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Kooptierte Mitglieder

Prof. Dr. Jörg Seiler

Professur für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit
Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt
Nordhäuserstr. 63
99089 Erfurt

joerg.seiler@uni-erfurt.de

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Prof. Dr. Miriam Rose

Lehrstuhl für Systematische Theologie
Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 6
Raum 204
07743 Jena

miriam.rose@uni-jena.de

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Ehemalige (kooptierte) Mitglieder

Prof. Dr. Notker Baumann

Professur für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie
Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt
Nordhäuserstr. 63
99089 Erfurt

notker.baumann@uni-erfurt.de

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Prof. Dr. Christiane Kuller

Professur für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik
Philosophische Fakultät der Universität Erfurt
Nordhäuserstr. 63
Lehrgebäude IV / Raum 118
99089 Erfurt

christiane.kuller@uni-erfurt.de

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Prof. Dr. Christof Mandry

Johann Wolfgang Goethe-Universität
Fachbereich 7 - Katholische Theologie
Lehrstuhl für Moraltheologie/Sozialtheologie
Campus Westend | Gebäude IG, NG
Norbert-Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main

mandry@em.uni-frankfurt.de

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Prof. em. Dr. Josef Pilvousek

Universität Erfurt
Katholisch Theologische Fakultät
Postfach 90 02 21
99105 Erfurt

josef.pilvousek@uni-erfurt.de

PD Dr. Sebastian Holzbrecher

Kollegiat:innen

laufende Projekte

Dominik Abel

Forschungsprojekt:

Auf dem Weg zu einer partizipativen Kirche. Liturgiewissenschaftliche Perspektiven der philippinischen Theologie und Praxis für Theologie und Praxis der Liturgie in Deutschland

Kirchenschließungen, Gemeindezusammenlegungen und Sparzwänge umschreiben eine neue Lage, die nahezu alle deutschen Bistümer erfasst hat. Die Kirche wird in ihrem Selbstverständnis und in ihren Vollzügen angefragt. Besonders ist hiervon die Liturgie betroffen: Aufgrund des Priestermangels und immer größer werdenden Pfarreien wird es auch immer schwieriger, die sonntägliche Eucharistiefeier zu feiern. Die wissenschaftliche Theologie nimmt diese Entwicklung wahr, indem sie versucht, diesen Wandel zu deuten und Kriterien für Lösungsmodelle zu entwickeln. Dabei wird auch zunehmend versucht, weltkirchlich zu lernen, da in anderen kulturellen Kontexten Diözesen kreative Lösungsmöglichkeiten gefunden haben. So gibt es seit mehreren Jahren einen intensiven Austausch zwischen einigen deutschen Diözesen und den Philippinen.

In diesem Kontext stellt das vorliegende Dissertationsprojekt die folgende Frage:

Welche theologischen und praktischen Impulse kann die philippinische Ortskirche für die deutsche Ortskirche liefern, um eine Kriteriologie und Praxismodelle für die (Neu-)Gestaltung von Liturgie in großen Pastoralräumen zu entwerfen?

Diese zentrale Forschungsfrage lässt sich in verschiedene Fragen aufschlüsseln:

·       Worin drückt sich der Strukturwandel in deutschen Bistümern aus und was bedeutet dies für die Liturgie?

·       Welche anderen Formen des Gottesdienstes und der Feier der Liturgie gibt es auf den Philippinen? Wie stehen diese anderen gottesdienstlichen Feiern und die Eucharistie zueinander und wie sieht die Leitung durch Laien aus?

·       Inwiefern können philippinische Handlungsmodelle als eine Anregung für eine deutsche Praxis gelten? Was sind (kulturelle) Grenzen dieser Modelle?

Brigitte Benz

Brigitte Benz

Forschungsprojekt:

Trauer- und Gedenkfeiern nach Großkatastrophen in säkularer Gesellschaft unter kirchlicher Beteiligung. Eine liturgiewissenschaftliche Studie.

Seit einigen Jahren begegnen in Deutschland in wachsender Zahl Trauer- und Gedenkfeiern nach Großkatastrophen, sogenannte Disaster Rituals. Sie werden anlassbezogen vorbereitet, variieren entsprechend in Gestalt, Ort und Aussage, sind in unterschiedlicher Weise mit Religionen und Weltanschauungen verbunden und stellen eine neue Feierform dar. Diese Feiern waren bisher kein Gegenstand systematischer Forschung innerhalb der katholischen Theologie, obwohl dies aufgrund ihrer hohen gesellschaftlichen Wirkung dringend erforderlich ist. Das vorliegende Promotionsprojekt will sich aus liturgiewissenschaftlicher Sicht diesen Disaster Rituals zuwenden. Dabei gilt das Interesse in erster Linie den Feiern und Ritualen des Trauerns und Gedenkens als komplexem Handlungsgeschehen nach dem Amoklauf im Erfurter Gutenberg-Gymnasium im Jahre 2002. Das Totengedenken unmittelbar nach dem tragischen Geschehen und die seit zehn Jahren praktizierten jährlichen Trauerfeiern werden als paradigmatisch für die Rolle der christlichen Kirchen innerhalb von Disaster Rituals, öffentlichen Trauer- und Gedenkfeiern nach Katastrophen, verstanden. Es soll gefragt werden, ob und wie hier bisher liturgiewissenschaftliche Überlegungen bei der Gestaltung eine Rolle spielten. Es wird auch nach der theologischen Konzeption solcher Feiern in säkularisierter Gesellschaft und den anthropologischen, liturgietheologischen und ekklesiologischen Implikationen gefragt werden. Von dieser Analyse ausgehend wird der Versuch der Entwicklung einer liturgiewissenschaftlichen Systematik unternommen, welche immer wieder an solche Feiern angelegt werden kann. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf den Umstand gerichtet werden, dass bei den sogenannten Disaster Rituals oft ein großer Anteil an Nichtchristen beteiligt ist. Hier gilt das Interesse der Frage, wie sich dies aus theologischer Sicht auf die Gestaltung der Feier auswirken muss. Dabei werden gerade auch Fragen der Verständlichkeit von Symbolen und Sprache eine Rolle spielen. Die sich aus diesen Überlegungen ergebenden Konsequenzen sollen dann soweit dies möglich ist in die zu erarbeitende Systematik einbezogen werden.

Dr. Marlen Bunzel

Forschungsprojekte:

Habilitationsprojekt (laufend)

Marlen Bunzel

Traditionsverdichtung im Buch Genesis. Der Kampf am Jabbok (Gen 32,23–33) als Brennglas für die Leitthemen der Jakobserzählungen (Gen 25–35)

Die Texte des Ersten Testaments sind keine „geschlossene Entität“, sondern vielmehr eine „Textur von Bezügen, Bedeutungen und Deutungen“, (C. Frevel). Dies soll in dem Forschungsprojekt anhand des sog. „Kampfes am Jabbok“ (Gen 32,23–33) exemplarisch vor Augen geführt werden. Denn zum einen verdichten sich innerhalb der Perikope sämtliche Schlüsselthemen der Jakobserzählungen (Übergänge, Segen, Gottesbegegnungen, Um- und Benennungen), weshalb sie wie ein Brennglas erscheint. Zum anderen lassen sich ausgehend von Gen 32,23–33 zahlreiche intertextuelle Bezüge über die Jakobserzählungen hinaus beschreiben: in der „Josefsgeschichte“ (Gen 37–50), in der Mose-Tradition (Ex–Dtn) und in Hosea 12, dem ältesten Midrasch zum „Kampf am Jabbok“.

In dem Habilitationsprojekt wird sowohl der Frage nach der innerbiblischen Intertextualität als auch der Frage nach der Textgenese am Beispiel der Erzählung vom „Kampf am Jabbok“ im Kontext der Jakobserzählungen Rechnung getragen, indem die genannten Leitthemen im engeren (Gen 32,23–33) und weiteren Kontext (Gen 25–35) zunächst auf synchroner Ebene beschrieben werden, und in einem zweiten Schritt mit den sich über mehrere Jahrhunderte hin erstreckenden Fortschreibungsprozessen des Genesisbuches in Beziehung gesetzt werden (diachrone Vorgehensweise). In einem dritten Schritt wird das bibeltheologische Potential in einer interdisziplinären Weise fruchtbar gemacht. Damit ist die Anschlussfähigkeit an ein säkulares Umfeld gegeben, da in dieser aktualisierten Form biblischer Narrativität die hier häufig gestellten Fragen nach der History hinter der Story aufgegriffen werden und zugleich die Bedeutung der biblischen Erzählungen für unsere Gesellschaft und Kultur sichtbar wird.

Promotionsprojekt (abgeschlossen)

Zum Beziehungsraum zwischen Ijob und Gott. Eine Wortfeldanalyse in Ijoberzählung und Ijobreden

Gegenstand des geplanten Forschungsprojektes ist der Beziehungsraum, der in der narrativen Rahmenhandlung des Ijobbuches sowie in den Reden Ijobs zwischen Ijob und Gott aufgebaut wird. Der Zugang zu diesem Thema wird zum einen über die (konstellative) Anthropologie, zum anderen über die Arbeit mit der Kategorie des Raumes erfolgen.
Dabei wird das Ermitteln der verschiedenen Wortfeldebenen eine Interpretationshilfe für die Konstituierung des Beziehungsraumes zwischen Ijob und Gott schaffen.
Folgende Fragen sollen dabei geklärt werden: Wie sieht Ijobs Gottesbeziehung vor den Schicksalsschlägen aus, und wie ist sie am Ende des Buches zu beschreiben? Wo ist sein Gott, der ihn bisher in einem geschützten und gesegneten Raum hat leben lassen, und ihn nun aus scheinbar unerfindlichen Gründen aus diesem Schutzraum gestoßen hat? Hat er ihn überhaupt aus dem geschützten Raum gestoßen? Wie verändert sich darauf hin Ijobs Beziehung zu Gott? Wie verändern sich die Räume? Steht der Zerfall seines Leibes in Wechselwirkung zu seiner Gottesbeziehung? Und schließlich: Wie bietet das Ijobbuch dem Leser die Metapher des Raumes als Bild für die Gottesbeziehung Ijobs an?
In der Person Ijobs kann nachvollziehbar werden, dass der alttestamentliche Mensch ganz selbstverständlich aus der Gestaltung eines Beziehungsraumes zu Gott lebt – was in unserer säkular gewordenen Welt alles andere als selbstverständlich ist. Während der Lebensraum des alttestamentlichen Menschen, in dem Gott immer schon anwesend ist, niemals verlassen wird, stellt es heute selbst für Christen eine Schwierigkeit dar, in einen Beziehungsraum zu Gott „hereinzukommen“. Der heutige Leser des Ijobbuches kann mit Ijob in einen Beziehungsraum zu Gott eintreten. Auf diese Weise soll insbesondere Christen in der Diaspora sowie Nichtchristen die existentielle Bedeutung der biblischen Texte – exemplarisch anhand des Ijobtextes – vermittelt werden, die unseren Kulturkreis bleibend prägen.

Fabrice Dux

Forschungsprojekt:

Das Domkapitel Halberstadt in der Zeit von 1591 bis 1648 – Untersuchungen zur rechtlichen Verfassung, personellen Zusammensetzung und Verwaltungstätigkeit eines gemischtkonfessionellen Domkapitels bis zum Westfälischen Frieden

Die reformatorischen Lehren Martin Luthers erreichten schon früh Halberstadt. So erfolgten bereits 1525 und 1530 Versuche, die Reformation in der Stadt einzuführen, denen erst 1540 Erfolg beschieden war. Das Domkapitel Halberstadt blieb jedoch zunächst katholisch, gab aber 1591 schließlich dem Druck seitens Bischof Heinrich Julius nach und ließ die evangelische Konfession zu. Von diesem Zeitpunkt an war das Halberstädter Domkapitel gemischtkonfessionell verfasst, weshalb das Jahr 1591 den Beginn des Zeitraums, der im vorliegenden Projekt im Fokus stehen soll, markiert. Enden soll der Untersuchungszeitraum mit dem Jahr 1648, das eine nicht unwesentliche Zäsur für das Halberstädter Domkapitel mit sich brachte, denn das Bistum und das Hochstift wurden säkularisiert infolge der Beschlüsse des Westfälischen Friedens. Das Domkapitel Halberstadt bestand zwar noch bis zu seiner endgültigen Aufhebung im Jahr 1810 fort, jedoch büßte
es wesentliche Teile seiner Machtfülle ein.
Im vorliegenden Projekt soll den Fragen nachgegangen werden, wie das gemischtkonfessionelle Domkapitel Halberstadt rechtlich sowie personell verfasst war und wie dieses Kapitel in der Praxis mit Blick auf die konkrete Verwaltungstätigkeit „funktionierte“.
Hierzu soll zunächst die verfassungrechtliche Struktur des Domkapitels skizziert werden, wobei ein besonderes Interesse der Frage gilt, ob und inwiefern dem gemischtkonfessionellen Charakter rechtlich Rechnung getragen wurde. Darüber hinaus wird die personelle Zusammensetzung des Domkapitels in prosopographischer Hinsicht zu untersuchen sein. Schließlich gilt es, die Verwaltungstätigkeit des Kapitels dahingehend zu analysieren, inwieweit die zuvor betrachteten Normen in der Praxis wirksam waren, welche Konflikte auftraten sowie welche Erwägungen und Machtinteressen die Domherren bei ihren Entscheidungen leiteten, wozu die vorherige systematische Analyse der personellen Zusammensetzung des Kapitels von großer Bedeutung sein wird. Konkrete Entscheidungsgegenstände werden hier unter anderem sein: die Neubesetzung von Ämtern innerhalb des Domkapitels, die Bischofswahl sowie die Administration der weltlichen
Güter. Hierbei soll der Blick insbesondere auf etwaigen Überlagerungsprozessen liegen, also der Frage, ob die unterschiedlichen Konfessionen bei der Entscheidungsfindung das ausschlaggebende Kriterium waren oder ob sie eher anderen Macht- und Interessenfaktoren untergeordnet waren.

Benedikt Fernkorn

Forschungsprojekt:

Initiationssakramente in kleinen Liturgiken zwischen 1848 und 1884

Das Promotionsprojekt untersucht eine Reihe kleiner, populärer Liturgiken, die in größerer Anzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum entstanden sind. Diese zumeist von Welt- und Ordenspriestern verfassten Werke versuchen verschiedene Aspekte der Liturgie allgemeinverständlich zu erklären und dieses Wissen damit unterschiedlichen Gruppen ihrer Gemeinden zur Verfügung zu stellen.
Diese bislang nicht berücksichtigte Quellengruppe wird vergleichend auf ihre Verfasser und Adressaten, Intention, Aufbau und Gewichtung der Inhalte, sowie die Art der Erklärungen untersucht. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf die besonders stark mit Katechese und liturgischer Unterweisung verknüpften Sakramente der Initiation in diesen Werken. Auch die Einbettung in dem soziokulturellen, kirchenpolitischen und bildungsgeschichtlichen Kontext dieser Werke soll dabei untersucht werden.
Das Projekt wird diese Liturgiken für den Zeitraum zwischen 1848 und 1884 erfassen und untersuchen. Vom 22.–26. Oktober 1848 tagte die erste „Versammlung der deutschen Bischöfe“ in Würzburg, um auf die Unruhen durch die Revolutionen des Jahres 1848 zu reagieren und beschloss unter anderem die Entstehung eines Volksmissals. Auch wenn dieses Unterfangen schnell in Vergessenheit geriet, so zeigt es das auch bei den Bischöfen bestehende Interesse, den Gläubigen Liturgisches Wissen zugänglich zu machen. Mit dem Jahre 1884 (Erstauflage des „Schott“-Messbuchs) endet der Untersuchungszeitraum.

Dr. Rolando González Padilla

Foto von Rolando González Padilla

Forschungsprojekt: „Welt – Kosmos – Leben. Studie zum Verhältnis von Martin Heidegger, Eugen Fink und Hans Jonas“

Ich interessiere mich für die ontologisch phänomenologische Frage nach dem Sinn, wie sich der Sinn im Abenteuer des Lebens, in der menschlichen Existenz und in der Welt ergibt und was mit dem Reich des Sinns eröffnet wird. In meiner Forschungsarbeit habe ich mich vor allem auf das Denken Martin Heideggers konzentriert, so dass ich in meiner Dissertation den Übergang von der Schematisierung des Sinns in Sein und Zeit (1927) zur Sichtung einer abgründigen Dimension des Überschusses an Sinn in Beiträgen zur Philosophie (1936) zu erklären versuchte. Dabei war mir wichtig, den Zusammenhang von Begrenzung und Abgrund sowie den ständigen Übergang von einem zu dem anderen im Horizontsbegriff zu zeigen.

In dieser Forschung bin ich aber auch an eine kosmologische Perspektive des Sinns gestoßen, also an die Tatsache, dass der Ursprung des Sinnes nicht auf den Menschen zu beschränken ist; eher sollte er in der kosmischen Entfaltung des Lebens verfolgt werden. Diese Entdeckung hat mich zu meinem jetzigen Forschungsvorhaben geführt, in dem ich mich nicht nur mit Heidegger, sondern auch mit Eugen Fink und Hans Jonas auseinandersetze, um an der Frage nach der Möglichkeit einer kosmologischen Ontologie und Ethik des Lebendigen zu arbeiten. Und wenn der Sinn etwas ursprünglich Kosmisches ist, dann sind wir Menschen die Wächter eines ontologischen Erbes, aus der sich auch Verpflichtungen ergeben, mit denen sowohl theoretisch als auch praktisch bzw. faktisch umzugehen ist: Schließlich ist es eine Sache, was die Menschen interessiert, und eine andere, was für die Welt tatsächlich notwendig ist.

Martin Grimm

Forschungsprojekt:

Ewigkeit verstehen durch den dreieinen Gott. Der trinitarisch gefasste Ewigkeitsbegriff bei Eberhard Jüngel, Wolfhart Pannenberg und Hans Urs von Balthasar und seine Bedeutung für das Zeitverständnis

Mein Promotionsprojekt widmet sich dem dialogischen Vergleich trinitarischer Ewigkeits-konzepte mit einer impliziten Verhältnisbestimmung von Ewigkeit und Zeit.
Eine Verhältnisbestimmung von Zeit und Ewigkeit wird bereits seit der Philosophie der Antike in vielfältiger Weise unternommen. Der in der griechischen Philosophie (Parmenides, Platon, Plotin, usw.) herausgebildete und bis heute weiterentwickelte metaphysische Ewigkeitsbegriff schließt Zeit und Werden aus sich aus. Diese Vorstellung von Ewigkeit wirkt sich auch auf die christliche Theologie aus. So vertreten Augustinus von Hippo und Thomas von Aquin einen zeitlosen, ja der Zeit entgegengesetzten Ewigkeitsbegriff. Dieser metaphysische Gegensatz von Zeit und Ewigkeit ist mit Blick auf die Offenbarung jedoch theologisch zu hinter¬fragen. Kritik kommt vor allem im 20. Jahrhundert u.a. von Karl Barth auf, der Ewigkeit als Explikation göttlichen Lebens trinitarisch verstehen will. Mit der These Eberhard Jüngels „Ewigkeit ist Gott selbst im Vollzug seiner Existenz als Vater, Sohn und heiliger Geist“, findet die trinitarische Näherbestimmung des Ewigkeitsbegriffs ihren bisherigen Höhepunkt. Diese These soll meinem Projekt als Ausgangspunkt und Grund¬lage dienen. Ist es in diesem Sinne möglich einen trinitarischen Ewigkeitsbegriff zu expli¬zieren? Wenn Gott selbst Ewigkeit ist, was ist dann Zeit? Und wie ist Gott – und damit Ewigkeit – in der Zeit denkbar?
Als Gesprächspartner für eine trinitarische, d.h. personal-relational zu verstehende Ewigkeit sollen nach und im Ausgang von Eberhard Jüngel Wolfhart Pannenberg und Hans Urs von Balthasar herangezogen werden. Beide Theologen denken geschichtstheologisch von der Forderung Barths nach einer Befreiung der Ewigkeit aus dem Gegensatz zur Zeit her und entfalten in ihrer jeweiligen Trinitätstheologie ein spezifisches Interesse an einer Verhältnis-bestimmung von Ewigkeit und Zeit. Es gilt unter Beachtung der spezifischen Ansätze die Entwicklung des jeweiligen trini¬tarischen Ewigkeitsbegriffs zu analysieren. Dabei wird die je unterschiedliche Akzentuierung und Denkstruktur herausgestellt. Insbesondere die zentrale Stellung des Christusereignisses und die Bedeutung der Christologie im Rahmen der Trinitätstheologie für eine Verhältnisbestimmung von Zeit und Ewigkeit sind zu beachten. Überdies kommen mit zwei evangelischen und einem katholischen Autor beide Tradi¬tionen in ihrem Potential und ihrer Unterschiedlichkeit zur Berücksichtigung, was zugleich einen ökumenischen und kritischen Vorteil hat. Trotz der ähnlichen Ausgangspunkte der Gedanken sind das Vorgehen und die Konzepte der drei Theologen jedoch sehr unter¬schiedlich.
Auf der Grundlage dieser Analyse werden die drei Autoren und ihre Entwürfe miteinander ins Gespräch gebracht. Es soll nicht darum gehen einen Vergleich der Begriffe und eine Abwägung der jeweiligen Stärken und Schwächen vorzunehmen. Vielmehr soll die jeweilige Position als Ganze und in ihrer vielfältigen Verknüpfung betrachtet werden. Die sich daraus ergebenden Begrifflichkeiten werden in ihrer Bedeutung und unter Beachtung ihrer jeweiligen Entwicklung miteinander ins Gespräch gebracht. Daraus ergibt sich nicht nur eine vom trinitarischen Gott her verstandene Auffassung von Ewigkeit, sondern gerade das Verständnis der Zeit wird sich entsprechend verändern.

Lukas Hennecke

Lukas Hennecke

Forschungsprojekt:

Identität in Komplexität. Römisch-katholische Identitätsvergewisserungen im Pontifikat von Franziskus

Die gegenwärtige Welt scheint immer komplexer zu werden. Universalgelehrte, die alle Bereiche der Wirklichkeit überblicken, kann es kaum noch geben. Selbst die Unübersichtlichkeit der biographischen Möglichkeiten eines einzelnen Menschen steigert sich immer weiter. Diese Zunahme an Komplexität zeigt sich auch im religiösen Bereich, der als Folge starker gesellschaftlicher Veränderungsprozesse vielfältigen Transformationen unterliegt. Jede Person muss sich nun ihre eigene individuelle Weltanschauung aus einer großen Pluralität an Optionen auswählen.

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen können als Antwort auf diese Entwicklungen zunehmend Strategien der Reduktion von Komplexität beobachtet werden. Diese formieren sich in der Spätmoderne vorrangig als Identitätsbewegungen, die in politischer, wirtschaftlicher oder religiöser Hinsicht vermeintlich einfache Lösungen anbieten. Die innerhalb eines solchen Kollektivs gültigen „Fakten“ werden dabei zumeist ohne begründete Verifizierungen festgelegt. Auf diese Weise gelingt es ihnen, durch Identitätsfixierungen Komplexität auszuklammern und die von ihren Mitgliedern wahrgenommene Welt zu vereinfachen.

Die zeitgenössische Theologie kommt innerhalb dieses Spannungsfeldes nicht um die Gretchenfrage herum: Wie hältst du’s mit der Spätmoderne? Es geht dabei um die Frage, ob im Pontifikat von Franziskus eher spätmodernefreundlich Komplexität zugelassen wird, oder ob als Reaktion auf die Komplexitätssteigerungen der Spätmoderne eher eine kirchliche Kollektividentität festgezurrt wird. Ziel der Dissertation ist es, die gegenwärtige römisch-katholische Positionierung im Spannungsfeld von Komplexitätssteigerung und Identitätsfixierung anhand von Nachsynodalen Schreiben Franziskus‘ zu analysieren und eine verantwortete alternative kirchliche Positionierungsoption in der Spätmoderne zu formulieren.

Dominique-Marcel Kosack

Forschungsprojekte:

Habilitationsprojekt (laufend)

Dominique-Marcel Kosack

Systematisch-theologische Implikationen religiöser Praxis in charismatischen Gebetsbewegungen

Das Forschungsprojekt zielt zum einen darauf, ein dezidiert theologisches (nicht primär religions­sozio­lo­gisches) Profil charismatischer Bewegungen herausarbeiten und diskutieren. Den Rahmen bilden dabei konfessionsübergreifende Entwicklungen – etwa bei Gemeinden, die sich kon­fes­sionell ungebunden definieren (z. B. ICF Church), Initiativen mit ökumenischer Basis (z. B. Gebetshäusern) oder trans­konfes­sio­nellen Einflüssen (z. B. bei der katholischen Gemeinschaft Loretto). Zum anderen geht es darum, für die systematische Theologie neue Typen von Quellen zu erschließen, anhand derer sich ge­gebene Glaubensüberzeugungen (Knop: „der geglaubte Gott“) analysieren lassen. Indem syste­matisch-theologische Implikationen religiöser Praxis herausgearbeitet werden, verbessert sich auch die Zugänglichkeit solcher Formen und Inhalte des Glaubens, die in akademisch-theologischen Dis­kursen sonst wenig abgebildet sind.

In der Durchführung des Projekts sind eine qualitativ-empirische Analyse und Bezüge auf theoretische Diskurse parallel angeordnet. Für den Brückenschlag von Materialen (z.B. Videos), die der religiösen Praxis entnommen sind, zu systematisch-theologischen Reflexionen wird auf die Grounded Theory Methodology zurückgegriffen. Dabei findet eine Modifikation des etablierten handlungstheoretischen Kodierparadigmas (Strauss/Corbin) statt, um die Frage nach theologischen Konzepten sowie die Spezifika pentekostaler Verkündigung besser berücksichtigen zu können –konret geht es um ein theologisch-ereignistheoretisches Schema. Auch die Auseinandersetzung mit theoretischen Diskursen fokussiert zunächst auf den Ereignisbezug als Charakteristikum pentekostaler Weltverhältnisse. Insbesondere sollen hierbei solche akademisch-theologische Modelle einbezogen, die im pfingstkirchlichen Kontext (etwa im angelsächsischen Raum) entwickelt wurden.

Promotionsprojekt (abgeschlossen)

Erlösung des Selbst. Eine spätmoderne Soteriologie und die Irritation personaler Identität

Die Dissertation interpretiert den christlichen Glauben an Erlösung angesichts der spätmodernen Frage nach dem Selbst. Sie verfolgt dabei zwei thematische Grundlinien: Zum einen rezipiert sie „personale Identität“ als soteriologische Kategorie, zum anderen verortet sie sich in einem säkularen Kontext, in dem der Gottesglaube keine Voraussetzung für gelungene Selbstverhältnisse ist.

Dazu dienen drei Hauptteile, die jeweils eine eigene Zielsetzung und Methodik verfolgen, in ihrer Funktion für die Arbeit aber eng verzahnt sind: Der erste Teil Soteriologie im Wandel zielt auf eine theologisch-hermeneutische Orientierung. Wie können Vielfalt und Transformation christlichen Erlösungsglaubens eine Antwort auf dessen Plausibilitäts- und Relevanzverlust ermöglichen – und wie nicht? Im zweiten Teil Spätmoderne Selbstartikulationen kommen die Werke von Charles Taylor, Harmut Rosa und Michel Foucault als exemplarische „Fälle“ spätmodernen Denkens in den Blick, von denen her jener Horizont erschlossen wird, in dem die weiterführende soteriologische Reflexion geschieht. Wie wird hier personale Identität beschrieben und welche Ideale eines gelungenen Selbst sind dabei impliziert? Der dritte Teil Erlösung des Selbst unternimmt schließlich eine Relecture soteriologischer Motive und entsprechender Quellen unter den Voraussetzungen einer Frage nach dem Selbst und einer säkularen Nicht-Notwendigkeit des Gottesglaubens.

Die Hauptthese ist dabei, dass eine identitätstheoretische Soteriologie eine identitätskritische Dimension braucht. Christliche Erlösung bedeutet dann nicht so sehr, eine sichere Identität zu finden, sondern sie zu irritieren, da sich der Mensch auf die alle derartigen Definitionen überschreitende Wirklichkeit Gottes hin öffnet – und dieses Überschreitende sich in seinem dynamischen Selbstverhältnis abzeichnet.

Bernhard Kronegger

Forschungsprojekt:

Die Katholische Kirche in Palästina. Internationale Politik, interreligiöse Beziehungen und interne Auseinandersetzungen in der Zwischenkriegszeit (1918-1939)

Das Forschungsprojekt widmet sich der Untersuchung katholischer Präsenz und kirchlichen Wirkens in Bezug auf das Mandatsgebiet Palästina in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Dabei werden primär folgende Bereiche untersucht:
•    Die diplomatischen Initiativen des Heiligen Stuhls in Bezug auf Palästina
•    Das Verhältnis von katholischer Kirche und Mandatsverwaltung
•    Die Beziehungen der katholischen Kirchenhierarchie zu den anderen Konfessionen und Religionen
•    Die innerkatholischen Konflikte im Heiligen Land
Bedeutend für das Projekt ist die Vielschichtigkeit und Komplexität katholischer Präsenz – die katholische Kirche realisiert sich hier als

1.    Weltkirche
           Heiliger Stuhl
           Versch. Kongregationen
2.    Kirche vor Ort
          Römischer Ritus
              Lateinisches Patriarchat
              Franziskaner (Kustodie)
              Etliche Ordensgemeinschaften
          Byzantinischer Ritus
              Melkitische Kirche
          Antiochenischer Ritus
              Maronitische Kirche
Im Gegenüber zu
1.    Weltlichen Akteuren
          Regierung Großbritanniens
          Mandatsregierung Palästinas
          Andere Regierungen (Italien, Frankreich, Deutschland etc.)
2.    Anderen religiösen Gemeinschaften
          Juden
         Muslime
         Andere christliche Konfessionen (Griechisch-Orthodoxe, Anglikaner, Protestanten, Kopten etc.)

Quellen
Um das Projekt auf eine breite Quellenbasis zu stellen wurden folgende Zentralarchive der katholischen Kirche ausgewertet:
    Archivum Apostolicum Vaticanum,  Vatikan [AAV]
    Archivio della Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari, Vatikan [AAEESS]
    Archivio Storico della Congregazione per l'Evangelizzazione dei Popoli, Rom [ASPF]
    Archivio Storico della Congregazione pro Ecclesiis Orientalibus, Rom [ASPEO]
    Archivio storico Generale dell'Ordine dei Frati Minori, Rom [AGOFM]

Ludwig Motz

Foto von Ludwig Motz

Forschungsprojekt:

Die Beschreibung konfessioneller Identität aus römisch-katholischer Perspektive

Besonders in den letzten Jahrzehnten wurde das Thema der konfessionellen Identität(en) intensiv fokussiert. Vor allem im Kontext des binnenchristlichen ökumenischen Dialogs ist der Themenbereich der konfessionellen Identität bearbeitet worden. Konsenspapiere in der Ökumene beruhen meist auf der Ausbildung von konfessionellen Identitäten, die im Anschluss daran in einen Dialog gebracht werden. Dabei sind die Konfessionsverständnisse von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Rollenverständnisse, institutionelle oder persönliche Profile, gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Kontexte bedingen sich gegenseitig bei der Ausprägung konfessioneller Selbstverständnisse.

Da sich das Identität ständig wandelt und in Veränderung befindet, will die Dissertation der gegenwärtigen Beschreibung des katholischen Profils nachgehen. Dabei verfolgt sie kein normatives, sondern vielmehr ein deskriptives Interesse und untersucht anhand ausgewählter Beispiele, wie konfessionelle Identität beschrieben wird, wo und wann sie aus welchen Gründen stark gemacht und auf welchen Ebenen sie verhandelt wird.

Anna Reinhardt

Forschungsprojekt:

Kirchliche Initiativen zur deutsch-polnischen Versöhnung vor 1965. Kurt Reuter und sein Wirkungskreis

Das Promotionsprojekt befasst sich mit den Anfängen deutsch-polnischer Versöhnungsarbeit in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Als erste Zeichen kirchlicher Annäherung der beiden Nachbarvölker gelten weithin der Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe und die Denkschrift der Evangelischen Kirche Deutschlands aus dem Jahr 1965 sowie das Bensberger Memorandum von 1968. Erst zwei volle Jahrzehnte nach Kriegsende traten diese namhaften Anzeichen des Miteinanders an die Öffentlichkeit. Vorausgegangen waren ihnen dabei wohl einige persönliche Initiativen zur Aussöhnung von Deutschen und Polen, die nun den Kontext der Recherchen bilden. Im Mittelpunkt derselben steht der Berliner Priester Kurt Reuter (1908-1965), der von seiner Pfarrstelle  in Eberswalde aus zahlreiche Kontakte zum polnischen Episkopat pflegte und den Versand großer Mengen an theologischer Literatur organisierte. Dadurch wurde er zu einem Vorreiter der Versöhnungsarbeit. Ausgehend von Reuters Wirken soll untersucht werden, ob sich im Zeitraum vor 1965 Netzwerke von Akteuren der deutsch-polnischen Annäherung aufzeigen lassen. Zudem wird der Blick auf weitere Initiativen der Polen-Unterstützung gelenkt, die über das direkte Umfeld Reuters hinausreichten. Darüber hinaus soll auch die polnische Sichtweise in den Fokus rücken: Wie wurden die Bemühungen aus Deutschland aufgenommen? Konnte die nach Polen versandte Literatur für die dortige theologische Ausbildung genutzt werden? Gegenstand der Recherchen sollen demnach sowohl die ersten grundlegenden Versöhnungsschritte deutscher Akteure als auch die Reaktionen und Auswirkungen auf polnischer Seite sein.

Johannes Schillert

Forschungsprojekt:

Die Geschichte der Fuldaer Bischofskonferenz 1943–1968. Eine organisations- und institutionsgeschichtliche Untersuchung im Hinblick auf die Transformation zur Deutschen Bischofskonferenz in den Schlaglichtern der Nachkriegsphase und des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Die Struktur der Fuldaer Bischofskonferenz einschließlich der Aufgabenbereiche der Sachreferate unterlag seit den 1940er Jahren einem markanten Wandel. In Folge einer nüchternen und dennoch kritikreichen Analyse des Aachener Bischofs Johannes Josephs van der Velden (1891–1954) über die ineffiziente Arbeitsweise der Bischofskonferenz1 wurde der Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger (1892–1975) mit einem Plan zur Errichtung eines Sekretariats der Bischöfe betraut. Im Januar 1951 legte die von Jaeger geführte Kommission ein Gutachten vor, welches weitreichende Kritik an dem „zufällig entstandenen Referentensystem“ übte und zwei Lösungen vorschlug: Die Erweiterung des Referentensystems auf acht Sachreferate und drei Sonderausschüsse sowie die Errichtung eines Sekretariats der Deutschen Bischöfe. Die Veränderungen blieben dennoch brüchig. Vor allem die Effizienz dieser neu entwickelten Arbeitsweise blieb nicht frei von kontroversen Äußerungen.3 Die beiden auf Beschluss des Dekrets Christus Dominus (28. Oktober 1965) vollzogenen zentralen Änderungen innerhalb der Bischofskonferenz betrafen die personelle Zusammensetzung und die Neuordnung der Kommissionen der sich nunmehr nennenden Deutschen Bischofskonferenz. Das Dissertationsprojekt untersucht in dem Zeitraum 1943–1968 die Organisationsstruktur und die Institutionalisierung der Bischofskonferenz sowie die Wechselbeziehung(en) wichtiger (bischöflicher) Akteure in Bezug auf den deutsch-deutschen Katholizismus. Dabei sind der theoretische Ansatz als auch die Untersuchungsperspektive so gewählt, dass Institutionsgeschichte und Netzwerkanalyse die Funktionsweise einerseits und die handelnden Akteure andererseits sichtbar werden lassen. Zentral ist hierbei die Frage nach der Zusammenarbeit der regionalen Bischofskonferenzen, über die bisher keine Forschungen vorliegen. Das geplante Forschungsprojekt nimmt sich dieses Forschungsdesiderats an und möchte damit einen Beitrag zur neueren deutschen Katholizismusforschung leisten.

Sebastian Schmidt

Foto von Sebastian Schmidt

Forschungsprojekt:

Schulfeiern im Jahreskreis unter den Bedingungen religiöser Pluralität

Schulen als Ort von Liturgie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sich die Schulgemeinschaft in Gottesdiensten vor Gott versammelt, ihren Glauben bekennt und den Alltagsraum Schule so religiös/spirituell durchdringt. Liturgische Feiern in der Schule dienen deshalb neben der Begleitung des Kirchenjahres auch zur Strukturierung und Begleitung des schulischen Lebens und der persönlichen Entwicklung von Schüler:innen. Im Rahmen des zunehmenden religiösen Pluralismus an Schulen ergeben sich allerdings mit klassischen konfessionellen, aber auch mit christlich-ökumenischen Gottesdiensten diverse Probleme. Nichtchristliche Schüler:innen können sich als der Schulgemeinschaft nicht voll zugehörig empfinden und zudem von christlichen Gottesdiensten vereinnahmt oder schlicht „überrumpelt“ werden. Zudem stellt sich die Problematik, wie man mit der zunehmenden Zahl von Schüler:innen umgehen kann, die sich zwar keiner Konfession zugehörig fühlen, aber dennoch nach einer Beziehung zum Transzendenten suchen oder einen privaten Glauben ausgebildet haben können.

Die Arbeit möchte sich diesen Problemen zuwenden, indem sie Praxisbeispiele reflektiert und systematisiert. Auf diese Weise soll sich den Konsequenzen von religiöser Pluralität an Schulen für eine Ritualpraxis angenähert und Chancen sowie Herausforderungen des Prozesses religiöser und weltanschaulicher Pluralisierung auf die liturgische und rituelle Gestaltung von Schulfeiern reflektiert werden. Zudem soll über die sich daraus ergebende Rolle der Kirche(n) nachgedacht werden.

Hierbei wird die Frage gestellt: Wie lassen sich Schulfeiern im Jahreskreis unter den Bedingungen religiöser Pluralität gestalten?

Philipp Schmitz

Philipp Schmitz

Forschungsprojekt:

Gläubig sein als unmögliche Möglichkeit. Eine theologische Reformulierung des initium fidei im 21. Jahrhundert

Das Projekt möchte im Kontext der Erfahrung eines anhaltenden Bedeutungsverlustes von Religion in europäischen Gesellschaften die Lehre vom initium fidei untersuchen. Es fragt, wie heute theologisch verantwortlich vom Phänomen des Gläubigseins und -werdens gesprochen werden kann, wenn in einer Gesellschaft eine indifferente Areligiosität festzustellen ist, die mit den Kategorien ‚gläubig’ – ‚ungläubig’ nicht gefasst werden kann. Wenn die Frage nach dem Zustandekommen des Gottesglaubens heute bedacht wird, muss der Umstand theologisch reflektiert werden, dass er für viele Menschen keine wählbare Option ist, insofern sich ihnen transzendentale Fragen gar nicht erst auftut.

Die Arbeit zielt einen gnadentheologischen Antwortversuch auf diese Anfrage an, welcher der religionssoziologischen Wirklichkeit des homo areligiosus (Eberhard Tiefensee) standhält. Dazu werden die hermeneutischen Schwierigkeiten gängiger theologischer Glaubensbegriffe auf dem Hintergrund religionssoziologischer Erhebungen und unter dem Vorzeichen postmoderner Pluralität analysiert, bevor dann die Lehre vom initium fidei unter Bezug auf die Theologie des Apostels Paulus und Karl Barths in einer solchen Weise reformuliert werden soll, dass das initium fidei als von Gott selbst ermöglichte Möglichkeit zur Geltung gebracht wird. So wird das initium des Gottesglaubens selbst als heilvolles Handeln Gottes ausgeführt, das weder auf einen dezisionistischen Akt des Menschen noch auf sein transzendentales Reflexionsvermögen angewiesen ist.

Neben der theologischen Darstellung wird ein hermeneutischer Gewinn des Projektes angezielt. Denn für das Theologietreiben unter den hermeneutischen Vorzeichen der Postmoderne bedeutet ein solchermaßen skizziertes gnadentheologisches Verständnis des Gottesglaubens: Theologie kann nicht mit einer allgemeinen menschlichen Natur argumentieren, sondern allein aus der ihr eigenen Perspektive des Glauben heraus. „Glaube ist immer das erste, die Voraussetzung, die Begründung.“ (Karl Barth, Römerbrief [1922], 139). Theologie in einem Kontext, in dem der Gottesglaube weder theoretisch noch praktisch allgemein notwendig ist, ist selbst radikal einer zum Glauben gekommenen Wirklichkeitsdeutung verpflichtet.

Thomas Sojer

Sojer

Project:

Sacred Tropes. Simone Weil's Scriptural Exercise of Philosophy.

The project explores micropolitics of reading, i.e., the transformational promise in practices altering the way one is reading oneself and world. Here, I focus on the writings of Simone Weil (1909–1943) and her concept of lecture (fr., reading). Against this backdrop, I apply traditional techniques of tropological exegesis. The umbrella term ‘tropology’ historically summons practices in different religious traditions that apply a performative hermeneutics of sacred text: This is, the meaning of divine text discloses reality in the way the text affects, is lived out, and turns out embodied in the reader’s life and history. Considering Simone Weil’s transformational concept of lecture, I investigate the relationship between, on the one hand, textual shifts in meaning when applying sacred tropes, and, on the other hand, performative shifts in action when exercising tropological exercises. For Simone Weil, applying sacred text, especially biblical tropes, provides textual instruments to shift thought in a way to encounter reality in human life aiming at the sacred as the fugitive concreteness in everyday life rather than an abstract concept of God.

Stephan Tilch

Forschungsprojekt:

Das Absolute als „nicht nur gedacht“. Wolfgang Cramer und die Debatte um den metaphysischen Realismus

Das Forschungsprojekt versucht das Denken des kaum bekannten Philosophen Wolfgang Cramer systematisch aufzuarbeiten und für die aktuelle Debatte um den metaphysischen Realismus fruchtbar zu machen. Diese seit einigen Jahren schwelende Debatte in der deutschsprachigen Theologie hat insbesondere die Frage nach der Möglichkeit oder gar Notwendigkeit von Metaphysik zum Gegenstand. Während Theologen und Philosophen, die sich der analytischen Denktradition verpflichtet wissen, wieder zu größerem spekulativen Mut auffordern, sehen kantisch geprägte Autoren darin einen Rückfall hinter die „kritische Wende“. Die Debatte hat im Streit um das Verhältnis von Wahrheit und Freiheit eine eminent kirchenpolitische und politische Dimension.

Wolfgang Cramer ist vor diesem Hintergrund deshalb von Interesse, weil er sich aus der kantischen Tradition selbst vom transzendentalen Idealismus abstößt und so eine dezidiert nach-kantische Metaphysik entwickelt. Er nimmt damit eine vermittelnde Position ein. Diese Metaphysik beansprucht kein umfassendes Wissen über alles, was ist, aber doch, dass äußeres Sein „nicht nur gedacht“ ist. Mit dieser Bestimmung versucht Cramer die Notwendigkeit und Möglichkeit einer Theorie des Absoluten zu entwickeln. Cramers philosophische Gotteslehre kann dann nicht nur ein Schlüssel für die Frage des Verhältnisses von Gott und Welt, absoluter und endlicher Freiheit sein, sondern auch einen Weg zur Versöhnung von Realismus und Anti-Realismus aufweisen.

Die Arbeit dekliniert Cramers Denken entlang der neuralgischen Punkte der aktuellen Debatte und versucht, das enthaltene Lösungspotential zu heben und seine theologische Anschlussfähigkeit zu zeigen.

Christopher Tschorn

Forschungsprojekt:

Die Rezeption der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils im Bistum Berlin von 1959-1989

Das Dissertationsprojekt untersucht die Umsetzung der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ im Bistum Berlin. Gerade die Berliner Ortskirche stellt ein sehr spannendes Forschungsobjekt dar, um sich mit der Rezeption der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils auf lokaler Ebene zu beschäftigen. So leben die katholischen Christen dieser Diözese nicht nur sowohl in einer großen Weltmetropole wie in einer weiten, ländlichen Region vom Fläming bis nach Pommern, sondern auch in einem Gebiet, das sich durch eine doppelte Diasporasituation auszeichnet. Besonders interessant ist zudem die Situation des Bistums zur Zeit des Kalten Krieges. Während der größere Teil der Gläubigen im kulturell pluralen Westberlin wohnte, sahen sich die ostdeutschen Gläubigen einer atheistischen Diktatur gegenüber, die das freie Ausleben des Glaubens nach Möglichkeit systematisch behinderte. Auf die Zeit jener einzigartigen politischen Ost-West-Situation, in der sich die Diözese befand, soll daher auch das Hauptaugenmerk dieser Dissertation gelegt werden.

abgeschlossene Projekte

Dr. Annika Bender

Annika Bender
Der christliche Sonntag. Theologische Bedeutung und gesellschaftliche Relevanz aus liturgiewissenschaftlicher Perspektive
(Erfurter Theologische Studien 114)
Würzburg: Echter 2018
ISBN 978-3-429-05333-8
24,00 €

Weitere Informationen finden Sie hier.

Dr. Henning Bühmann

Forschungsprojekt:

„Die Stunde der Volksmission“ – Rechristianisierungsbestrebungen im deutschen Protestantismus in der Zwischenkriegszeit

Ziel des Promotionsvorhabens ist es, den Umgang konservativer protestantischer Kreise mit Entkirchlichungstendenzen im frühen 20. Jahrhundert und die ergriffenen Gegenmaßnahmen darzustellen und zu analysieren. Beispielhaft sollen anhand von Publikationen, Presseartikeln und Archivalien die Rezeption des 1916 durch den Rostocker Theologen Gerhard Hilbert in den protestantischen Diskurs eingebrachten Begriffes „Volksmission“ und die Versuche praktischer Umsetzung von „Volksmission“ analysiert werden.
Hierbei liegt ein Hauptaugenmerk auf der Arbeit der Evangelistischen Abteilung des Central-Ausschusses für Innere Mission, der einerseits eine Koordinationsfunktion für „Volksmission“ beanspruchte, andererseits auch eigene Berufsarbeiter beschäftigte. Als Leitthemen dienen die Zielvorstellung volksmissionarischer Konzepte sowie das Verhältnis der Volksmissionsbewegung zu nationalen und völkischen Ideen. Chronologisch soll neben der Weimarer Republik auch die Frühzeit des Nationalsozialismus mit in die Untersuchung einbezogen werden, in der das Anliegen der Volksmission breit diskutiert wurde.

Dr. Jude Nirmal Doss

Forschungsprojekt:

Human Transformation: Becoming Mirror of Grace

“No Christian doctrine has met with so many heresies as the doctrine of grace, and this from the fourth century, the time of Pelagius, up to our own days,” says Peter Fransen. Many theologians have explored and tries to explore the meaning of grace according to the science of the time. However, the ambiguity in exploring the theology of grace is not completely ruled out. This thesis is an attempt in trying to clarify the ambiguity and to deepen the understanding. The key concept or word of this thesis is “Transformation,” which will be explored scripturally, theologically and contextually on the basis of experience and anthropology.  Scripturally: Paul uses this term twice in his letters (2 Cor 3:18 and Rom 12:2). Theologically: for the transformation of human the absolute necessity of grace is predominant (Augustine), which has to be experienced transcendentally (Karl Rahner), as well as, socially (Leonardo Boff). Contextually: Concept of grace, a theological term, which is present in many religions, is in no way confined to Christianity. In Hinduism grace (kripa) as the ultimate key required for spiritual self-realization. In Islam Paradise is something of immense value; a person cannot earn it by virtue of his deeds alone, but by the Grace and Mercy of Allah. This thesis is an attempt to articulate a comprehensive theology of grace relevant to Indian context. My personal contribution, as a catholic theologian as well as the citizen of India, could be to explore some agendas to promote the Inter-Religious dialogue in a more profound manner.  

Dr. Sarah Fischer

Sarah Fischer

Forschungsprojekt:

„Der Liebe Raum schaffen“ - Raum-anthropologische Untersuchungen zum Hohenlied in kanonischer-intertextueller Perspektive zu Spr 7

Die Frage danach, wie jeder Einzelne ein glückliches und gelingendes Leben führen, wie er sogar heute schon ein Leben wie im Paradies erfahren kann, bestimmt das Denken unzähliger Menschen auf dieser Welt. Im Pluralismus der heutigen Zeit gibt es allerdings zugleich fast ebenso viele Organisationen, Institutionen, Religionen oder Weltanschauungen, die versprechen, Antworten auf diese Frage geben zu können. Spirituelle Selbsterfahrungen, Luxusgüter, Sport oder die eigene Gesundheit sollen dann oft Mittel sein, um ein solches Leben zu erreichen.

In diesem Dissertationsvorhaben sollen Antworten auf diese Frage allerdings an einem ganz anderen Ort gesucht werden. Es soll ihr in christlicher Perspektive nachgegangen und mit Blick auf das Alte Testament ein Angebot in der heutigen pluralen Welt herausgearbeitet werden. So scheinen in alttestamentlichen Texten Weisheit und Liebe auf je eigene Weise einen Raum für gelingendes und schöpfungsgemäß geordnetes Leben zu eröffnen oder gar den Zustand des Paradiesesraumes wieder aufleuchten zu lassen.
Dieses Dissertationsvorhaben soll sich im Rahmen des Fachbereiches der Exegese und Theologie des Alten Testaments mit der Bedeutung von Weisheit und Liebe in alttestamentlichen Texten beschäftigen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen muss zu diesem Zweck die alttestamentliche Weisheitsliteratur stehen. Das Hohelied, welches das Thema Liebe in den Mittelpunkt stellt, und das Buch der Sprichwörter (vor allem Spr 1-9), das die Weisheit ausführlich thematisiert, werden beide zur Weisheitsliteratur gezählt und weisen zudem aufgrund der Verfasserzuschreibung an Salomo einen engeren Bezug auf. Ein starker intertextueller Zusammenhang wird in Spr 7 zu den Paralleltexten Hld 2; 3; 5; 8 deutlich und soll ausführlich untersucht werden. Zusammen mit Spr 8,22-31 werden weiterhin die Verweise beider Bücher in Gen 1-3, den Anfang der Urgeschichte, aufgearbeitet.
Dass „Raum schaffen“ und „Grenzen überwinden“ räumliche Denkfiguren darstellen, verweist bereits auf den methodischen Zugang dieser Dissertation, bei welchem im Zuge des Spatial Turn in den Kulturwissenschaften der Fokus auf die Untersuchung der Konstruktion der Kategorie Raum in diesen alttestamentlichen Texten gelegt werden soll.

Michael Hartmann

Forschungsprojekt:

Stadt mit Gott?! Das ökumenische Kirchenprojekt im Freiburger "Vorzeige"-Stadtteil Vauban

Wo muss hingesehen werden, um eine „Stadt mit Gott“ in einer säkularen Welt zu entdecken? Und welche Rolle hat darin eine institutionelle Form von Kirche?

Im Stadtteil Vauban hat sich der Geist Freiburgs auf eine eigene Weise ausgedrückt: Bürgerinnen und Bürgern haben sich – ähnlich wie beim Freiburger Münster und oft gegen den Willen der Entscheidungstragenden – eine Art Kathedrale gebaut, diesmal nicht zu höheren Ehre Gottes und um den Himmel auf Erden zu bringen, sondern um für den ökologischen Fortschritt ein Zeichen zu setzen und dem sozialen Miteinander Raum zu geben. In rund zwanzig Jahren ist hier ein Symbol moderner urbaner Lebenskultur entstanden. Manche belächeln es als einen „Abenteuerspielplatz für Erwachsene“  oder ein „Grünes Ghetto“   für reiche Akademiker/-innen, andere heben den Stadtteil als weltweit vorbildliches Beispiel zum nachhaltigen Umgang mit der Umwelt hervor.

An diesem Ort existiert, gegen so manche Vorbehalte und Vermutungen, auch kirchliches und christliches Leben, das sich im ökumenischen Kirchenprojekt „Kirche im Vauban“  äußert. In ihm konkretisiert sich ein „Andersweg“ von Kirche Sein, welcher sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert hat und den ich mit dieser Arbeit vorstellen möchte.

Dieses Kirchenprojekt schließt an viele Fragestellungen und Veränderungsprozesse an, die derzeit gesellschaftlich und besonders kirchlich im Rahmen der Auseinandersetzungen um Religion in einer säkularen und modernen Welt oder in der Ökumene diskutiert werden. Diese Arbeit wechselt die Perspektive und zeigt gegenwärtiges kirchliches Leben von unten. Auf die Fragen und Probleme die dort bestehen, möchte ich mit dieser Arbeit aufmerksam machen.

Des Weiteren greift die Arbeit Fragen auf, die im Bereich des ökumenischen Projekts „Kirche findet Stadt“ innerhalb des Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundesbauministeriums seit 2011 diskutiert werden.  Dort stehen kirchliche Gemeinden und Wohlfahrtsverbände als Akteure für eine integrierte Stadtteilentwicklung im Fokus. Diese Fragen haben das Ansinnen, neue Strategien für vorhandene Gebäude und Gemeinde zu entwickeln sowie die Bedeutung kirchlicher Arbeit für das Gemeinwohl herauszustellen. Besonders drängend sind in diesem Feld die Fragen nach der Umwidmung von Sakralbauten und Gemeinderäumen  oder nach der Wiederentdeckung der Kirchengemeinde als einen Teil der Bürgergemeinde.  Das ökumenische Kirchenprojekt im Vauban, das davon unabhängig - wie auch diese vorliegende Arbeit - entstand, weist auf Punkte hin, die sich aus einer Stadtteilentwicklung ohne vorhandene (kirchliche und soziale) Strukturen ergeben. Die Erfahrungen können von daher einen Beitrag leisten, die Rolle von Kirche in Stadtteilen zu bedenken.

(Auszug aus der Einleitung in: Stadt mit Gott?! Das ökumenische Kirchenprojekt im Freiburger "Vorzeige"-Stadtteil Vauban [Forum Religion & Sozialkultur 28], Berlin 2014.)

PD Dr. Sebastian Holzbrecher

Promotionsthema:

Der Aktionskreis Halle. Postkonziliare Konflikte im Katholizismus der DDR

 

Habilitationsprojekt:

Jesuiten in Erfurt (1563–1664)

1563 kamen erstmals Mitglieder des wenige Jahre zuvor von Ignatius von Loyola gegründeten Jesuitenordens nach Erfurt. Lohnte es sich in der beinahe vollständig protestantisch gewordenen Stadt ein Jesuitenkolleg zu errichten und die wenigen noch verbliebenen Katholiken durch Predigten, Katechesen und vielfältige seelsorgliche Aktivitäten zu unterstützen? Und wenn ja, welche Ziele verfolgten die Jesuiten in Thüringen? Rekatholisierung der Erfurter Bevölkerung oder Pflege des seit dem Hammelburger Vertrag von 1530 bestehenden „Modus vivendi“ der beiden Konfessionen?

Die Jesuiten trafen in der thüringischen Metropole auf schwierige konfessionelle und politische Umstände. Erfurt war eine mediate Landstadt des Mainzer Erzbischofs, strebte aber immer wieder nach dem Status einer unabhängigen Reichsstadt. Bei diesen Bemühungen nach Reichsmittelbarkeit wurde sie durch die sächsischen Kurfürsten protegiert. Als die Jesuiten mit Unterstützung des Mainzer Erzbischofs nach Erfurt drängten, befürchtete der Erfurter Magistrat Einbußen seiner Unabhängigkeit und wollte mit Unterstützung Sachsens die Jesuiten aus der Stadt vertreiben. Auch der katholische Klerus sah in den reformbegeisterten Jesuiten eine Gefahr für das sensible konfessionelle Verhältnis in Erfurt und stand ihrer Ansiedlung ebenfalls skeptisch gegenüber. Bei der katholischen Bevölkerung stießen die ersten Predigten der Jesuiten auf Zuspruch, wohingegen sie bei den evangelischen Bürgern Unmut hervorriefen, der sich in teilweise in gewalttätigen Aktionen gegen die Erfurter Katholiken entlud. 

Erstmals sollen im Rahmen des Habilitationsprojektes die Entstehung und Entwicklung der Erfurter Ordensniederlassung historisch erforscht werden. Dabei müssen Ordens-, Stadt-, Konfessions-, Bildungs- und Politikgeschichte einbezogen und miteinander vernetzt werden. Dies trifft auf das bikonfessionelle und nach politischer Unabhängigkeit strebende Erfurt in besonderem Maße zu. Hier gründeten die Jesuiten 1618 ein Kolleg und mischten sich nicht nur durch eine eigene Schule in das gesellschaftliche und konfessionelle Leben der Stadt ein. 

Die schwierige konfessionelle und politische Ausgangslage im protestantischen Erfurt und vielfältige Untersuchungsperspektiven lassen das Erfurter Jesuitenkolleg über die Regionalgeschichte hinaus zu einem gewinnbringenden Gegenstand frühneuzeitlicher Forschungen avancieren. Wie veränderten die Jesuiten die bikonfessionelle Situation in der Stadt? Welche Auswirkungen lassen sich etwa durch die Ansiedlung der Jesuiten und durch von ihnen wiederbelebte katholische Prozessionen im urbanen, überwiegend protestantisch dominierten Raum feststellen? In welche Netzwerke waren die Erfurter Jesuiten in Stadt, Land und im Orden selbst eingebunden?

Dr. Michael Karger

Forschungsprojekt:

Sterbehilfe und Krankensalbung. Die Frage nach Spendung der Krankensakramente aus kirchenrechtlicher Perspektive in Fällen von Sterbehilfe

Das Dissertationsprojekt hinterfragt aus kirchenrechtlicher Perspektive die Möglichkeit der Spendung der Krankensakramente an Personen, die um eine Art der Sterbehilfe bitten. Im Kontext einer sich stetig fortentwickelnden Medizin, die mittels modernster Techniken und aufwendiger Therapien das Sterben von Menschen hinauszuzögern vermag, stellt sich vor allem Langzeitpatienten, die unter schweren Schmerzen leiden, die Frage nach einer vorzeitigen Beendigung ihres Leides, einem Abbruch begonnener Behandlungen oder gar der Verweigerung lebensverlängernder Maßnahmen durch entsprechende Willensbekundung. Diesem Spannungsverhältnis zwischen den größer werdenden Möglichkeiten einer den natürlichen Tod aufschiebenden Medizin und der dadurch sich aufdrängenden Reflexivität des Lebens bzw. Sterbens samt der Notwendigkeit einer Entscheidung über das eigene Leben bzw. Sterben muss sich katholische Kirche in der Ausübung ihrer Krankenpastoral stellen und der Frage nachgehen, welche Auswirkungen sich aus den verschiedenen Abstufungen von aktiver, passiver, direkter, indirekter Sterbehilfe für die Spendung der Krankensakramente und die Gewährung eines kirchlichen Begräbnisses ergeben.

Ziel der Arbeit ist es nicht, die Frage vollständig aufzuklären und eine Handlungsanweisung für kirchliche Seelsorger zu geben, sondern im Horizont aktueller theologischer und moraltheologischer Debatten um die Zulässigkeit von Sterbehilfe die kirchenrechtlichen Perspektiven aufzuzeigen, die beachtet werden müssen.

Dr. Anna Karger-Kroll

Forschungsprojekt:

Die Frage nach sozialer Gerechtigkeit im deutschen Rentenversicherungs­system angesichts der Pluralisierung der Lebens- und Erwerbsformen in der Bundesrepublik Deutschland

Das Forschungsprojekt setzt sich mit der Frage nach der gerechten Verteilung von Zahlungen in und Leistungen aus der deutschen Rentenversicherung angesichts der Pluralität der Lebens- und Erwerbsformen in der Bundesrepublik Deutschland auseinander. Hierbei werden die Prinzipien der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) in christlich-sozialethischer Perspektive auf den Prüfstand gestellt, da sich die Orientierung der GRV an einer „Normalfamilie“ und einer „Normalerwerbsarbeit“ immer weiter von der Realität der Partnerschafts- und Familienformen als auch der Arbeitsverhältnisse entfernt. Von besonderer Bedeutung wird in diesem Kontext die Frage sein, ob aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen von einem Bedeutungsverlust der christlichen Leitbilder von Ehe und Familie auszugehen ist und ob bzw. inwieweit diese weiterhin als mehrheitsfähig gelten können. Die Theologie steht hier vor der Herausforderung, das christliche Ideal von Ehe und Familie zu vertreten und dennoch nicht die Augen vor der sozialen Wirklichkeit zu verschließen, in der Leitbilder und reale Lebensverhältnisse häufig auseinanderklaffen und die damit einhergehende Pluralität nicht bestritten werden kann. Demnach sollen normative Leitbilder und Werte ethisch reflektiert werden, um der Vielfalt an Lebensentwürfen aus christlicher Perspektive adäquat begegnen zu können. Die Konfrontation der Prinzipien der GRV mit der Pluralisierung der Lebens- und Erwerbsformen lässt anschließend die sozialpolitische Ambivalenz deutlich zutage treten. Es soll dargelegt werden, ob bzw. inwieweit eine Ungleichbehandlung der unterschiedlichen Lebensentwürfe in der GRV stattfindet und wie diese ethisch zu rechtfertigen ist. Um dies beurteilen zu können, erscheint es sinnvoll, die christlich-ethische Forderung nach sozialer Gerechtigkeit in Verbindung mit dem Diskurs um Egalitarismus bzw. Nonegalitarismus zu bringen. Auf dieser Grundlage wird ein normativer Maßstab gewonnen, mit dem die Frage nach Gerechtigkeit im deutschen Rentenversicherungssystem angesichts der Vielfalt der Lebens- und Erwerbsformen aus sozialethischer Perspektive beantwortet werden kann.

Dr. Lea Lerch

Lea Lerch

Forschungsprojekt:

Modernisierung durch Kulturkritik. Historischer Kontext und theologische Heterogenität der Liturgischen Bewegung

Die Liturgische Bewegung des 20. Jahrhunderts nimmt sich als Zeugin einer historischen Zäsur wahr, welche die von der Aufklärung geprägte Epoche beendet. Daraus entsteht ein ‚Zugleich‘ von modernekritischen Gegenwartsanalysen und spezifischem Anspruch auf Modernität, das die Liturgische Bewegung mit kulturkritischem Denken der Zwischenkriegszeit verbindet. In zeittypischer Weise präsentiert sie die eigenen fachspezifischen Anliegen als umfassende Antwort auf ebenso akute wie zukunftsentscheidende Fragen. Ein zentrales zeitgenössisches Motiv, das in theologischer Wendung von der Liturgischen Bewegung aufgenommen wird, ist die Suche nach einer neuen Verhältnisbestimmung von Individuum und Gemeinschaft im gesellschaftlich-politischen Bereich: Dieses Grundanliegen bestimmt zeitgenössische Deutungen und Sinngebungen des Ersten Weltkriegs und setzt sich im kulturkritischen Denken der Weimarer Republik fort. Insbesondere die Kontextualisierung der Liturgischen Bewegung mit den „Ideen von 1914“ als einem anlässlich des Ersten Weltkriegs geführten Diskurs über Freiheit in politischer, gesellschaftlicher und anthropologischer Hinsicht ermöglicht daher ein neues Verständnis des spezifischen, liturgiebezogenen Gemeinschaftsdenkens der Liturgischen Bewegung sowie ihrer Zeitdiagnosen, ihrer Geschichtsbilder und ihres Selbstverständnisses als einer katholisch-theologischen Erneuerungsbewegung. Diese Anliegen sind in der Rede von der „Objektivität“ der Liturgie konzentriert – einem Leitmotiv der Liturgischen Bewegung in ihren Reflexionen gesellschaftlicher wie theologischer Modernisierung. Funktionen und Bedeutungen dieses semantisch variablen Schlagworts werden anhand der einzelnen Theologen analysiert. Die Kontextualisierung mit dem außertheologischen gesellschaftlichen und geistigen Umfeld ist die Basis für ein neues Verständnis der Liturgischen Bewegung als solcher ebenso wie für eine differenzierte Sicht auf ihre einzelnen Protagonisten, deren Umfelder – und somit auf die innere Heterogenität der Liturgischen Bewegung.

Dr. Juliane Irma Mihan

Forschungsprojekt:

„Vollständige Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung“? Die jüdisch-christliche Simultanschule in Lengsfeld

1850 wurde in Lengsfeld im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach eine jüdisch-christliche Simultanschule gegründet. Die Lengsfelder Schule ist ein einzigartiges Beispiel für christlich-jüdische Zusammenarbeit in einem bislang in dieser Hinsicht noch wenig untersuchten deutschen Staat.

Schulen, in denen christliche und jüdische Kinder gemeinsam unterrichtet wurden, und an denen christliche und jüdische Lehrer lehrten, gab es bereits vor 1850 in deutschen Staaten. Allerdings handelte es sich bei solchen Schulen um Einrichtungen, die entweder in christlicher oder in jüdischer Trägerschaft waren, und an denen neben den hauptsächlich christlichen oder jüdischen Lehrern auch noch einige wenige Lehrer der anderen Religion unterrichteten bzw. Kinder der jeweils anderen Religion am Unterricht teilnahmen. In Lengsfeld war das anders: Hier haben sich die christliche und die jüdische Gemeinde zusammen für die Gründung einer gemeinsamen Schule entschieden und unterhielten diese auch gemeinsam. Jeweils drei christliche und jüdische Lehrer unterrichteten Mädchen und Jungen beider Religionen.

In dem Dissertationsprojekt wird einerseits die Geschichte der jüdisch-christlichen Simultanschule rekonstruiert. Andererseits wird die Schule in den zeitgeschichtlichen Rahmen der deutsch-jüdischen Geschichte im 19./20. Jahrhundert und somit in die Themen der jüdischen Emanzipation, Assimilation/Akkulturation und des aufkommenden modernen Antisemitismus eingeordnet.

Dr. Robert Müller

Forschungsprojekt:

Vom Verlust der Bedeutungsschwere. Zeitdiagnostische Grundlegung einer philosophischen Theologie im Zeitalter des Nihilismus.

Will Theologie relevant sein für die Menschen, muss sie sich ganz auf ihre Lebenssituation einlassen. Das bedeutet, sich auf die Herausforderung des Atheismus einzulassen. Sich auf den Atheismus einlassen bedeutet, sich auf den Nihilismus einzulassen. Nihilismus bedeutet, dass alles an Wert und Bedeutungsschwere leicht geworden ist.
Dieses Dissertationsprojekt ist eine Suchbewegung nach der ‚Bedeutungsschwere’ und befragt dafür den Anwalt des Nihilismus – Friedrich Nietzsche.

Dr. Torsten Müller

Forschungsprojekt:

Katholische Flüchtlinge und Vertriebene zwischen Ankunft und Integration. Theologische, jurisdiktionelle, soziale und territoriale Beheimatungskonzepte im östlichen Teil des Bistums Fulda 1945-1955

Das Dissertationsprojekt geht der Frage nach, wie die katholische Kirche auf den sich aus den Migrationsbewegungen in Folge des Zweiten Weltkrieges ergebenden Anstieg der Katholikenzahl im östlichen Teil der Diözese Fulda reagierte.
Tausende katholische Flüchtlinge gelangten in den seit Juli 1945 von der Sowjetarmee besetzten Teil des Bistums Fulda, der seit der Reformation – mit Ausnahme der katholischen Enklave des Eichsfeldes – protestantisch geprägt war. Vor dem Einsetzen der Migrationsströme lebten etwa 133.000 Katholiken in diesem Gebiet; durch Vertreibung und Zwangsaussiedlungen stieg die Zahl der Katholiken bis 1949 auf 444.000 an, was einer Steigerung von 234,6% entspricht. Durch diesen Zuzug von katholischen Christen in die einstigen Diasporaregionen Mitteldeutschlands änderte sich das Profil der katholischen Kirche in Thüringen grundlegend und wurde in besonderem Maße von den Flüchtlingen geprägt.
Wie wurden diese zugewanderten Katholiken empfangen und aufgenommen? Was tat die katholische Kirche, um die Flüchtlinge „leiblich und seelsorglich“ zu versorgen? Wie lässt sich die Bildung neuer Strukturen für die mehr als verdoppelte Zahl der Gläubigen in einer doppelten Diaspora näher beschreiben? Konnten heimatvertriebene Priester eine neue Anstellung finden? Ist eine Beheimatung bzw. Integration der Flüchtlinge gelungen oder waren Assimilation und „zweite Flucht“ Ergebnisse eines Desintegrationsprozesses?

Dr. Samuel-Kim Schwope

Samuel-Kim Schwope
Gesandt, nicht geweiht? Sendungs- und Beauftragungsfeiern von Gemeinde- und Pastoralreferentinnen/-referenten
(Erfurter Theologische Studien 116)
Würzburg: Echter 2020
ISBN: 978-3-429-05480-9
24,-€

Weitere Informationen finden Sie hier.

Balthasar-Fischer-Preisträger 2020

Nominierung für den Promotionspreis der Universität Erfurt 2021

Abstract:
Das Dissertationsvorhaben will sich der Frage nach ekklesiologischer Identität und Profil der pastoralen Laienmitarbeiter mit Schwerpunkt auf den Sendungs- und Beauftragungsfeiern von Gemeinde- und Pastoralreferenten stellen und einen besonderen Augenmerk auf die Entwicklung im Bistum Dresden-Meißen setzen. Nach Einführung und Etablierung dieser Berufe in der Kirche entstanden im deutschsprachigen Raum liturgische Beauftragungsformen im Rahmen von Eucharistiefeiern, die die ortskirchliche Missio zum Ausdruck brachten und sich bis in die Gegenwart weiterentwickeln. Die Feiern haben bisher in den Diözesen den Stand eines Eigenritus, der dementsprechend von Bistum zu Bistum unterschiedlich ausgeprägt und mit unterschiedlichen theologischen Aussagen und Gewichtungen verbunden ist. 

Für eine kleine Kirche in der Diaspora bedarf es an den Berührungspunkten zur Umwelt sowie in der Binnenkommunikation klare Vollzüge und Rollenbeschreibungen. Sowohl in der Innen- als auch in der Außenwirkung kann sie nur so überzeugend leben und handeln. Wie eingangs erwähnt übernehmen Gemeinde- und Pastoralreferenten dabei immer mehr Aufgaben, trotz einer ekklesiologischen Unbestimmtheit ihres Dienstes. Deutlich wird dies auch in dem entscheidenden Ritual für diesen Dienst – der Sendungs- bzw. Beauftragungsfeier. Die Unklarheiten dieser Feier erfordern liturgietheologische und ekklesiologische Klärung, die diese Arbeit vornehmen soll. 

Mit dem konkreten Blick in die lokale Kirchenentwicklung kann formuliert werden, dass es sich dabei um eine der Zukunftsfragen der Kirche in der Diaspora handelt. Die zu untersuchenden Rituale sind kein liturgisches Beiwerk oder schmückendes Element, sondern entscheidende Einführungsrituale, die in verschiedener Richtung sprechen, Rollen zuweisen und Aufgaben übertragen. Sie haben performative Wirkung für die Betroffenen, in grundlegenden Gesichtspunkten auch für die Kirche und die Gläubigen, weil darin Christsein in einer konkreten pastoralen Berufung entscheidend geprägt wird.

Dem beschriebenen Desiderat einer tieferen und ausführlicheren Verknüpfung von liturgiewissenschaftlicher Analyse der Sendungsfeier und ekklesiologischer Begründung des pastoralen Laiendienstes soll mit dieser Arbeit begegnet werden.

Réka Újlaki-Nagy

Forschungsprojekt:

The Beginning of the Transylvanian Sabbatarianism

Dr. Eva Vybiralova

Forschungsprojekt:

Untergrundkirche und geheime Weihen. Eine kirchenrechtliche Untersuchung der Situation in der Tschechoslowakei 1948-1989

Das Forschungsprojekt betrifft die in der kommunistischen Zeit in der Tschechoslowakei durchgeführten geheimen Weihen sowohl von unverheirateten als auch von verheirateten Männern. Die geheimen Frauenordinationen in der Tschechoslowakei stehen eher am Rande des Interesse dieses Projektes. Was war die Rechtslage und wie wurde in der Praxis zum Zeitpunkt der Weihe damit umgegangen? Bald nach der politischen Wende 1989 musste geklärt werden, welche Position diese geheim geweihten Männer nun in der Kirche hatten. Das Spannende und gleichzeitig Komplizierte an diesen Fragen ist es, dass die Ereignisse sich vor dem Hintergrund verschiedener Rechtsnormen vollzogen, da das 1917 erlassene kirchliche Gesetzbuch 1983 durch ein neues ersetzt wurde. Es ist Ziel der Arbeit, nachzugehen, welche Rechtsvorschriften es gab, welche rechtlichen Möglichkeiten und Spielräume sich daraus ergaben und wie vor diesem Hintergrund der von der Glaubenskongregation gewählte Weg - Notwendigkeit einer Weihe sub condicione für bestimmte Kreise der Untergrundkirche, für verheiratete Priester nur mit der Inkardination in die griechisch-katholische Kirche verbunden, oftmals ohne Fakultäten zum Biritualismus - zu bewerten ist.

Bis heute ist dieses Thema noch nicht ganz gelöst, weil einige geheim Geweihten es ablehnten, sich sub condicione weihen zu lassen. Was ist ihre rechtliche Stellung in der Kirche? Andererseits kam es gerade in den letzten Jahren zu einigen individuellen Lösungen, z.B. ein nichtkonvertierter verheirateter Mann wurde durch seine sub condicione Priesterweihe in die lateinische Kirche inkardiniert, was weltweit wahrscheinlich der erste Fall ist, oder es wurden die biritualistischen Fakultäten auf Dauer verliehen. Das Thema ist ebenfalls vor dem Hintergrund der Weihen in traditionalistischen Kreisen oder in der chinesischen katholischen Kirche aktuell.

Bisherige Fellows

Prof. em. Dr. Dr. h.c. Urs Altermatt

Vita:

Urs Altermatt, 1942 in Biberist bei Solothurn geboren, studierte Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaften in Freiburg/Schweiz, Berlin und Bern. 1970 Dr. phil. hist. Universität Bern. Visiting Scholar an der Stanford Universität und Hoover Institution (USA) 1973, Research Fellow am Center for European Studies der Harvard Universität (USA) 1976/77, Lektor für Zeitgeschichte an der Universität Bern von 1973 bis 1980. Seit 1980 ord. Professor für Zeitgeschichte an der Universität Freiburg. 2003 erhält er die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Sofia. Urs Altermatt war Gastdozent an schweizerischen Universitäten und Gastprofessor an zahlreichen ausländischen Universitäten, so Krakau 1991, Budapest 1992, Sarajevo 1997, Sofia 1998 und Leuven 2008 sowie Fellow am Wissenschaftskolleg Collegium Budapest 1994/95, am Institut für die Wissenschaften vom Menschen IWM in Wien 2000 und am New Europe College in Bukarest 2008. Seit 2009 ist er Direktor des neugegründeten Institutes für Schweizerische Zeitgeschichte an der Universität Freiburg. Er wurde im Juni 2010 an der Universität Freiburg emeritiert.

Er hatte verschiedene Leitungsfunktionen an der Universität Freiburg inne: Rektor 2003-2007, Präsident des Departements für Zeitgeschichte, Politikwissenschaften und soziokulturelle Anthropologie 2000/02, Präsident der Historischen Sektion 1981/84 und 1992/94, Senator 1986/1994, Dekan der Philosophischen Fakultät 1985/86.
Seit 2008 ist er Mitglied des Universitätsrates der Universität Graz/Österreich.

Urs Altermatt war in zahlreichen schweizerischen und europäischen Institutionen der Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftspolitik tätig.

Kontakt:  urs.altermatt@unifr.ch

Prof. Dr. Egbert Ballhorn

Forschungsprojekt in Erfurt:

Arbeit am Kommentarprojekt "Baruch" (HThK-AT)

Vita: 

- Professur für Exegese und Theologie des Alten Testaments an der Technischen Universität Dortmund (seit 1.10.2012)
- Habilitation: „Israel am Jordan. Narrative Topographie in Jos 22 und im Buch Josua“ (2009)
- Referent für Biblische Theologie in der „Arbeitsstelle für pastorale Fortbildung und Beratung“ des Bistums Hildesheim, Dozent am Priesterseminar Hildesheim (2002-12) und Leiter der Bibelschule Hildesheim und Diözesanleiter des Katholischen Bibelwerks (2003-12)
- Lehrbeauftragter für Hebräisch an der Universität Osnabrück (2002-09)
- Lehrkraft am Lehrstuhl für Altes Testament an der Universität Essen (2001-02)
- Promotion: „Zum Telos des Psalters. Der Textzusammenhang des Vierten und Fünften Psalmenbuches (Ps 90-150)“ (2001)
- Wiss. Mitarbeiter und Mitglied des Vorstands im SFB 534 „Judentum – Christentum“ (1999-2001)
- Staatsexamen: Katholische Religionslehre / Chemie; Sek I/II (1995)
- Diplom: Katholische Theologie (1994)
- Theologisches Studienjahr an der Dormition Abbey Jerusalem (1990-91)
- Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (1987-94)

Prof. Dr. Guido Bausenhart

Forschungsvorhaben in Erfurt

"Die letzte große Krise im Leben Jesu"

Die Nacht am Ölberg im Garten Getsemani markiert die letzte große Krise im Leben Jesu. Sein Gebet Mk 14,35-36 dokumentiert ein dramatisches Ringen im Angesicht des drohenden grausamen Todes: „Abba, Vater du! Alles ist dir möglich, führ diesen Becher an mir vorüber. Aber nicht, was ich, sondern was du willst.“ Im Angesicht seines Abba findet Jesus zu der Entschiedenheit, die ihn dann gefasst seinem Verräter mit seinen Soldaten gegenübertreten lässt.

Zuerst verdienen die einschlägigen Texte (Mk 14,32-42; Mt 26,39-44; Lk 22,41-45) und ihre ‚Echos‘ (Joh 12,27f; Hebr 5,7-10) eine gründliche Analyse.

Ein zweiter Schritt soll den kontroversen Deutungen gelten, die dieses Gebet bei den griechischen Kirchenvätern erfahren haben.

Eine systematische Reflexion sucht das Zueinander der drei in diesem Gebet engagierten ‚Instanzen‘ zu klären: des Jesus von Nazareth, des göttlichen Logos und Gottes des Vaters. Weil die Christologie immer auch das Paradigma für die Beziehung Gott-Mensch überhaupt bildet, sind die angezeigten Konsequenzen zu ziehen.

Vor allem seit dem 15. Jahrhundert ist eine vielfältige Ikonographie der Ölbergszene festzustellen. Hier soll nach möglichen Typologien der Darstellung gefragt werden sowie danach, ob und inwiefern die Ikonographie eigenes Licht auf das Verständnis des Getsemani-Gebets wirft.

Schließlich erhält Jesus am Ölberg unter den Augen seines Gottes und angesichts seines Todes ein reichhaltiges und originelles Echo bei Dichtern und Schriftstellern, bis heute. Auch deren Perspektive kann das Verständnis dieses eindringlichen Ringens Jesu bereichern.
 

Vita:

- geboren am 07.12.1952
- 1974-1982: Studium der Katholischen Theologie und der Erziehungswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster/Westf.
- 1990: theologische Promotion durch die Eberhard-Karls-Universität Tübingen
- 1998: Habilitation an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen: Privatdozent für das Fach Dogmatik
- 1980-1986: Persönlicher Referent von Bischof Dr. Georg Moser (Rottenburg)
- 1987-2001: Leiter der Berufseinführung der Pastoralassistent(inn)en der Diözese Rottenburg-Stuttgart
- seit 01.12.2001: ordentlicher Professor für Katholische Theologie und Religionspädagogik (Schwerpunkt Systematische Theologie) am Institut für Katholische Theologie des Fachbereichs I der Universität Hildesheim
- seit WS 2001/2002:Lehrveranstaltungen am Institut für Theologie und Religionspädagogik der Universität Hannover im Rahmen des Studiengangs Gymnasiales Lehramt/Lehramt für Berufliche Schulen

Prof. em. Dr. Karl-Heinrich Bieritz

Forschungsprojekt in Erfurt:

"Religion als kulturproduktiver Zwischen-Raum in gesellschaftlichen Transformationsprozessen"

Vita

1955-60 Studium der evangelischen Theologie, Univ. Jena
1960-64 wiss. Assistent am Institut für Praktische Theologie der Theologischen Fakultät. Univ. Jena
1963 Promotion, Univ. Jena. Titel der Arbeit: Die hochkirchliche Bewegung in Deutschland und die Gestaltung des Messgottesdienstes.
1964-66 Pastor und Hilfsprediger, Sagard auf Rügen
1966-69 Pfarrer, Sagard auf Rügen
1969-72 Superintendent des Kirchenkreises Barth und Pfarrer in Barth (Pommersche Evangelische Kirche)
1972-86 Dozent für Praktische Theologie am Theologischen Seminar Leipzig
1986-90 Verlagslektor im Union Verlag Berlin; Lehraufträge an der Theologischen Fakultät, Humboldt Univ. Berlin
1989 Habilitation, Humboldt-Univ. Berlin. Titel der Arbeit: Zur Lehre vom Gottesdienst. Beiträge zur Aufgabe, zum Gegenstand und zu den Verfahren der Liturgik als einer Disziplin der Praktischen Theologie.
1990-92 Dozent für Religionspädagogik und Praktische Theologie, Humboldt Univ. Berlin 1992-2002 Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät, Univ. Rostock 2002-03 Wahrnehmung eines Lehrauftrags (Lehrstuhlvertretung) im WS 2002/03, Univ. Rostock
seit 2003 im Ruhestand in Ihlow (Ostfriesland)

Prof. Dr. Giancarlo Collet

Forschungsprojekt in Erfurt:

Implikationen globaler Transformationsprozesse des Christentums für die katholische Kirche

Vita:

1945 geboren in Brunnen/Schweiz
Studien der Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie in Luzern und Tübingen
1983 Promotion "Das Missionsverständnis der Kirche in der gegenwärtigen Diskussion" (bei W. Kasper)
1983-85 Dozent am Missiologischen Institut der Universidad Intercontinental in Mexiko-Stadt
1985-88 Projektleiter im Forschungsteam des missionarischen Bildungszentrums Romero-Haus, Luzern
seit 1988 Direktor des Institutes für Missionwissenschaft der Universität Münster

Prof. Dr. Peter Cornehl

Forschungsprojekt in Erfurt:

Ev. Kirche im Ersten Weltkrieg, Reformationsjubiläum 1917 u.a.

Vita:

Geboren 1936 in Magdeburg, aufgewachsen in Hamburg. Intensive Prägung durch Christliche Pfadfinderschaft und liturgische Bewegung (Berneuchen). 1956 Abitur. Danach Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen, Heidelberg, Wuppertal und Hamburg. Dort 1962 Erstes Theologisches Examen bei der Hamburgischen ev.-lutherischen Landeskirche, Vikariat, 1968 Zweites Theologisches Examen und Ordination. 1966 Promotion in Mainz im Fach Systematische Theologie bei Wolfhart Pannenberg mit einer Dissertation zur neueren Geschichte der Eschatologie (1971 veröffentlicht unter dem Titel „Die Zukunft der Versöhnung. Eschatologie und Emanzipation in der Aufklärung, bei Hegel und in der Hegelschen Schule“). Wechsel zur Praktischen Theologie. Seit 1966 Wiss. Assistent bei Hans-Rudolf Müller-Schwefe, später Wiss. Rat und Oberrat, 1971 Habilitation, Mitarbeit in der Studienreform (u.a. „Hamburger Theologisches Propädeutikum“). Von 1976-2000 Prof. für Praktische Theologie mit Schwerpunkt Homiletik und Liturgik und Universitätsprediger an der Hauptkirche St.Katharinen. Engagement beim Deutschen Evangelischen Kirchentag, u.a. im Ständigen Ausschuss Abendmahl, Gottesdienst, Fest und Feier (AGOFF). Entwurf, Durchführung und Auswertung der „Liturgischen Nacht“ (Düsseldorf 1973), beim „Forum Abendmahl“ (1979 und 1981), Leitung des Projektausschusses für das Zweite „Forum Abendmahl“ in Hamburg 1981, „Forum Taufe“ (1989, „Berliner Taufthesen“). Mitgliedschaft im Wissenschaftlichen Beirat der Kirchenmitglied-schaftsstudien der EKD (KMU II-IV), zeitweise als Leiter. Langjähriges Mitglied im Herausgeberkreis der Zeitschrift „Pastoraltheologie“, der „Arbeiten zur Pastoraltheologie“ und „Praktische Theologie heute“. Publikationen: Zahlreiche Aufsätze und Lexikonartikel im Bereich Gottesdienst und Predigt, 2005: „‘Die Welt ist voll von Liturgie‘. Studien zu einer integrativen Gottesdienstpraxis; 2006 Der Evangelische Gottesdienst. Biblische Kontur und neuzeitliche Wirklichkeit. 2000 Emeritierung. Weiterarbeit in der Pfarrerfortbildung der Nordelbischen Kirche, bes. bei Entwicklung und Durchführung einer homiletisch-liturgischen Langzeitfortbildung.  2009 Ehrenpromotion durch die Theologische Fakultät der Universität Leipzig, Wintersemester 2008/09 „Fellow“ am Theologischen Forschungskolleg in Erfurt. Verheiratet, zwei Kinder, fünf Enkel.

Prof. Dr. Erwin Dirscherl

Forschungsprojekt in Erfurt:

„Theologie der Zeit“

Vita:

1978-1983 Studium Katholische Theologie und Philosophie an der Universität Bonn
1989 Promotion im Fach Dogmatik an der Universität Bonn
1984-1995 Wissenschaftlicher Assistent am Dogmatischen Seminar
1995 Habilitation im Fach Katholische Dogmatik an der Universität Bonn bei Prof. Wohlmuth
1995-2002 Professor für Systematische Theologie/Dogmatik an der Universität Osnabrück
1997/98 Gastdozent an der Dormitio Abbey in Jerusalem
Seit 2002 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Regensburg

Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Ebenbauer

Die rituelle Transformation von Zeit und Raum im synagogalen Gottesdienst. Konzepte und praktische Umsetzungen im Vergleich zu christlicher Liturgie

Zu den Spezifika jüdischer Ritualgeschichte gehört das Phänomen der Stiftung zeitlicher wie räumlicher Ordnungen, die die Geschichts- und Welterfahrung der Glaubensgemenischaft auf fundamentale Weise prägt. Kernbereiche des synagogalen Gottesdienstes – der Schabbatgottesdienst, die Liturgien der Jahresfeste, täglich vollzogene Gebete – zeichnen sich dadurch aus, dass durch sie eine Transformation der lebensweltlichen Zeit- und Raumererfahrung initiiert wird. Der Schabbat und die Jahresfeste strukturieren nicht nur die Lebenszeit der Gläubigen, sie verknüpfen auch die umgreifenden Zeit- und Geschichtsdimensionen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem dynamischen Kontinuum. 

Rituelle Vergegenwärtigung, Re-Aktualisierung und Antizipation göttlicher Offenbarung in geschöpflicher und heilsgeschichtlicher Vermittlung spielen darin eine entscheidende Rolle. Analog dazu transzendiert synagogale Liturgie auch den unmittelbaren Ortsbezug der Feiergemeinschaft und initiiert eine dramatische Konfiguration der Orte und Räume dieser Welt durch die Symbolik des Ausgerichtetseins auf den Ort Gottes inmitten seiner Schöpfung. 

Steht für die zeitliche Transformation vor allem die Dynamik des Schöpfungs- und Geschichtshandelns des Gottes Israels mit dem Kulminationspunkt der Ruhe und Heiligkeit des siebten Tages  im Zentrum der rituellen Symbolik, so bildet für die räumliche Transformation die Erinnerung an und Ausrichtung auf Jerusalem einen wchtigen Fokus liturgischer Raum- und Welt-Ordnung.

Wie sich diese transformativen Dynamiken von Zeit und Raum in unterschiedlichen kulturellen, gesellschaftlichen, politischen und epochalen Kontexten manifestieren und materialisieren, ist nun im Einzelnen als durchaus different und pluriform anzunehmen; ebenso ist damit zu rechnen, dass Analogien und Differenzen zu christlich-liturgischer Zeit- und Raumsymbolik je nach Kontext und wechselseitigen Beziehungs-Konstellationen differieren.

Auf der Basis dieser Thesen sollen Einzelbeobachtungen aus unterschiedlichen Epochen (Spätantike, Hochmittelalter, Gegenwart) zu jüdischen wie zu christlichen rituellen Praktiken der Transformation von Zeit und Raum gesammelt und ausgewertet werden. Konkret sollen anhand von historischen und gegenwärtigen Quellen gottesdienstliche Akte der Vergegenwärtigung und Aktualisierung vergangener wie künftiger Heilszeit im Kontext der Schabbatfeier und einzelner jüdischer Jahresfeste im Hinblick auf eine liturgische Theologie der Zeit analysiert werden; im Hinblick auf eine liturgische Theologie des Raumes sollen unterschiedliche Jerusalem-Bezüge der Synagoge und ihrer Liturgie untersucht werden; beides jeweils im Vergleich mit zeitgenössischen Mustern und Praktiken christlich-liturgischer Zeit- und Raumsymbolik.

Prof. Dr. Ansgar Franz

Forschungsprojekt in Erfurt:

"Die Rolle des Gesangs in spätantiker Gesellschaft und frühem Christentum"

Vita:

geboren am 26. Februar 1959 in Bingen
verheiratet, 5 Töchter

- Studium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der "Pontificia Universitas Gregoriana" in Rom
- 1984 Staatsexamen in Geschichte, Italianistik und Theologie an der Universität Mainz
- 1991 Promotion in Katholischer Theologie mit dem Thema "Tageslauf und Heilsgeschichte. Untersuchungen zum literarischen Text und liturgischen Kontext der Tagzeitenhymnen des Ambrosius von Mailand"
- 1998 Habilitation in Liturgiewissenschaft und Homiletik. Titel der Habilitationsschrift: "Der Wortgottesdienst der Messe und das Alte Testament. Katholische und ökumenische Lektionarreformen im Kontext des II. Vatikanums"
- 1991 bis 1992 Mitarbeiter am DFG-Projekt "Kommentierte Edition der Sterbe- und Begräbnisriten der lateinischen Kirchen"
- 1992 bis 1998 Assistent am Seminar für Liturgiewissenschaft und Homiletik des Fachbereichs Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Lehraufträge im Fach Liturgiewissenschaft an der Universität/Gesamthochschule Siegen und an der Universität Misericorde in Freiburg/Schweiz
- Sommersemester 1998 bis Wintersemester 1999/2000 Lehrstuhlvertretung in den Fächern Liturgiewissenschaft und Homiletik (Prof. Dr. Dr. Hansjakob Becker) des Fachbereichs Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- 1998 bis 2000 Hochschuldozent im Seminar für Liturgiewissenschaft und Homiletik des Fachbereichs Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- 2000 bis 2005 Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
- seit März 2005 Professor für Liturgiewissenschaft und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- vom 16.04.2008 bis 30.09.2009 Dekan vom FB 01 Katholische Theologie und Evangelische Theologie und von der Katholisch-Theologischen Fakultät

Prof. Dr. Ottmar Fuchs

Forschungsprojekt in Erfurt:

"Die Passionserzählungen der Evangelien und ihr historischer Ursprung - Ritualisierte Erinnerung und historische Rückfrage"

Vita:

Prof. Dr. theol. Dr. theol. habil. Ottmar Fuchs, geb. 6.5.1945.

Abitur in Erlangen, Studium der Philosophie und Theologie in Bamberg und Würzburg, Seelsorgetätigkeit in Nürnberg 1972-1976, Studentenpfarrer in Bamberg 1977-1981, in dieser Zeit Promotion und Habilitation im Fach Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät Würzburg, ab Wintersemester 1981/82 Ordentlicher Professor für Pastoraltheologie und Kerygmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät Bamberg, seit Wintersemester 1998/99 Ordentlicher Professor für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.

Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Karl Gabriel

Forschungsprojekt an der Uni Erfurt:

"Umstrittene Säkularisierung - Perspektiven jenseits von Säkularisierung und Wiederkehr der Götter"

Vita:

- 1943 Geboren
- Studium in Königstein/Ts., München, Tübingen, Frankfurt und Bielefeld
- 1969 Diplom in Katholischer Theologie in Tübingen
- 1973 Diplom in Soziologie in Bielefeld
- 1977 Promotion in Soziologie in Bielefeld
- 1992 Habilitation in Theologie in Würzburg
- 1974-1980 Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bielefeld
- 1979 Lehrstuhlvertretung an der Universität/Gesamthochschule Kassel
- 1980-1998 Professor für Soziologie, Pastoralsoziologie und Caritaswissenschaft an der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland Osnabrück/Vechta
- seit 1998 Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Direktor des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften.

Prof. Dr. Roman Globokar

Vita:

- Studium der Katholischen Theologie in Ljubljana und Rom
- 2001-2018: Religionslehrer in Ljubljana (von 2006-2018: Direktor der Katholischen Schule in Ljubljana)
- Januar 2015 - März 2015: Visiting Research Fellow, Boston College
- März 2018 – Juni 2018 :  Visiting Researcher, Trinity College Dublin
- seit 2015: Assistant Professor of Moral Theology, University of Ljubljana, Faculty of Theology

Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins

Forschungsprojekte in Erfurt:

Grenzen gesellschaftlicher Gerechtigkeit (Vorbereitung einer wissenschaftlichen Monographie) (Sommersemester 2015)

Bildungsspezifische Verantwortungskooperationen: Fürsorge-Verantwortung und moralische Arbeitsteilung (Sommersemester 2012)

Vita:

26.01.1959 in Köln geboren
1977 Abitur
1977-1983 Studium Kath. Theologie/Germanistik in Bonn, Würzburg, Fribourg (CH)
1983 Erstes Staatsexamen
1983-85 Referendariat für das Lehramt an Gymnasien in Bayern
1985 Zweites Staatsexamen
1988 Dr. theol. (Würzburg)
1994 Habilitation (Christliche Sozialethik) (Münster)
1987–1996 Venia legendi: Christliche Sozialwissenschaften (Christliche Sozialethik); wiss. Mitarbeiterin/ Assistentin am Institut für Christliche Sozialwissenschaften
seit 1996 Mitglied (derzeit stellv. Sprecherin) der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik Mitglied und Gründungsvorsitzende (1996–2003) von AGENDA – Forum katholischer Theologinnen e.V.
1996–2009 Professorin für Christliche Soziallehre und Allgemeine Religionssoziologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
2000–2007 Zweite Sprecherin des Graduiertenkollegs Theologie/Orientalistik „Anthropologische Grundlagen und Entwicklungen in Christentum und Islam“ an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
2004-2009 Gründungsdirektorin des Zentrums für Interreligiöse Studien an der Universität Bamberg
seit WS 2009/10 Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften an der WWU; Herausgeberin des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften
2004-2009 Mitglied der Arbeitsgruppe „Religionsfreiheit“ der Deutschen Kommission Justitia et Pax
2009-2014 Mitglied der Arbeitsgruppe „Menschenwürde“ der Deutschen Kommission Justitia et Pax
seit 2008 Fachkollegiatin für das FK Theologie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (derzeit Sprecherin)
seit 2003 Vorstandsmitglied der Societas ethica Europäische Gesellschaft für ethische Forschung
seit 2005 Mitglied (Vorsitzende seit 2010) des Wiss. Beirats des Berliner Instituts für Ethik und Politikberatung (ICEP)
seit 2004 Mitglied des Wiss. Beirats des Centrums voor Interculturele Ethiek (CIE) an der Universität Tilburg

Prof. em. Dr. Dr. h.c. Peter Hünermann

Forschungsprojekt in Erfurt:

Erfurter Theologie? – Versuch einer Profilbestimmung

Vita:

geb. am 08. März 1929 in Berlin
1949-1958: Studium der Philosophie und Theologie in Rom
1955: Priesterweihe
1958: Promotion zum Dr. theol.
1958-1961: Seelsorge in Mönchengladbach und Aachen
1961-1967: Studien in München und Freiburg i.Br.
1971-1982: o. Professor für Dogmatik in Münster
1973: Vorsitzender des Stipendienwerkes Lateinamerika-Deutschland e.V.
1982: o. Professor für Dogmatik in Tübingen
1983: Honorarprofessor an der Universidad Catolica Boliviana in Cochabamba
1985: Präsident des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes
1989-1995: Gründungspräsident der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie
1993: Mitglied des Strukturausschusses der Gründungskommission der Universität Erfurt
1995: Ehrenpräsident der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie
1997: Ehrendoktorwürde der Universidad Catolica Boliviana in Cochabamba
1997: Emeritierung
1999: Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Istituto delle Scienze Religiose, Bologna
2005: Ehrendoktorwürde der Pontificia Universidad Católica Argentina, Buenos Aires
2005: Ehrendoktorwürde der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

Prof. Dr. Walter Lesch

Forschungsprojekt in Erfurt:

"Urbanität und ethischer Pluralismus"

Vita:

Walter Lesch, Prof. Dr. phil., geb. 1958 in Duisburg-Rheinhausen, studierte Philosophie, Katholische Theologie und Romanistik in Münster, Fribourg, Jerusalem und Tübingen. Nach den Abschlüssen in Tübingen (Dipl.-Theol., Staatsexamen Französisch/Philosophie, phil. Promotion) arbeitete er von 1988 bis 1999 an der Universität Fribourg – an der Theologischen Fakultät und am Interdisziplinären Institut für Ethik und Menschenrechte – zunächst als Assistent, dann als Forscher des Schweizerischen Nationalfonds. Seit 1999 ist er Professor für Ethik an der Universität Louvain in Belgien (Université catholique de Louvain). Seine Arbeitsschwerpunkte in Lehre und Forschung sind Grundlagenfragen der Moralphilosophie, spezielle Themen der Sozialethik (Politik und Wirtschaft) sowie ethische Aspekte der Kultur- und Religionswissenschaft. Als Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik (SGBE) ist er seit deren Gründung 1989 im Bereich medizinischer Ethik engagiert.

Prof. Dr. Antonius Liedhegener

Forschungsprojekt in Erfurt:

„Politik und Religion. Eine Einführung (Buchprojekt)“

Vita:

Studium der Geschichte und Katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der University of Southampton (GB)

1996 Promotion mit der Arbeit "Konfession und Urbanisierung. Katholisches Milieu und evangelische Kirchlichkeit in Münster und Bochum (1830-1933)" in Münster bei Prof. Dr. Hans J. Teuteberg, Neuere und Neueste Wirtschafts- und Sozialgeschichte

1997 bis 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent bei Prof. Karl Schmitt am Lehrstuhl Deutsche Regierungssysteme im europäischen Vergleich am Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena

2005 Habilitation mit der Arbeit "Macht, Moral und Mehrheiten. Der politische Katholizismus in der Bundesrepublik Deutschland und den USA seit 1960" und Erteilung der Lehrbefugnis für das Fach Politikwissenschaft durch die Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena

2005 bis 2008 Wissenschaftlicher Oberassistent am Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Sommersemester 2008 Vertretung des Lehrstuhls Politikwissenschaft 1: Vergleichende Analyse politischer Systeme, Bewegungen und Kulturen an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)

seit September 2008 Ass.- Professor für Politik und Religion am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP) der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern

Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl

Forschungsprojekt in Erfurt:

„Überlegungen zur Theologie des politischen Engagement in postsäkularer Gesellschaft"

Vita:

06.01.1961 geboren in Wuppertal-Elberfeld, röm.-kath., verh.
1979-1987 Studium der Katholischen Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
1989-1991 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes (Promotionsförderung)
1992 Promotion zum Dr. theol. an der Katholisch-Theologischen Fakultät Bonn mit einer Dissertation im Fach Moraltheologie
1991-1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Kath. Theologie der FU
seit 01.04.1996 Professor für Theologische Ethik an der Katholischen Fachhochschule Berlin, Fachhochschule für Sozialwesen
vom 01.10.1997 bis zum 30.09.2009 Rektor der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin
vom 1.10.2009 bis zum 30.9.2011 Präsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Prof. Dr. Dr. Hubertus Lutterbach

 Forschungsprojekt in Erfurt:

"Tieropfer, Unverweste Leiber, Jenseitsbrücke. Voraufgeklärte Religiosität in nachaufgeklärter Zeit"

Vita:

Geb. 1961, Studium der Kath. Theologie, Geschichte und Kunstgeschichte in Münster und Bonn
1987 Dipl. theol. (Uni Münster)
1991 Dr. theol. (Uni Münster)
1994 mehrmonatiges Rom-Forschungsstipendium der Görres-Gesellschaft
1995/1996 Research Assistant an der Historical School des Institute for Advanced Study (Princeton, USA)
1997 Habil. theol. (Uni Münster)
1997/1998 Research Fellow an der Yale Divinity School (New Haven, USA)
seit 2000 Professor für Christentums- und Kulturgeschichte (Historische Theologie) an der Uni Essen
2001 Fritz-Winter-Preis auf Vorschlag der NRW-Akademie der Wissenschaften
2005 und 2006 Gastprofessuren in Jerusalem
2007 Dr. phil. (Mittelalterliche Geschichte, TU Dresden)
2015 Supervision (M.A.) an der KatHO NRW

Prof. Dr. Erwin Mateja

Forschungsaufenthalt im Sommersemester 2015

Prof. Dr. Andreas Merkt

Forschungsprojekt in Erfurt:

Kulturelle Interaktion und religiöse Selbstbehauptung: Bestattung, Totengedenken und Jenseitsbilder im frühen Christentum

Vita:

geboren 1967 in Karlsruhe
1986-1988 Studium in Trier, Mainz, Frankfurt/St. Georgen
1990-1994 Stipendiat des Cusanuswerks
1992 Diplom in Theologie
1992-1994 Medienausbildung am Institut für Publizistik, München
1994 Magister Artium in Philosophie und Anglistik
1994-1995 Wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Mainz
1996 Promotion
1996-2001 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Europäische Geschichte in Mainz
1997 Preis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
1999 Habilitation
1999-2001 Lehrstuhlvertretung in Tübingen
seit 2001 Ordinarius für Historische Theologie in Regensburg
2008-2009 Dekan
seit 2010 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Kirchenhistoriker im deutschen Sprachraum

Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer

Die Sozialethikerin Ursula Nothelle-Wildfeuer von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg widmet sich bei ihrem Aufenthalt im Sommersemester 2022 am Theologischen Forschungskolleg der Universität Erfurt der Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Dabei geht es ihr um ökonomische, aber auch sozialwissenschaftliche Ansätze, die sich mit Fragen von Postwachstum, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl beschäftigen. „Bis vor einigen Jahrzehnten war die katholische Soziallehre die einzige Institution, die Gemeinwohlinhalte formulierte, momentan tut man sich eher schwer mit der Füllung des Begriffs. In der Zwischenzeit kommen aber von unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen ausdrücklich oder implizit neue Ansätze für ein Gemeinwohlverständnis.“ Nothelle-Wildfeuer fragt danach was die christliche Sozialethik davon für ihr eigenes Gemeinwohlverständnis lernen kann, aber auch: „Was kann sie aus ihrem Verständnis heraus in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen?“

weitere Informationen zu Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Prof. Dr. Wolfgang Ratzmann

Forschungsprojekt in Erfurt:

„Nicht nur am Sonntagvormittag. Gottesdienst verstehen und Gestalten“ in der Reihe „Theologie für die Gemeinde“

Vita:

1965-1970 Studium der Theologie in Leipzig und Erstes Theologisches Examen
1970-73 Forschungsstudium am Institut für Praktische Theologie in Leipzig
1973-74 Vorbereitungsdienst (Vikariat) in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
1974-79 Pfarrer an der Lutherkirche in Plauen/Vogtland
1975 Promotion in Leipzig
1979-1988 zunächst Studieninspektor, ab 1984 Studiendirektor am Predigerkolleg St. Pauli in Leipzig
1988 Habilitation und Berufung zum Dozenten für Praktische Theologie an das Theologisches Seminar Leipzig, seit 1990 Kirchliche Hochschule Leipzig
1992-2010 Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät Leipzig, 1994-2010 zugleich Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands bei der Theologischen Fakultät Leipzig

Doc. Dr. Mireia Ryšková

Forschungsprojekte in Erfurt:

- Kommentar zum 2.Thessalonikerbrief

- Apostel Paulus und Gottes Offenbarung

Vita:

Geboren in 1951 Prag
1969-75 Studium an der Karls-Universität: Literatur, Kunstgeschichte, Französisch
1975 Doktorarbeit zum Thema „Miloš Marten“
1975-1990 Lektorin im Verlag Odeon (Abteilung für Kunstgeschichte)
Geheimes Studium der Theologie mit den Salesianern Don Boscos
1983-1989 geheimes Aufbaustudium der Theologie in Erfurt am Philosophisch-Theologischen Studium – bei Professor Josef Reindl und Professor Claus-Peter März, Lizenziatsarbeit „The Mockery of Roman soldiers in Mk 15,16-20a“
1990-1993 Promotionsstudium in Passau – Doktorarbeit beim Prof. Karl-Heinz Kleber zum Thema „Das paulinische en Christo“ („Jetzt gibt es keine Verurteilung für die, welche in Jesus Christus sind“: eine bibeltheologische und fundamentalethische Untersuchung zum paulinischen en-Christo-Gebrauch. St. Ottilien: EOS-Verl. 1994)
1993-2005 – Aufbau der Akademie für Sozialpädagogik und Theologie Jabok, Unterricht der Bibelkunde, christlichen Spiritualität, Bibliodrama
2006 Habilitation in Olmütz – zum Thema „Paulus und seine Mission nach Westen“
2005-bis jetzt Katholisch-Theologische Fakultät der Karlsuniversität Prag, Dozentin für Bibelwissenschaft und Neues Testament

Norbert Schmidt

Forschungsaufenthalt im Sommersemester 2018

Prof. Dr. Robert Schreiter

Forschungsprojekt in Erfurt:

Die verschiedenen Rollen der Religion in einer postsäkularen Gesellschaft: Modelle und Hinweise

Vita:

1968 Bachelor of Arts (Psychologie) in St. Joseph's College in Indiana
1969 Bachelor of Arts (Philosophie) in St. Joseph's College in Indiana
1974 Dr. theol. an der Universität Nijmegen, Niederlande
Seit 1974 Professor an der Catholic Theological Union Chicago
1999 S.T.D. an der Jesuit School of Theology at Berkeley
2001 Dr. theol. an der Universität Luzern
2004 L.H.D. am St. Joseph's College in Indiana
2007 L.H.D. an der Marywood University in Scranton

1986 Willson Lectures, Wesley Theological Seminary
1988 Glasmacher Lecture, St. Paul University
1999 Caritas/Dom Helder Camara Lectures, Australia
2001 Saint Thomas and Saint Catherine Lecture, Barry University
2003 BIAMS Lectures, University of Edinburgh
2004 Staley Lecture, Dana College
2005 Anthony Jordan Lectures, Newman Theological College
2007 Abbott Killeen Lecture, St. Norbert College

Prof. Dr. Georg Steins

Forschungsprojekt in Erfurt:

Bibelwissenschaftlicher Kommentar zu den alttestamentlichen Büchern 1 und 2 Chronik (für die Reihe: Neuer Stuttgarter Kommentar zum Alten Testament, Publikation 2015)

Vita:

Geboren am 16. Febr. 1959 in Paderborn
Studium der Philosophie und Katholischen Theologie in Münster, Tübingen und Innsbruck
Diplom in Katholischer Theologie 1985
Promotion zum Doktor der Theologie im SS 1993 an der Universität Münster
Habilitation im SS 1998 an der Universität Münster Venia Legendi für Exegese des Alten Testaments

Tätigkeiten
1987-1990 Wiss. Mitarbeiter in Münster
1990-1993 Wiss. Mitarbeiter in Osnabrück
1993-2002 Dozent für Biblische Theologie am Priesterseminar Hildesheim
SS 1998 Privatdozent an der Universität Münster
seit Mai 2002 Professor für Biblische Theologie / Exegese des Alten Testaments an der Universität Osnabrück
Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland
Mitglied der Schriftleitung von Bibel und Liturgie
Mitglied der Projektgruppe Ortsbestimmung: Theologie und Kulturwissenschaften
Mitbegründer des EABS Research Programme‚ Canonical Approaches to the Bible’
Mitarbeit am Übersetzungsprojekt Die Septuaginta Deutsch
Mitarbeit an den Kommentarwerken Neuer Stuttgarter Kommentar/AT; Herders Theologischer Kommentar/AT; Die Neue Echter Bibel - Themen
Vertrauensdozent der Bischöflichen Studienförderung / Cusanuswerk
Ständiger Mitarbeiter beim Archiv für Liturgiewissenschaft; zuständig für Literaturberichte zum Bereich „Bibel und Liturgie“

Prof. Dr. Michael Theobald

Forschungsprojekt in Erfurt:

Die Passionserzählungen der Evangelien und ihr historischer Ursprung – Ritualisierte Erinnerung und historische Rückfrage

Vita:

1948 geboren in Köln
1966/67 Studium der Altphilologie an der Universität Köln
1967-72 Studium der Theologie und Philosophie an den Universitäten Bonn und Münster
1980 Promotion in Katholischer Theologie
1985 Habilitation im Fach "Exegese des Neuen Testaments" an der Kath.-Theol. Fakultät Regensburg

Tätigkeiten
1972/73 Wissenschaftliche Hilfskraft am neutestamentlichen Seminar der Kath.-Theol. Fakultät, Bonn 
1975-77 Wissenschaftliche Hilfskraft am neutestamentlichen Seminar der Kath.-Theol. Fakultät Bonn
1978 Vertretung der wissenschaftlichen Assistentenstelle am Lehrstuhl für "Biblische Theologie (Exegese am Neuen Testament)" der Universität Regensburg
1982 Akademischer Rat a.Z. in Regensburg
1984 Studienrat im Hochschuldienst z.A. für "Biblische Einleitungswissenschaften" an der  Kath.- Theol. Fakultät Bamberg
1985 Ernennung zum Professor für "Biblische Theologie (insbesondere Exegese des Neuen  Testaments)" an der Freien Universität Berlin
1989 Ernennung zum Professsor für "Exegese des Neuen Testaments" an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Wohlmuth

Forschungsprojekt in Erfurt:

Theologie der Eucharistie: Eucharistie und Jom Kippur

Vita:

Geboren 1938 in Laibstadt
Studium der kath. Theologie in Eichstätt und Innsbruck
Promotionsstudien in Tübingen, Bologna, Nijmegen, Regensburg und Bonn
1964 Priesterweihe in Eichstätt
1980 Habilitation an der Katholisch- Theologischen Fakultät der Universität Bonn im Fach Dogmatik und Dogmengeschichte
1981 bis 1986 Professor für Theologie und ihre Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln
1986 bis 2003 Professor für Dogmatik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
1984/85 und 2003/04 Studiendekan am Theologischen Studienjahr an der Abtei Hagia Maria Sion in Jerusalem
2009 Ehrenpromotion der Katholisch-Theologischen Fakultät Bamberg

Prof. Dr. Ansgar Wucherpfennig

Ansgar Wucherpfennig forscht bei seinem Aufenthalt am Theologischen Forschungskolleg im Sommersemester 2022 zur Gerechtigkeit bei Paulus. Wucherpfennig ist Professor für Exegese des Neuen Testaments an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Sein Ausgangspunkt ist, dass Gerechtigkeit (griech. δικαιοσύνη) in den Quellen über Paulus (Apostelgeschichte und Briefe) eine prominente Bedeutung hat. „Was damit allerdings gemeint ist, ist keineswegs klar. Mein Forschungsprojekt geht sozialgeschichtlichen, biblischen und lebensweltlichen Aspekten seiner Aussagen zur Gerechtigkeit nach.“

weitere Informationen zu Prof. Dr. Wucherpfennig

Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski

Forschungsprojekt in Erfurt:

Zur Begründung von Toleranz und Anerkennung.
Der Pluralismus der Weltanschauungen und Religionen in der modernen säkularen Gesellschaft als Herausforderung für Philosophie und Theologie

Vita:

geboren 1974
Studium der Philosophie, kath. Theologie, lateinischen und griechischen PHilologie in Freiburg i.Br.,  Basel, Cambridge
2001 Promotion an der Universität Oxford bei Revd. Canon Prof. Dr. Oliver O'Donnovan zum Thema "Nature and Freedom. Robert Spaemann's Critique of Modernity and the Gift of the Human Person"
2000 Visiting Lecturer an der philosophischen Fakultät der Catholic University of America
Seit 2001 wissenschaftlicher Assistent und Habilitand am Arbeitsbereich Christliche Religionsphilosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.
Seit 2003 Lehrauftrag an der Universität Oxford
Sommersemester 2004 Vertretung des Senior Lectureships in Religionsphilosophie an der theologischen Fakultät der Universität Cambridge
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bernhart-Welte-Gesellschaft (Freiburg i.Br.)
2001 zusammen mit Alfred Denker Gründung und Leitung des "Centre des études heideggeriennes" (L 'Ouradou, Frankreich)
Junior Associate Fellow des International Institute of Hermeneutics (Toronto, Canada)
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des "South Eastern European Philosophy Journal Network" (Sofia, Bulgarien)
Seit 2005 Professor für Philosophie an der Catholic University of America, Washington D.C.
2010 Promotion an der Universität Siegen zum Dr. phil. Titel der Doktorarbeit: "'Eine Frage von Irre und Schuld?' Heidegger und der Nationalsozialismus."