Amazon of Rights

Weitere Informationen über das Projekt finden Sie auf unserer speziellen Projekt-Website.

Neuigkeiten zur Anerkennung von Rechten der Natur in Deutschland durch das Landgericht Erfurt, das auch das Amazon of Rights-Projekt zitiert, finden Sie hier und hier

Ökozentrische Normativität und ihre sozialen Realitäten durch visuelle Ethnographie verstehen

Das Projekt untersucht, wie ökozentrische Normativität mit sozialen Realitäten in einem wichtigen Ökosystem von planetarischer Relevanz, nämlich dem Amazonas-Fluss-System, interagiert. Dabei werden Rechtsvergleichung und visuelle ethnographische Praxis, insbesondere Dokumentarfilm, als Methode der sozio-rechtlichen Forschung eingesetzt. In den letzten zehn Jahren hat eine wachsende Literatur die Rechte der Natur als ein neues ökozentrisches Rechtsparadigma gepriesen, das in indigenen Kosmologien verwurzelt und geeignet ist, globale Umweltkrisen anzugehen. Lokale Unterschiede im normativen Verständnis und die tatsächlichen sozialen Praktiken im Zusammenhang mit Naturrechten sind jedoch weniger gut bekannt. Das Projekt zeichnet daher den rechtlichen Status des Amazonas als Subjekt und Objekt von Rechten über die Grenzen der Gerichtsbarkeit hinweg nach und untersucht, wie die ökozentrische Normativität die sozialen Praktiken und rechtlichen Vorstellungen lokaler Gemeinschaften, indigener Völker, Aktivisten und Juristen formt und von ihnen geformt wird. Das Projekt wird ein internationales und transdisziplinäres Kooperationsnetzwerk bilden, das Rechtswissenschaftler, Politikwissenschaftler, Rechtsanthropologen sowie ethnografische Filmemacher und lokale Akteure aus dem Amazonasgebiet zusammenbringt. Die Mitarbeiter werden die Forschungsfragen durch eine Kombination aus juristischer Desktop-Forschung, gemeinsamen Workshops sowie ethnografischer Feldforschung, Dokumentarfilmen und halbstrukturierten Interviews mit Aktivisten, indigenen Führern und Akademikern in Ecuador, Peru, Kolumbien und Brasilien angehen.

Michael Riegner ist Principal Investigator in dem Projekt, zusammen mit Cecilia Oliveira am RIFS Potsdam und Luis Eslava an der Kent und La Trobe University. Das Projekt wird von 2023-2025 von der Volkswagen Stiftung mit insgesamt 330.000 Euro gefördert!