Staatswissenschaftliche Fakultät

Religion und Politik in Südasien: zwischen Populismus, Modernisierung und Identitätsfindung in Zeiten der Globalisierung

Datum
15. Mai 2024, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort
Lehrgebäude 1, Hörsaal 3 (C03 / Campus)
Veranstalter
Staatswissenschaftliche Fakultät
Referent(en)
Dr. habil. Dietrich Reetz

Vortrag von Dr. habil. Dietrich Reetz (Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies, Political Science Department, Freie Universität Berlin und Leibniz-Zentrum Moderner Orient).

Über den Vortrag

Auch in Südasien spiegeln sich globale Trends wider, die in Europa nur begrenzt wahrgenommen werden, obwohl die geopolitische Bedeutung der Region weiter wächst. In Indien regiert seit 2018 Mohendra Modi, der an der Spitze der BJP auf Hindunationalismus setzt, aber gleichzeitig auf eine radikale Modernisierung des Landes, und mit viel Emotionen gegen Minderheiten mobilisiert, v.a. die muslimische Bevölkerung. In Pakistan hat wiederum der jetzt im Gefängnis sitzende ehemalige Premier Imran Khan als Chef der PTI-Partei und ehemaliger Cricket-Star zugleich auf den "Staat von Medina", das vom Propheten Muhammad geschaffene Staatsmodell, gesetzt, das er wiederum als eine Art modernen Sozialstaat anpries. Das elektrisierte v.a. die junge Mittelschicht der Städte, aber auch radikale Islamisten. Die Übernahme Kabuls durch die Taliban war für ihn das "Ende der Sklaverei".

Der Vortrag geht der Frage nach, wie Politiker in Südasien darum kämpfen, Anhänger zu mobilisieren und gleichzeitig auf Modernisierung und lokale Identitäten setzen.