Bei diesem Oratorium handelt es sich möglicherweise um ein aufgegebenes Passionsprojekt des Thomaskantors Johann Sebastian Bach aus dem Jahr 1725. Das rätselhafte Werk, von dem sich nur der in der Forschungsbibliothek Gotha befindliche Textdruck von Bachs wichtigstem Leipziger Dichter Picander aus Jahr 1725 erhalten hat, wird beim belgischen Label Passacaille als Versuch einer Teilrekonstruktion und Ergänzung vorgestellt. Im Mittelpunkt des Werkes steht die menschliche Anteilnahme am Leiden Jesu. Anders als die erhaltenen Bach-Passionen hat das Werk einen weniger dramatischen, eher lyrischen Charakter und ist vielmehr mit einer Passionskantate zu vergleichen. Die Passionshandlung wird nicht wörtlich nach dem Bibeltext, sondern in frei gedichteter Form nacherzählt. Im Sinne eines künstlerischen Experimentes sollte mit dieser Einspielung einer bislang unbekannten Passionsästhetik bei Johann Sebastian Bach nachgespürt werden.
Anlässlich der CD-Präsentation werden neben klanglichen Eindrücken auch Hintergründe zur Aufnahme, zur Komposition, theologischen und dichterischen Besonderheiten des überlieferten Textes und zur Zuschreibungsproblematik dieses rätselhaften Bach-Werkes erläutert. Im Anschluss ist ein Empfang geplant.
Aufgrund begrenzter Kapazitäten bitten wir um eine Anmeldung bis zum 6. Mai unter veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de oder Tel. 0361/737-5530.
Universität Erfurt (Campus)
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt
