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Thementag zur Numismatik der Frühen Neuzeit

Unter dem Titel „Münzen, Mäzene, Migrationen: Die Numismatik der Frühen Neuzeit“ widmet das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt einem seiner Schwerpunkte am Donnerstag, 18. Januar, im Vortragssaal am Schloßberg 2 einen Thementag.

Die Veranstaltung beginnt um 13.30 Uhr mit einer Buchvorstellung. Die Publikation „Jacopo Strada’s Magnum Ac Novum Opus. A Sixteenth-Century Corpus of Ancient Numismatics“ ist aus dem Forschungsprojekt von Dr. Dirk Jacob Jansen und Dr. Volker Heenes hervorgegangen, das von 2015 bis 2022 am Forschungszentrum angesiedelt war. Jacopo Strada (etwa 1515–1588), Antiquar, Architekt und Antikenhändler, schuf Mitte des 16. Jahrhunderts für seinen Patron Johann Jakob Fugger ein 30 Bände umfassendes Corpus, das Magnum ac Novum Opus (MaNO), das unter anderem in der Gothaer Forschungsbibliothek lagert. Das Projekt am Forschungszentrum Gotha hat das numismatische Werk Jacopo Stradas in seinem historischen und künstlerischen Kontext analysiert, die Quellen erforscht und dessen Bedeutung für die Wissenschaftsgeschichte der Numismatik und der antiquarischen Forschung herausgearbeitet. Dr. Dirk Jacob Jansen und Dr. Volker Heenes werden auch in die Datenbanken einführen, in die die bei Strada abgebildeten Münzen im Laufe des Projekts eingespeist wurden, um ein Auffinden für numismatische Zwecke zu ermöglichen.

Im Anschluss, um 16 Uhr, stellt der Direktor des Forschungszentrums, Prof. Dr. Martin Mulsow, seine eigene aktuelle Publikation „Fremdprägung. Münzwissen im Zeitalter der Globalisierung“ vor. Darin geht Mulsow der Frage nach, auf welch verschlungenen Wegen asiatische Münzen in europäische Sammlungen und Archive gelangten und welche Anziehungskraft diese fremden Münzen im 17. und frühen 18. Jahrhundert auf europäische Gelehrte hatten. Mithilfe von exotischen Münzprägungen erkundeten sie von ihren Lehnstühlen aus den Nahen und Fernen Osten, entzifferten Münzinschriften und systematisierten Abbildungen.

Um 17.15 Uhr folgt dann ein Gastvortrag des Numismatikers Priv.-Doz. Dr. Bernhard Woytek (Wien). Er widmet sich darin einer gelehrten Auseinandersetzung über die Echtheit scheinbar antiker Münzen, die im Wien des 18. Jahrhunderts Sammler und Numismatiker monatelang in Atem hielt.

Um Anmeldung unter forschungszentrum.gotha@uni-erfurt.de wird gebeten.