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Ausstellung "Messen, Städte und Kaufleute (1350–1600)" im KIZ

Im Foyer des Kommunikations- und Informationszentrums (KIZ) der Universität Erfurt ist vom 2. Oktober bis 31. Dezember die Ausstellung "Messen, Städte und Kaufleute (1350–1600)" zu sehen. Sie zeichnet die Geschichte der europäischen Messen von der Mitte des 14. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts nach. Gezeigt werden Dokumente und Objekte, die im Kontext von Messen und Messehandel entstanden bzw. verwendet wurden. Der Eintritt ist frei.

Messen bestimmten maßgeblich den Handel im vormodernen Europa. Sie besaßen nicht nur für die überregional agierenden Kaufmannschaften und Bankhäuser eine Schlüsselfunktion im Handels- und Zahlungsverkehr, sondern hatten auch für die ausrichtenden Städte eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Die hauptsächlich in Städten angesiedelten Messen standen jedoch auch in Konkurrenz zueinander. Deshalb versuchten sie, Händler mit verschiedensten Mitteln (bspw. Steuerermäßigungen oder idealen Infrastrukturen) anzulocken. Dies führte immer wieder zu einer Rekonfiguration der Messen – nicht zuletzt im Zuge der Öffnung und Einfuhr von Waren von außerhalb Europas sowie durch die zunehmende Marktintegration.

Die Ausstellung zeichnet die Geschichte der europäischen Messen von der Mitte des 14. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts nach. Gezeigt werden dabei Dokumente und Objekte, die im Kontext von Messen und Messehandel entstanden sind bzw. verwendet wurden. Die Auswahl trafen die Mitglieder des deutsch-französischen Forschungsprojekts “CoMOR: Configurations of European Fairs: Merchants, Objects, Routes (ca. 1350–1600)”. In Anlehnung an diesen Forschungsschwerpunkt sind deshalb die Städte und Messen, auf die Bezug genommen wird, hauptsächlich im französischen, deutschen, schweizerischen und italienischen Raum angesiedelt. Der zeitliche Rahmen des Projekts wurde hierbei großzügig ausgelegt, insbesondere, wenn bestimmte Objekte oder Dokumente erst aus der Zeit nach 1600 in den Museen oder Archiven verfügbar waren.

Hintergrund zur Ausstellung

In der Ausstellung werden Archivalien, Objekte und Forschungsdaten für Lehre, Forschung und eine interessierte Öffentlichkeit verfügbar gemacht. Die Schau wurde im Rahmen des Projekts “CoMOR" an den Universitäten Erfurt und Lyon 2 / ENS Lyon entwickelt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie der Agence nationale de la recherche gefördert. Ziel des Forschungsprojekts war es, die sich ständig wandelnden Konfigurationen der Messen und die Gründe für ihre Entwicklung besser zu verstehen. Die Untersuchung befasste sich mit der Geografie und Chronologie der Messen, mit der Rolle der Obrigkeiten bei der Organisation dieser großen periodischen Märkte, den von Händlern und Transportunternehmen (Fuhrleuten) genutzten Handelswegen zu Wasser und zu Lande sowie dem Integrationsprozess der Waren- und Finanzmärkte.

Nach Stationen in Lyon (2023), Leipzig (2023) und Asti (2024) kommt die Ausstellung nun auch nach Erfurt. Dafür wurden vier neue Tafeln zu Erfurt als Handelsstadt und Waidzentrum erstellt.

Link zur Präsentation

Weitere Informationen / Kontakt:

Professorin für Geschichte und Kulturen der Räume in der Neuzeit
(Historisches Seminar)
C18 – Lehrgebäude 4 / C18.01.09

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