Ausstellungsarchiv

Hier finden Sie Informationen zu abgeschlossenen Ausstellungen der Forschungsbibliothek Gotha, beginnend mit der Ausstellung zum 375. Gründungsjubiläum der Bibliothek im Jahr 2022.

2025: „ADEL MACHT STAAT. Der Gothaische Hofkalender 1763 bis 1944“

Sonntag, 7. September, bis Sonntag, 2. November 2025
Schloss Friedenstein, Spiegelsaal

Kuratoren: Sven Ballenthin, Dr. Petra Weigel (beide Sammlung Perthes der Forschungsbibliothek Gotha) 

Collage mit Porträts von Königin Victoria von Großbritannien und Irland, Prinzgemahl Albert und dem Titel und Motiv der Ausstellung

Die Ausstellung erzählt in zwölf Kapiteln die Geschichte des GOTHA. Der GOTHA entwickelte sich aus den weitverbreiteten Kalendern der Frühen Neuzeit und entstand im Umfeld der Aufklärung in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Von Beginn an war der GOTHA auf dem europäischen Markt als deutsch-französische Parallelausgabe präsent - als „Gothaischer Hofkalender“ und als „Almanach de Gotha“. Bedeutende Gothaer Drucker und Verleger hatten den GOTHA ab 1763 in ihrem Programm. 1785 übernahm Johann Georg Justus Perthes den Verlag und Vertrieb des GOTHA und begründete damit den berühmten Justus Perthes Verlag Gotha. Seinen einzigartigen und damit für immer mit der Stadt Gotha verbundenen Ruf etablierte der GOTHA im 19. Jahrhundert. Er stieg zum bedeutendsten genealogischen Standardwerk des europäischen Adels und zum einflussreichen Handbuch der Staaten der Welt auf.

Die Ausstellung der Forschungsbibliothek Gotha ist die erste überhaupt, die den GOTHA in den Blick nimmt. Sie möchte  damit einen gewichtigen Beitrag zur neuzeitlichen Wissens- und Kulturgeschichte sowie zur Adelsforschung und zum 1250. Jubiläum der Stadt Gotha leisten.

Konzept und Inhalte der Ausstellung basieren u.a. auf den neuesten Forschungsergebnissen des von der DFG geförderten dreijährigen Projekts „The Gotha – A study of the most important genealogical reference work in modern Europe“ der Universität Hamburg, 2023-2026 (Prof. Dr. Markus Friedrich/Hannah Boeddeker).

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der voraussichtlich ab dem I. Quartal 2026 in der Forschungsbibliothek Gotha erhältlich sein wird. Eine digitale Ausstellung ist für 2026 geplant.

Flyer zur Ausstellung

„Der GOTHA: Wie ein Hofkalender mit der Zeit geht.”Podcast mit Dr. Petra Weigel und Sven Ballenthin im Wissenschaftsblog der Universität Erfurt „WortMelder”.

2024: "Der Orient in Gotha"

Der Orient in Gotha

Sonntag, 8. September bis Sonntag, 3. November 2024
Schloss Friedenstein, Spiegelsaal

Kurator: Dr. Feras Krimsti

Ende des 16. Jahrhunderts notierte ein Schüler osmanische Wörter in sein Schulheft. Er sollte später ein einflussreicher lutherischer Theologe werden. Vom Besuch eines äthiopischen Geistlichen in Gotha 1652 sind Übersetzungen religiöser Literatur erhalten, die er gemeinsam mit einem deutschen Gelehrten verfasste, der die Äthiopistik begründen sollte. Im 17. Jahrhundert schrieb ein Numismatiker ein Lobgedicht in Arabisch und Latein auf den Gothaer Herzog, in der Hoffnung sich eine Position an der Herzoglichen Bibliothek zu sichern. Ein Naturforscher sandte im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts von seiner Reise durch das Osmanische Reich und Arabien arabische, persische und osmanische Handschriften an die Gothaer Bibliothek. Auch sammelte er im Osmanischen Reich kulturelle Artefakte, wie etwa einzigartige historische Stoffproben, und schickte sie nach Gotha.

Diese und viele weitere Spuren der Auseinandersetzung mit dem Orient haben sich in Gotha erhalten. Sie verweisen auf das Wirken von Gelehrten, die es vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in die Stadt zog. Dazu gehörten protestantische Theologen, aufklärerische Naturforscher, historisch-kritisch arbeitende Orientalisten, Dichter der Romantik oder auch Kartografen. Diesen Gelehrten und den Spuren, die sie hinterlassen haben, ist die Ausstellung „Der Orient in Gotha“ gewidmet. Jeder von ihnen prägte auf seine Weise die Sicht auf die Kultur, Geschichte, Literatur und Geografie des Osmanischen Reichs, der arabischen Halbinsel, Äthiopiens und weiterer Gebiete, die als Teil des Orients verstanden wurden. Vierhundert Jahre Orient-Studien in Gotha zeugen nicht nur vom Wandel der Wissenschaften, sondern beleuchten auch die Geistes- und Wissenskultur der Stadt Gotha.

Flyer zur Ausstellung

Titelinformationen zum Ausstellungskatalog

2023: "Vom Fremden erzählen. Reiseberichte aus fünf Jahrhunderten"

Sonntag, 16. April, bis Sonntag, 11. Juni 2023
Schloss Friedenstein, Spiegelsaal

Kuratorin: PD Dr. Monika Müller

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen, dichtete einst Matthias Claudius (1740-1815). In der Forschungsbibliothek Gotha erzählen viele Handschriften und Drucke über Reisen in nahe und ferne Regionen. Darunter sind nicht nur kostbar illuminierte spätmittelalterliche Pilgerberichte ins Heilige Land, Berichte von den Kavalierstouren der ernestinischen Prinzen und frühneuzeitliche Reisetagebücher von Gelehrten des 17.-19. Jahrhunderts wie Johann Ernst Gerhard, Johann Philipp Breyne und Ulrich Jasper Seetzen. Vielmehr erwarben die Gothaer Herzöge auch zahlreiche durch Kupferstiche angereicherte Berichte von Reisenden, die im Dienst der niederländischen Handelskompanien nach West- und Ostindien waren. Die Ausstellung zeigt, wie Reisende die Fremde erlebten, was sie beeindruckte oder faszinierte und wie die Sammlung von Reiseberichten der Gothaer Herzöge entstand.

Flyer zur Ausstellung

Titelinformationen zum Ausstellungskatalog

2022: "Bücher bewegen. 375 Jahre Forschungsbibliothek Gotha"

2022 war für die Forschungsbibliothek Gotha ein besonders bewegtes Jahr. Wir feierten unser 375. Gründungsjubiläum. Unter dem Leitgedanken „Bücher bewegen“ fanden eine Reihe von Veranstaltungen vor Ort und im Netz statt. Im April eröffneten wir die Jubiläumsausstellung.

Sonntag, 10. April, bis Sonntag, 19. Juni 2022
Schloss Friedenstein, Spiegelsaal

Kuratorin: Dr. Kathrin Paasch

Die Ausstellung geht der bewegten Geschichte der Forschungsbibliothek Gotha, der Herkunft der Bücher sowie Schreib- und Gedankenbewegungen ihrer Lesenden nach. Sie erzählt Gothaer Buch- und Bibliotheksgeschichte(n) von der Bibliotheksgründung 1647 bis in das 21. Jahrhundert. Sie zeigt Kostbarkeiten und Kuriositäten, stellt bibliothekarischen Alltag vor und widmet sich den Umbrüchen in der Bibliotheksgeschichte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Zur Ausstellung erschien der von Dr. Kathrin Paasch herausgegebene Katalog „Bücher bewegen. 375 Jahre Forschungsbibliothek Gotha“ im Rahmen der Reihe „Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha“. Er umfasst neun Beiträge zu einzelnen Aspekten der Geschichte der Bibliothek und ihren Sammlungen, einen ausführlichen Katalogteil und einen Anhang.

Flyer zur Ausstellung

Titelinformationen zum Ausstellungskatalog

Zur digitalen Ausstellung

 

Trailer zur Ausstellung

Vorschaubild Bücher bewegen

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