Edition des Briefwechsels (1751-1752) zwischen Luise Dorothea von Sachsen-Gotha und Friederike von Montmartin

Materialbeschreibung

Die Originale des Briefwechsels zwischen der Gothaer Fürstin Luise Dorothea und ihrer Hofdame Friedrike von Montmartin befinden sich im Thüringischen Staatsarchiv Gotha (Signatur Geheimes Archiv E XIII a 9). Es handelt sich um 404 Manuskriptseiten in französischer Sprache. Das Konvolut enthält 36 Briefe Luise Dorotheas, 35 Briefe der Friederike von Montmartin sowie 2 Briefe von Friedrich Samuel von Montmartin. Die Korrespondenz beginnt am 27. Juni 1751, kurz nach der Übersiedelung der frisch verheirateten Hofdame von Gotha nach Regensburg, wo ihr Mann, ein einflussreicher Freimaurer, ab 1756 Gothaer Gesandter beim Reichstag wurde, und endet nach 11 Monaten mit der Nachricht Samuels von Montmartin am 22. Mai 1752 zum Tode Friederikes im Kindbett.

Briefabschluss von Friederike von Montmartin
Briefabschluss von Friederike von Montmartin
Briefabschluss von Herzogin Luise Dorothea
Briefabschluss von Herzogin Luise Dorothea

Publikation

Die Publikation erscheint in der Schriftenreihe des Thüringischen Staatsarchivs Gotha, Friedensteinsche Quellen Nr. 3, Der Briefwechsel zwischen Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg und Friederike von Montmartin. Übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Bärbel Raschke, Gotha 2009. Mit der Edition wird ein Beitrag zur Erschließung von Quellen zur Geschlechterforschung der Neuzeit geleistet. Seit ca. 10 Jahren orientiert sich die historische Geschlechterforschung stark auf den Bereich der deutschen Höfe, da die Überlieferungssituation für entsprechende Fragestellungen vergleichsweise günstig ist.

Die Veröffentlichung und inhaltliche Auswertung des Briefwechsels erhellt folgende Problemkreise aus der Perspektive und in Bezug auf Frauen am Hofe:

  • die soziale Stellung von Frauen im höfischen Gefüge; die Rolle von Zeremonie und Ritual,
  • die zeitgenössische Perspektive auf den protestantischen und den katholischen Kulturraum in Deutschland,
  • der Anteil der adligen Frauen an politischen Vorgängen im Alten Reich, sowohl regional als auch überregional,
  • die zeitgenössische Sicht auf anthropologische Konstanten des Frauenlebens im 18. Jahrhundert (Jungfernschaft, Hochzeit, Ehestand, Schwangerschaft, Geburt, Tod),
  • der Geschlechterdiskurs im höfischen Bereich,
  • Formen der Geselligkeit im höfischen Leben; weibliche Sicht auf die sich neu herausbildende exklusiv männliche Geselligkeit in der Freimaurerbewegung,
  • europäische Kommunikationsnetze der Aufklärung und Wissenstransfer.

Ansprechpartnerin

Dr. Bärbel Raschke

Laufzeit

10/2008 – 10/2009
 

Finanzierung

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