"Gotha Manuscript Talks" mit Dr. Guy Burak

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt bewahrt die drittgrößte Sammlung orientalischer Handschriften in Deutschland. Diese etwa 3.400 Handschriften, die überwiegend um 1800 in die Bibliothek gelangten, sind relevant für alle Wissenschaftsfelder und werfen ein Licht auf die unterschiedlichsten Aspekte von Manuskriptkulturen. Mit der Einladung renommierter Forscher*innen zu den Gotha Manuscript Talks möchte die Forschungsbibliothek Gotha ausgehend vom Material in einer Webinar-Reihe Impulse für einen verstärkten Austausch zu Manuskriptkulturen über Fachgrenzen hinweg geben und Forscher*innen und Interessierte miteinander ins Gespräch über orientalische Handschriften bringen.

Zum Vortrag
In den vergangenen Jahren hat das Studium nahöstlicher und islamischer Bibliotheken gängige Adjektive in Frage gestellt: "islamisch", "osmanisch", "mittelalterlich", "mamlukisch", "syrisch" oder "palästinensisch". Jahrelange Forschungen und zahlreiche Monografien haben deutlich gemacht, dass jedes dieser Adjektive ebenso viel über die Bibliothek verbirgt, wie es offenbart. Dennoch ist es Wissenschaftler*innen schwer gefallen, sie aufzugeben. Die Frage nach den richtigen Adjektiven ist im Rahmen eines Forschungsprojekts über die vom berühmten osmanischen Gouverneur al-Jazzar im 18. Jahrhundert in der nordpalästinensischen Stadt 'Akka eingerichtete Bibliothek wieder aktuell geworden. Als einer der Herausgeber, der das Projekt koordinierte, dessen Teilnehmer aus unterschiedlichen Disziplinen stammten, war Dr. Guy Burak von diesen Versuchen, die Bibliothek von al-Jazzar zu klassifizieren, fasziniert. Sein Vortrag reflektiert deshalb die Herausforderung einer solchen Klassifizierung im breiteren Kontext der Geschichtsschreibung über Bibliotheken in der Region.

Um an der digitalen Veranstaltung am 10. April teilnehmen zu können, klicken Sie einfach auf folgenden Link:  https://uni-erfurt.webex.com/meet/veranstaltungen.fb

Die nächste Veranstaltung ist dann am Mittwoch, 24. April, um 18.15 Uhr. Referent wird Prof. Adam Sabra von der University of California, Santa Barbara, sein.