Eleonora Travanti

TMWWDG-Stipendiatin
(Forschungszentrum Gotha)
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CV

2023
Postdoc-Stipendiatin an der Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek Wittenberg (Forschungsstipendium der Evangelischen Wittenbergstiftung)
Projekt: „Antisozinianismus als Vorwand für die Konsolidierung der Orthodoxie. Antisozinianische Schriften in der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg“

2023
Postdoc-Stipendiatin an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Forschungsstipendium des Landes Niedersachsen)
Projekt: „Lessing als Herausgeber der der Zeitschrift der herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel (1770–1778)“

2022
Postdoc-Stipendiatin an der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt (TMWWDG-Stipendium)
Projekt: „Contra Socinianos. Antisozinianische Schriften in der Forschungsbibliothek Gotha“

2021
Promotion zum Dr. phil. mit der Dissertation „Lessings Verteidigung der Orthodoxie gegen die Aufklärungstheologie in den ersten Wolfenbütteler Jahren (1770–1774)“ (Doktorvater: Prof. Dr. Winfried Schröder; Zweigutachter: Prof. Dr. Friedrich Vollhardt)

20142021
Promotionsstudium im Fach Geschichte der Philosophie an der Philipps-Universität Marburg

20152016
Stipendiatin an der Herzog August Bibliothek WolfenbüttelDr. Günther Findel-Stiftung)

20112012
M. A. in Geschichte der Philosophie an der Università degli Studi di Macerata (Italien)

20082009
Stipendiatin an der Freie Universität Berlin (Erasmus Programm)

20052010
B. A. in Philosophie an der Università degli Studi di Macerata (Italien)

20042005
Studium der Physik an der Università degli Studi di L’Aquila (Italien)

Projekt

Spätrenaissance-Aristotelismus zwischen Philologie und Philosophie. Die Rezeption des De sermonibus exotericis Ottaviano Ferraris.

1606 gibt Melchior Goldast, ein Schüler des Altaristotelikers Philipp Scherb, in Frankfurt am Main einen Band mit dem ehrgeizigen Titel Clavis Philosophiae Peripateticae Aristotelicae heraus. Es handelt sich um eine Neuausgabe von zweien Traktaten des Gelehrten Ottaviano Ferrari aus Mailand, die bereits beim Verleger Aldo Manuzio in Venedig erschienen sind: De disciplina encyclio (1560) und De sermonibus exotericis (1575). In dieser letzten Abhandlung erörtert Ferrari, Professor für Philologie in Pavia und Padua, die sogenannten ἐξωτερικοὶ λóγοι des Aristoteles und bietet einen Interpretationsschlüssel zur Identifizierung und Entzifferung der exôterikoi logoi des Stagiriten. Der Hauptunterschied zwischen einer exoterischen und einer esoterischen Erörterung liegt nicht in der behandelten Sache, sondern in der Behandlungsart und in der Darstellungsweise. Während die exoterischen Erörterungen auf dialektischen und rhetorischen Argumenten beruhen, beruhen die akroamatischen Lehren auf analytischen, streng wissenschaftlichen Beweisführungen. Ferraris Aristoteles-Interpretation prägt entscheidend nicht nur den Paduaner Aristotelismus, sondern auch den Aristotelismus in Altdorf (Philipp Scherb, Michael Piccart und Ernst Soner), sowie einige der bedeutendsten deutschen Philosophen (G. W. Leibniz, G. E. Lessing e Leo Strauss). Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Rezeption von Ferraris Thesen in Deutschland, die Beziehungsgeschichte der Academia Norica mit der Universität Padua und die Begriffsbestimmung der exoterischen Schreibart von Ottaviano Ferrari bis Leo Strauss. Das Ziel ist es, die enge Verbindung zwischen Philosophie und Philologie bei der Überlieferung des Aristotelismus im Europa der Spätrenaissance zu verdeutlichen.

Publikationen und Vorträge

Publikationen

Monographie

Aufsätze

  • Finiti ad infinitum nulla est proportio. Eternità delle pene e giustizia di Dio nella controversia tedesca da Soner a Lessing. In: Omero Proietti, Giovanni Licata (Hg.): Tradizione e illuminismo in Uriel da Costa. Macerata 2016, S. 355–404.
  • Lessing und seine Bibliothekszeitschrift „Zur Geschichte und Litteratur“. In: Helmut Berthold, Franziska Schlieker (Hg.): Von Herkules bis Hollywood. Beiträge zur jüngeren Lessingforschung. Vortragsreihe der Lessing-Akademie. Wolfenbüttel 2018, S. 115–138.
  • Lessings Leibnitz von den ewigen Strafen. Die theologische Provokation eines Aufklärers. In: Magdalena Fricke, Hannes Kerber, Eleonora Travanti (Hg.): Praktiken der Provokation. Lessings Schreib- und Streitstrategien. Hannover 2024. Im Erscheinen.

Rezension

  • Nürnbergs Hochschule in Altdorf. Beiträge zur frühneuzeitlichen Wissenschafts- und Bildungsgeschichte. Hg. von Hanspeter Marti, Karin Marti-Weissenbach. Köln: Böhlau, 2014. Arbitrium 35 (2) (2017), S. 180-183.

Onlinejournale

Vorträge

  • Mösers Schreiben an Herrn Aaron Mendez da Costa und die christlich-pharisäische Erfindung der Auferstehungslehre. Frühneuzeitliche Quellen eines sadduzäischen Arguments. Tagung Justus Möser - Philosoph Staatsman Publizist. Universität Osnabrück, 5.-7.10.2023
  • Lessing als Kritiker der Aufklärungstheologie. Die exoterische Rhetorik in Leibnitz von den ewigen Strafen. Tagung Praktiken der Provokation: Lessings Schreib- und Streitstrategien. Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 29.6.–1.7.2022
  • »Was alle alte Philosophen […] zu tun pflegten«. Die Quellen der exoterischen Lehre Lessings. Oberseminar, Institut für Deutsche Philologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, 23.11.2021
  • From Lessing to Plato. Leo Strauss’s Return to Ancient Political Philosophy. Political Philosophy and its History: Leo Strauss and Beyond. KU Leuven, Institute of Philosophy, Belgium, 6.–7.12. 2017
  • Il debito di Leo Strauss nei confronti di Gotthold Ephraim Lessing (1937–1973). Workshop su Leo Strauss (1899–1973). Fondazione San Carlo, Modena, Italien, 21.11.2017
  • The Idealization of Jesus in the Theologico-Political Treatise. Excommunication and Rehabilitation of Spinoza among German Jewish Thinkers. IV Bertinoro Annual Meeting, History of Research on Jesus in Modern and Contemporary Time, Bertinoro, Italien, 28.09.2017
  • Should a Philosopher Believe in Eternal Punishment? Lessing’s Vindication of Leibniz’s Hypocrisy. Lying and Hypocrisy, Colloquium in The History of Moral and Political Philosophy, Braga, Portugal, 12.–13.1.2017
  • Da Soner a Lessing. Pene eterne e giustizia di Dio. International Congress on Uriel da Costa, Exame, 1624. Sources, Themes, Traditions, Macerata, Italien, 29.–30.9.2015

 

 

 

 

Forschungsschwerpunkte

  • Sozinianismus und Anti-Sozinianismus
  • Spätrenaissance-Aristotelismus (Padua-Altdorf)
  • Bibelkritik (Da Costa, Spinoza, Reimarus)
  • Lessing als Leibniz-Interpret: die exoterische Schreibart
  • Spinoza-Rezeption in Deutschland
  • Leo Strauss und die esoterische Aufklärung