Tagungen

Überregionale Korrespondenzen in der Reformationszeit. Gelehrtennetzwerke – Kommunikationsstrukturen – Nachrichtensysteme

Interdisziplinäre Tagung vom 17. bis 19. September 2025

Ort: Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Leitung und Konzeption: Dr. Astrid Schweighofer (ÖAW Wien) und Dr. Daniel Gehrt (Forschungsbibliothek Gotha)
Veranstalter: Forschungsbibliothek Gotha und Institut für die Erforschung der Habsburger Monarchie und des Balkanraumes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien

Die interdisziplinäre Tagung widmet sich den überregionalen Strukturen und Systemen, die im Zusammenhang mit der Reformation und Konfessionalisierung im Europa des 16. und frühen 17. Jahrhunderts entstanden sind und vorwiegend durch Korrespondenzen aufrechterhalten wurden. Dabei wird auch nach konkreten Inhalten, Formen, Funktionen sowie Praktiken der überregionalen Korrespondenzen und Netzwerke gefragt und deren gesamteuropäische Dimension und Bedeutung beleuchtet.

Informationen und Programm zur Tagung


Didaktik und Augenlust – die Biblia pauperum-Handschriften in Gotha und Jena

Interdisziplinäre Tagung vom 29. September bis 1. Oktober 2025

Im Zentrum der interdisziplinären Tagung stehen zwei formal gleichartige, lebhaft illuminierte Handschriften der Gattung Biblia pauperum (Armenbibel) in der Forschungsbibliothek Gotha (Memb. I 54) und in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (Ms. El. f. 51b). Das 1462 datierte Jenaer Exemplar entstand in Niederbayern, das Gothaer gehört ersichtlich in denselben zeitlichen und topographischen Kontext. Beide zählen zu einer Gruppe von 68 erhaltenen Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts, in denen Ereignisse des Alten und des Neuen Testaments typologisch in Bezug gesetzt werden. 

Der Forschung sind diese beiden Handschriften natürlich nicht entgangen, gleichwohl wurden sie abgesehen von der Erschließung in den einschlägigen Handschriftenkatalogen meist nur gestreift. Zentrale Aspekte wie die Hintergründe der Herstellung und die maltechnische Untersuchung der Handschriften, ihre Verortung in der spätmittelalterlichen Buchmalerei, die in den beiden Schwesterhandschriften doch zuweilen auffällig unterschiedliche Ikonographie, die Schrift sowie die Textfassungen wurden bislang nicht untersucht.

Die Tagung bringt Expertinnen und Experten der spätmittelalterlichen Buchkultur und Geistesgeschichte zusammen, die sich mit Fragen zur Provenienzgeschichte, Paläographie, Text- und Kunstgeschichte sowie zur Rezeptionsgeschichte dieses zeitgenössisch erfolgreichen Buchtyps auseinandersetzen.

Biblia pauperum der FB Gotha, Memb. I 54, Bl. 2v
Biblia pauperum der ThULB Jena, Ms. El. f. 51b (1462), Bl. 2v

Abbildungen: ‚Geburt Christi‘, flankiert von den alttestamentlichen Szenen ‚Moses und der brennende Dornbusch‘, ‚Aaron und der grünende Stab‘, ‚Propheten'

Informationen zur Tagung

Zeitraum: 29. September – 1. Oktober 2025

Tagungsort: Forschungsbibliothek Gotha

Konzeption und Organisation: PD Dr. Monika Müller (FB Gotha; Leitung Abteilung Sammlungen und Bestandserhaltung), Dr. Joachim Ott (ThULB Jena; Leitung Abteilung Historische Sammlungen), Prof. Dr. Christoph Fasbender (TU Chemnitz; Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit)

Die Tagung wird ermöglicht durch die großzügige Förderung der Fritz Thyssen Stiftung.

TAGUNGSPROGRAMM

Kontakt

PD Dr. Monika Müller monika.mueller@uni-erfurt.de 

Dr. Joachim Ott joachim.ott@uni-jena.de

Prof. Dr. Christoph Fasbender christoph.fasbender@phil.tu-chemnitz.de


Historia Gothana. Die Blütezeit der Erforschung der Geschichte Gothas 1680–1720

Gemeinsame Tagung der Forschungsbibliothek und des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt im Rahmen der Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum “1250 Jahre Gotha”

Datum: 17. Oktober 2025
Ort: Forschungszentrum Gotha
Organisation und Konzeption: Prof. Dr. Martin Mulsow (Forschungszentrum Gotha) und PD Dr. Monika E. Müller (Forschungsbibliothek Gotha)

Zwischen 1680 und 1720 – genauer, seit der Regentschaft Herzog Friedrichs I. und während der Regierung von Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg – lässt sich eine kontinuierliche Auftragspolitik der Gothaer Herzöge feststellen, die offenbar jeweils sicherstellen wollten, dass die Werke der verstorbenen Hofhistoriographen vom Nachfolger publiziert und weitergeführt wurden und dass nichts vergeblich finanziert worden war. Die Arbeiten von Caspar Sagittarius, Friedrich Rudolphi, Wilhelm Ernst Tentzel, Christian Schlegel oder auch von Ernst Salomon Cyprian entstanden in diesem Umfeld. In der Forschungsbibliothek Gotha werden nicht nur deren gedruckte Geschichtswerke aufbewahrt, sondern auch ihre umfangreichen Briefcorpora – eine verheißungsvolle Quellensammlung, um diese Blütezeit der „Gothaer Historiographie“ zu rekonstruieren.

Bei der Tagung ist deshalb nachzuspüren, wie die Geschichtsschreibung jeweils bestimmte kulturelle und politische mittelalterliche Verhältnisse darstellte (durchaus auch im Vergleich mit der eigenen Zeitschicht der frühneuzeitlichen Autoren) und auf welche Weise Bildquellen und materielle Relikte wie Siegel und Münzen herangezogen wurden. Des Weiteren soll nach archäologischen Bemühungen und nach der Verwendung von Handschriften gefragt werden. Von besonderem Interesse erecheinen blinde Flecken oder spezifische Akzentuierungen in den jeweiligen Werken. Erst über ein genaueres Verständnis der Praktiken, so die Ausgangshypothese der Tagung, lassen sich die bald nach ihrer Abfassung in Vergessenheit geratenen Werke zur Gothaer Stadtgeschichte besser einordnen.

Das Programm zur Tagung ist auf der Website des Forschungszentrums Gotha veröffentlicht.

Kontakt

Forschungszentrum Gotha
forschungszentrum@uni-erfurt.de

PD Dr. Monika Müller 
monika.mueller@uni-erfurt.de

Logo der Forschungsbibliothek Gotha
Logo des Forschungszentrums Gotha
Logo zum 1250. Stadtjubiläum Gothas