Unter den reichen Zeugnissen der frühneuzeitlichen Musikkultur in der Forschungsbibliothek Gotha befindet sich eine Handschrift, die eine Kuriosität und absolute Besonderheit ist: eine Sammlung von 53 lutherischen Liedern samt deren Auslegungen in altgriechischer Übersetzung (Chart. A 1027). Über die Motivation dieser Übersetzungsarbeit wurde lange spekuliert. Handelte es sich um reine Gelehrtenspielerei? Oder sollten die griechischen Lieder pädagogischen Zwecken dienen?