Solvers Accelerator“

Der GSA-Programm ist eine Initiative der Melton Foundation, die aufstrebende Führungskräfte aus aller Welt zusammenbringt, um transformativen Wandel zu begünstigen. Für die Dauer von acht Monaten unterstützt die Stiftung so die Weiterentwicklung von Schlüsselkompetenzen in den Bereichen globale Bürgerschaft, nachhaltige Entwicklung und kollektive Führung. Durch eine Mischung aus Online-Lernmodulen, projektbasierten Aufgaben, kollegialem Austausch und fachlicher Anleitung sollen die insgesamt 20 Teilnehmenden dabei unterstützt werden, mit ihren jeweiligen sozialen Initiativen noch stärker in die Gesellschaft zu wirken. 

Seit seiner Gründung im Jahr 2020 hat sich der „Global Solvers Accelerator“ zu einem internationalen Netzwerk von mehr als 70 Senior Fellows aus über 25 Ländern entwickelt, die das Programm inzwischen abgeschlossen haben und beim Klimaschutz, bei Geschlechtergerechtigkeit und inklusivem Wirtschaftswachstum Wirkung zeigen. Unter den Teilnehmenden sind regelmäßig Social-Entrepreneurship-Studierende der Brandt School.

Für das GSA-Programm 2026 können Bewerbungen noch bis zum 1. Dezember 2025 eingereicht werden. 

Mehr zum Programm „Global Solvers Accelerator“

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