Postdoc-Stipendiat der European Graduate School on Theology in Religious, Cultural and Political Processes of Transformation (Katholisch-Theologische Fakultät)

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Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt

Postanschrift

Universität Erfurt
Katholisch-Theologische Fakultät
Postfach 90 02 21
99105 Erfurt

Dominique-Marcel Kosack

Zur Person

Berufliche Tätigkeit

  • seit 01/2023 Postdoc-Stipendiat der European Graduate School on Theology in Religious, Cultural and Political Processes of Transformation, Erfurt / Leuven / Salzburg
  • seit 01/2023 Lektor der Zeitschrift für Philosophie und Theologie (ZTP) an der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt a. M.
  • 10/2022 – 01/2023 Lehrbeauftragter für katholische Dogmatik an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle/Saale
  • 08/2017 – 12/2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Dogmatik der Universität Erfurt, ab 11/2021 zudem: Wissenschaftlicher Koordinator des Nachtwuchskollegs t³
  • 08/2016 – 07/2017 Pastoralkurs und berufspraktisches Jahr in der Katholischen Innenstadtpfarrei St. Laurentius Erfurt, abgeschlossen mit der Ersten kirchlichen Dienstprüfung zum Gemeindereferenten
  • 06/2015 – 09/2016 Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Dogmatik der Universität Erfurt (bei Prof. Dr. Josef Freitag)
  • 10/2009 – 09/2010 Praktikum in der Ev.-luth. Andreaskirche Leipzig

Ausbildung

  • 12/2022 Promotion zum Doktor der katholischen Theologie an der Universität Erfurt
  • 2013 – 2016 Studium der katholischen Theologie an der Universität Erfurt, Abschluss: Magister theologiae
  • 2012 – 2013 Theologisches Studienjahr in Jerusalem, Abtei Dormitio B.M.V.
  • 2010 – 2012 Studium der katholischen Theologie an der Universität Erfurt
  • 2009 – 2010 Studium der evangelischen Theologie an der Universität Leipzig
  • 2008 Allgemeine Hochschulreife (Abitur) am Theodor-Heuss-Gymnasium Wolfsburg

Förderung und Preise

  • 2021 Wissenschaftlicher Essaypreis (1. Preis) des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover
  • 2021 Gewinner des Essay-Wettbewerbs der Zeitschrift "Stimmen der Zeit" zu deren 150-jährigen Bestehen
  • 2019 Publikumspreis für wissenschaftliche Kommunikation (1. Preis) der Salzburger Hochschulwochen
  • 2018 Gewinner des 4. Erfurter Science Slam
  • 2016 Förderpreis der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt für die Magisterarbeit „Ecclesia de martyria. Die Bedeutung des Glaubenszeugnisses für die Lehre von der Kirche“
  • 2012 – 2013 Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für das Theologische Studienjahr in Jerusalem
  • 2011 – 2016 Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (Studienförderung)

Mitgliedschaften

Publikationen

Herausgeberschaft

  1. gemeinsam mit Anna Reinhardt und Dominik Abel: Lebensabschnittspartner? Identität, Glaubensbiografien und kirchliche Lebensformen im Umbruch (Erfurter Theologische Schriften 54), Würzburg 2022. 

Wissenschaftliche Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden

  1. im Druck: Das revoutionäre Prinzip. Jacob Taubes und die verzögerte Entmachtung von Kosmos und Nomos, in: Julian Kiefer / Christian Loos (Hgg.), Geschichtsphilosophie und Eschatologie. Perspektiven nach Jacob Taubes (Philosophie aktuell. Studien und Diskurse 17), Berlin 2023, ...
  2. Jenseits der Definitionen. Von der spätmodernen Dynamik des Selbst und seiner theologischen Entzogenheit, in: Dominik Abel / Dominique-Marcel Kosack / Anna Reinhardt (Hgg.), Lebensabschnittspartner? Identität, Glaubensbiografien und kirchliche Lebensformen im Umbruch (Erfurter Theologische Schriften 54), Würzburg 2022, 31–54.
  3. Vertrautes Verkennen. Über den Hass und die Zumutung seiner Alternative, in: Barbara Zehnpfennig (Hg.),  Kann Philosophie Hass erklären?, Dresden 2022, 15–28.
  4. Fasziniert und überwältigt. Identität in Literatur der Gebetshausbewegung, in: Geist und Leben 95 (2022) 148–157.
  5. Die Zukunft und der Abgrund. Geschichtsinterpretation angesichts des Klimawandels, in: Stimmen der Zeit 146 (2021) 338–341.
  6. Gottesbeziehung und Machtgefüge. Glaubenstheoretische Hintergründe geistlichen Missbrauchs, in: Heinrich Timmerevers / Thomas Arnold (Hgg.), Gefährliche Seelenführer? Geistiger und geistlicher Missbrauch (Herder Thema), Freiburg i. Br. 2020, 39-42.
  7. Nicht-Identität, in: Martin Dürnberger (Hg.), Die Komplexität der Welt und die Sehnsucht nach Einfachheit. Salzburger Hochschulwochen 2019, Innsbruck 2019, 119–129.
  8. Glauben lernen mit dem Gebetshaus Augsburg? Grenzgänge zwischen Schönheit und Komplexität, in: Internationale katholische Zeitschrift Communio 47 (2019) 496–506.
  9. Katholizität des Zeugnisses. Kontinuität und Innovation vor dem Hintergrund einer martyrologischen Ekklesiologie, in: Bernd Oberdorfer / Oliver Schuegraf (Hgg.), Reform im Katholizismus. Traditionstreue und Veränderung in der römisch-katholischen Theologie und Kirche (Beihefte zur Ökumenischen Rundschau 119), Leipzig 2018, 393–405.

Beiträge in Blogs, Zeitungen und Internetportalen

  1. Die Zukunft und der Abgrund. Geschichtsinterpretation angesichts des Klimawandels, in: Theologie Aktuell (30.8.2021), sowie: WortMelder. Forschungsblog der Universität Erfurt ( 5.1.2022), erstmals erschienen in: Stimmen der Zeit 146 (2021) 338-341  Online

  2. Ortlos durch die Pandemie, in: Theologie Aktuell(Erfurt, 21.01.2021), 
    erstmals erschienen in der Wochenzeitung „Tag des Herrn“ Nr. 50, 13.12.2020, S. 15

  3. Areligiöse Nomralität - oder: die besondere Herausforderung des Westens, in: y-nachten.de (19.10.2020)
  4. "Verbaut, statt eröffnet?", in: Theologie Aktuell (23.4.2020), 
    abgedruckt in der Wochenzeitung „Tag des Herrn“ Nr. 18, 3.5.2020, S. 11
  5. MEHR – Kirchliche Innovation oder Rückschritt in neuem Gewand?, in: Theologie Aktuell (21.2.2020)
  6. Jenseits einfacher Schablonen: Religion und komplexe Identitätsbildung, in: Theologie Aktuell (19.8.2019)
  7. #shw2019: Wenn Religion die Identitätsbildung sprengt, in: y-nachten.de (19.8.2019)

Rezensionen

  1. Rezension zu Georg Gasser / Ludwig Jaskolla / Thomas Schärtl (Hg.), Handbuch für Analytische Theologie, Münster 2017, in: Theologie der Gegenwart 63 (2020) 304-305.
  2. Rezension zu Jörg Bremer (Hg.), Ein Kelch für zwei. Zur ökumenischen Debatte um die Kommunion bei konfessionsverbindenen Paaren, Osterfildern 2019, in: Theologie der Gegenwart 62 (2019) 211–212.
  3. Rezension zu Ursula Lievenbrück, Zwischen donum supernaturale und Selbstmitteilung Gottes. Die Entwicklung des systematischen Gnadentraktats im 20. Jahrhundert, Münster 2014, in: Theologie der Gegenwart 59 (2016) 237-238.

Video- und Podcast-Beiträge

Beitrag beim 4. Erfurter Science Slam (2018): "In welchem Zimmer spielen eigentlich die Theologen?"

Video

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Beitrag beim 5. Erfurter Science Slam (2019): „Im falschen Film?“

Video

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Präsentation zum Essaywettbewerb des fiph (2021): "Kann Philosophie Hass erklären?"

Video

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Forschung

Habilitationsprojekt (laufend):
Systematisch-theologische Implikationen religiöser Praxis in charismatischen Gebetsbewegungen

Christlicher Glaube entwickelt und wandelt sich auf verschiedenen Ebenen. Eine solche Transformation findet nicht allein in institutionell-lehramtlichen Definitionen oder in akademisch-theologischen Diskursen statt, sondern auch in der Pluralität religiöser Praxis (Gebet, Verkündigung, Lebensorientierung, Glaubenszeugnisse uvm.). Anders formuliert: Der „geglaubte Gott“, also das gegebene christliche Bekenntnis, das Theologie zu analysieren sucht, findet sich nicht zuletzt an „Orten“, die für die Hermeneutik und Methodik systematischer Theologie oft nur schwer zugänglich sind. Das hier skizzierte Projekt zielt darauf, diese Hermeneutik und Methodik weiterzuentwickeln – und die systematisch-theologischen Implikationen konkreter religiöser Praxis für Diskurse theologischer Forschung zugänglich zu machen.

Dies kann nicht abstrakt geschehen, sondern immer nur anhand klar umgrenzter Untersuchungsbereiche. In diesem Projekt soll es um die religiöse Praxis in charismatischen Gebetsbewegungen gehen, also um ein evangelikal-pentekostales Phänomen, das in der katholischen Kirche (auch im deutschsprachigen Raum) zuletzt an Bedeutung gewonnen hat. Die Bewegungen sind durch eine große Dynamik und starke Wechselwirkung mit der (Spät‑)Moderne gekennzeichnet. Gleichzeitig gibt es die Tendenz zu einer forcierten Distanz gegenüber gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen. Doch was lässt sich – über diese und andere vielfach beobachtete soziologische Kennzeichen hinaus – zu den theologischen (materialdogmatischen) Gehalten, die in den Bewegungen explizit oder implizit präsent sind, aussagen? Und wie kann systematische Theologie in deskriptiver, aber auch in normativer Hinsicht mit diesen Gegebenheiten umgehen?

Hier soll dieses Forschungsprojekt einen doppelten Ertrag leisten: Zum einen wird ein dezidiert theologisches Profil konkreter charismatischer Bewegungen herausgearbeitet (u.a. Aspekte der Eschatologie, Ekklesiologie und Gotteslehre) und diskutiert. Zum anderen werden neue Typen von Quellen, anhand derer sich Glaubensüberzeugungen analysieren lassen, für die Dogmatik erschlossen.
 

Dissertationsprojekt (abgeschlossen):
Erlösung des Selbst. Eine spätmoderne Soteriologie und die Irritation personaler Identität

Die Dissertation interpretiert den christlichen Glauben an Erlösung angesichts der spätmodernen Frage nach dem Selbst. Sie verfolgt dabei zwei thematische Grundlinien: Zum einen rezipiert sie „personale Identität“ als soteriologische Kategorie, zum anderen verortet sie sich in einem säkularen Kontext, in dem der Gottesglaube keine Voraussetzung für gelungene Selbstverhältnisse ist.

Dazu dienen drei Hauptteile, die jeweils eine eigene Zielsetzung und Methodik verfolgen, in ihrer Funktion für die Arbeit aber eng verzahnt sind: Der erste Teil Soteriologie im Wandel zielt auf eine theologisch-hermeneutische Orientierung. Wie können Vielfalt und Transformation christlichen Erlösungsglaubens eine Antwort auf dessen Plausibilitäts- und Relevanzverlust ermöglichen – und wie nicht? Im zweiten Teil Spätmoderne Selbstartikulationen kommen die Werke von Charles Taylor, Harmut Rosa und Michel Foucault als exemplarische „Fälle“ spätmodernen Denkens in den Blick, von denen her jener Horizont erschlossen wird, in dem die weiterführende soteriologische Reflexion geschieht. Wie wird hier personale Identität beschrieben und welche Ideale eines gelungenen Selbst sind dabei impliziert? Der dritte Teil Erlösung des Selbst unternimmt schließlich eine Relecture soteriologischer Motive und entsprechender Quellen unter den Voraussetzungen einer Frage nach dem Selbst und einer säkularen Nicht-Notwendigkeit des Gottesglaubens.

Die Hauptthese ist dabei, dass eine identitätstheoretische Soteriologie eine identitätskritische Dimension braucht. Christliche Erlösung bedeutet dann nicht so sehr, eine sichere Identität zu finden, sondern sie zu irritieren, da sich der Mensch auf die alle derartigen Definitionen überschreitende Wirklichkeit Gottes hin öffnet – und dieses Überschreitende sich in seinem dynamischen Selbstverhältnis abzeichnet.


Weitere Themenfelder:
Eschatologische Interpretationen von Geschichte und Zukunft

  • in der Philosophie Jacob Taubes‘
  • im Hinblick auf den Klimawandel
  • in evangelikalen und pentekostalen Bewegungen (s.o.)