Die Willy Brandt School of Public Policy das Vergnügen, eine Delegation der RIAS Berlin Kommission zu einem anregenden Austausch über aktuelle Entwicklungen in den transatlantischen Beziehungen willkommen zu heißen. Bei der Veranstaltung kamen angehende Journalistinnen und Journalisten sowie Medienfachleute des RIAS-Programms mit Masterstudierenden der Brandt School zusammen, um Einblicke in das Zusammenspiel von Politik, Medien und internationaler Zusammenarbeit zu teilen.
Ein Rückblick als Einstieg: Willy Brandts Vermächtnis im Fokus
Prof. Dr. Achim Kemmerling, stellvertretender Direktor der Brandt School, eröffnete die Veranstaltung mit einem Rückblick auf das Vermächtnis des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt. Als historische Persönlichkeit, die sich für Dialog und Zusammenarbeit einsetzte, steht Willy Brandt sinnbildlich für die Mission der Brandt School: Studierende auf Führungsrollen in einer gerechteren, demokratischeren und nachhaltigeren Welt vorzubereiten.
Junge Stimmen im Dialog: Studierende diskutieren Politik und Medien
In moderierten Gesprächsrunden diskutierten die Teilnehmenden von beiden Seiten des Atlantiks über politische Polarisierung, den Wandel der Medienlandschaft und die unsichere Zukunft globaler Kooperation. US-amerikanische Studierende äußerten Sorgen über den Rückgang staatlicher Unterstützung öffentlicher Dienstleistungen – etwa im Bildungs- und Gesundheitswesen – und die Auswirkungen auf internationale Partnerschaften. Ein besonderer Fokus lag auf der Rolle der Medien bei der Förderung von Vertrauen in die Öffentlichkeit und demokratischer Teilhabe.
Teilnehmende aus Deutschland und den USA betonten gleichermaßen die Bedeutung des Lokaljournalismus, wiesen jedoch auf dessen Rückgang hin – bedingt durch finanzielle Einschnitte und die Konzentration von Medienunternehmen. Genannt wurden unter anderem Kürzungen bei NPR und Diskussionen über eine mögliche Schließung von Voice of America – Entwicklungen, die Fragen über den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängiger, faktenbasierter Berichterstattung aufwarfen.
Mediennarrative und globale Herausforderungen
Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war, wie mediale Erzählungen das öffentliche Verständnis globaler Ereignisse – etwa Konflikte im Nahen Osten – beeinflussen. Die Studierenden betonten die Notwendigkeit einer inklusiven, differenzierten Berichterstattung, insbesondere in Krisenzeiten, in denen sich Desinformation leicht verbreiten kann.
Ausblick
Trotz unterschiedlicher Meinungen und Unsicherheiten herrschte in einem Punkt Einigkeit: Starke, unabhängige Medien und offener Dialog sind grundlegende Säulen demokratischer Gesellschaften. Während sich die Teilnehmenden auf zukünftige Rollen in Politik und Journalismus vorbereiten, verdeutlicht eine Veranstaltung wie diese die Bedeutung internationalen Austauschs und gemeinschaftlichen Lernens.
Die Brandt School dankt der RIAS Berlin Kommission für ihren Besuch und freut sich auf eine fortgesetzte Zusammenarbeit zur Förderung des transatlantischen Dialogs und der demokratischen Widerstandsfähigkeit.