Der Kern des Projekts besteht in der digitalen Edition des persönlichen Briefwechsels der Erbgroßherzogin Maria Pavlovna (1786-1859) mit ihrer Mutter Kaiserin-Witwe Maria Fedorovna. Diese Korrespondenzen, die im Hauptstaatsarchiv Weimar aufbewahrt werden, eröffnen singuläre Einblicke in die Weimarer Verhältnisse zur Goethe-Zeit sowie in die internationale Bedeutung des Weimarer Hofs nach der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress. Im Zentrum der Briefe stehen unter anderem dramatische Schlüsselereignisse wie die Weimarer Pressefehde, die Ermordung August von Kotzebues und die anschließenden Karlsbader Beschlüsse, die als eine Ausprägung der „Restaurationszeit“ verstanden werden.
Das Ziel ist die Open-Access-Publikation einer ausgewählten Anzahl von Briefen anhand des bereits erarbeiteten Workflows und unter der Berücksichtigung digitaler Editionsstandards. Die Publikation erfolgt in Zusammenarbeit mit den Thüringer Kulturerbe-Institutionen. Sie soll die digitale Infrastruktur vertiefen und den Impuls für nachfolgende, von Thüringen ausgehende großangelegte Editionsvorgaben geben.
Das Projekt knüpft unmittelbar an die Pilotstudie, die als ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Jena (Lehrstuhl Prof. Dr. Carola Dietze, aufbauend auf den Forschungen von PD Dr. Franziska Schedewie) und der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) dank der Förderung der Thüringer Staatskanzlei 2022-2023 realisiert wurde. Der inhaltliche Unterschied zur Pilotstudie, die schwerpunktmäßig die Nachrichten vom Wartburgfest 1817 verarbeitet hat, besteht darin, dass das aktuelle Projekt den für Weimar höchstkritischen Zeitraum 1818-1819 in die Edition einbezieht.
Laufzeit: 2024 bis 2025
Förderinstitution: TSK