Netzwerk Alchemie

Das Netzwerk Alchemie, gegründet im Dezember 2016, hat es sich zum Ziel gesetzt, den Austausch über die Rekonstruktion alchemistischer Prozesse in der Frühen Neuzeit zwischen Historikern und Naturwissenschaftlern zu fördern, Veranstaltungen zum Thema zu organisieren und gemeinsame Projekte zu initiieren. Alchemistische Prozessvorschriften der Frühen Neuzeit werden analysiert und es wird danach gefragt, inwieweit diese Prozesse im Labor konkret nachgearbeitet werden können. Diskutiert werden Probleme und Chancen einer solchen Rekonstruktion.

Leitfragen sind:
Woran werden Brüche in alchemistischen Texten kenntlich? Verraten die Brüche den Punkt, an dem die Praxisnähe verlassen wird, um Theorie und Spekulation Platz zu machen?
Nach welchen (Auswahl)Kriterien erfolgte der Ankauf von Rezepturen? Verändern sich diese Kriterien im Lauf der Zeit?
Bei alchemischen Reaktionen werden häufig Phänomene beschrieben, die beim Arbeiten  unter den heutigen Bedingungen (Reinsubstanzen, stöchiometrisch berechnete Einsatzmengen, konstant gehaltene Temperaturen etc.) nicht beobachtet oder von einem heutigen Experimentator als unwesentlich betrachtet werden. Ausgehend von der Annahme jedoch, dass dies reale Beobachtungen waren, soll nach einer experimentellen Bestätigung gesucht werden, um so ein tieferes Prozessverständnis zu erreichen.
Nach welchen Kriterien beurteilte ein Alchemist den Erfolg eines Versuches oder einer Substanzherstellung?

Kooperationen

Dr. Gerhard Görmar (Leipzig)
Dr. Alexander Kraft (Berlin)
Assoc. Prof. Dr. Hartmut Kutzke (Oslo)
Sarah Lang (Graz)
Dr. Thomas Moenius (Basel)
Prof. Dr. Lawrence Principe (Baltimore)
Dr. Rainer Werthmann (Kassel)
Dr. Christian-Heinrich Wunderlich (Halle)

Ansprechpartner

Inhaber der Professur für Wissenskulturen der Europäischen Neuzeit
(Philosophische Fakultät)
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Abbildung: Theosophie & Alchemie, 1678, Kupferstich auf Papier, 7 x 9,6 cm, Deutsche Fotothek (Inv.-Nr. df_tg_0007146), via Wikimedia Commons.