Dr. Cordula Bachmann

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Antike Kultur (Historisches Seminar)

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Dr. Cordula Bachmann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Antike Kultur

Biographie

Biographie

Dr. Cordula Bachmann studierte von 2004 bis 2008 Antike Geschichte, griechische und lateinische Philologie, Archäologie und Philosophie (Classics) am Corpus Christi College der Universität Oxford. Ihre Dissertation schloss sie 2013 an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab, wo sie vom WiSe 2008/09 bis SoSe 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Promoviert wurde sie mit einer Arbeit über die Eikones des Älteren Philostrat (3. Jh. n.Chr.), die sie in Hinblick auf ihre rhetorische Umsetzung der antiken Ästhetik von Malerei untersuchte. 2013 war sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für die Ausstellung Bauen und Zeigen der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, wo durch die Eikones inspirierte Fresken des romantischen Malers Moritz von Schwind gezeigt wurden.

Seit September 2014 ist sie, unterbrochen von drei Elternzeiten, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erfurt tätig. Seit 2013 arbeitet sie an ihrer Habilitationsschrift zur Frage der Sklavencharaktere in der Alten Komödie.

Habilitationsprojekt

Habilitationsprojekt

Wie lassen sich die griechischen Komödien für die Erforschung des Wandels im Verhältnis von Herren und Sklaven historisch nutzbar machen?

Werden in der modernen Forschungsliteratur die griechischen Komödien zitiert, so finden sich zu deren Quellenwert zwei entgegengesetzte Meinungen: Auf der einen Seite wird die Alltags- und Realitätsnähe dieser dramatischen Form betont und somit ihr Quellenwert sehr hoch angesiedelt. Auf der anderen Seite verweist man auf die Gattungszwänge dieser Werke, die im Falle der Alten Komödie drastische Übertreibungen hervorbringen, in der Neuen Komödie aber reinen Typenspott bieten würden. Die Entscheidung, wie der Quellenwert der Komödien zu beurteilen ist, scheint dabei eher von dem gewünschten Ergebnis hinsichtlich einer historischen Problemstellung abzuhängen als auf einer gründlichen Analyse der griechischen Komödien zu beruhen. Am Beispiel einer detaillierten Erforschung des Verhältnisses der Herren- und Sklavenfiguren in den griechischen Komödien soll versucht werden, für die Inanspruchnahme dieser Gattung als historische Quelle eine methodisch abgesicherte Grundlage zu schaffen.

Dabei ist zunächst festzustellen, dass sich Sklaven im Besonderen für die Komödie anbieten, sind sie doch häufig und zuweilen in nicht unmaßgeblichen Rollen in den Komödien zu finden und leisten oft entscheidende Beiträge zur humorvollen Darstellung verschiedenster Sachverhalte. Man wird dann untersuchen müssen, worüber genau bei ihren Auftritten gelacht wurde: Stellte das Publikum in Athen lebensweltliche Bezüge her – und wenn ja, lachte es über die pointierte Darstellung von Verhaltensweisen im Miteinander von Herr und Sklave, die diesem Publikum aus dem Alltag vertraut waren, die seinem Sklavenbild entsprachen oder gar seine Vorurteile bedienten? Oder wurde umgekehrt die Heiterkeit der Athener Bürger durch die Diskrepanz erregt, die sie zwischen ihren realen Erfahrungen und Usancen im Umgang mit ihren Sklaven und deren Handlungsmustern im Theater wahrzunehmen glaubten? Es ist damit zu rechnen, dass beide Fälle auftreten, und es ist Ziel dieses Projektes, ein Instrumentarium zu entwickeln, realistische Darstellung und komische Verzerrung zu unterscheiden und jeweils historisch gewinnbringend zu kontextualisieren.

Publikationen

Publikationen

  • "Liminalisierung an und in Menanders Epitrepontes", in: C. Bachmann / J. Leithoff / K. Waldner (Hgg.), Liminalisierung. Konfigurationen des Übergangs in antiken Kulturen, Stuttgart: Steiner 2021, 15–47.

  • "Bildbetrachtung unter dem Segel der Rhetorik. Eine Kreuzfahrt in den Eikones Philostrats des Älteren", in M. Baumann / S. Froehlich (Hgg.): Auf segelbeflügelten Schiffen das Meer befahren. Das Erlebnis der Schiffsreise im späten Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit, Wiesbaden: Harrassowitz 2018, 373–384.

  • Bilder einer Ausstellung: Philostratos EikonesZweisprachige Ausgabe. Wiesbaden: Marix-Verlag 2018. 272 Seiten.

  • "Zeichen der Zeit in Philostrats Eikones", in: J. Bracker / T. Jegodzinski (Hgg.): Bilder: Zeitzeichen und Zeitphänomene, Visual Past 4.1, 2017, 21–34.

  • Wenn man die Welt als Gemälde betrachtet: Studien zu den Eikones Philostrats des Älteren. Heidelberg: Verlag Antike 2015. 269 Seiten.

  • "Totenbett mit Rüstung: Eine ikonographische Spurensuche in einem Fresko Moritz von Schwinds“, in: P. Müller-Tamm / R. Heß (Hgg.): Bauen und Zeigen: Aus Geschichte und Gegenwart der Kunsthalle Karlsruhe. Bielefeld: Kerber 2014, 154–163.

Rückblick Seminare

Rückblick Seminare

  • WiSe 24/25    Integriertes Proseminar (Feiern)

  • SoSe 21 Aristophanes und die Alte Komödie

  • WiSe 18/19 Schule in der Antike / Antike in der Kinderliteratur

  • SoSe 18 Performanz in der Antike / Mythen als Quelle

  • WiSe 17/18 Integriertes Proseminar (Mobilität) / Humor in der Antike

  • SoSe 16 Hellenismus / Sklaverei

  • WiSe 15/16 Integriertes Proseminar (Grenzen) / Antike Rhetorik

  • SoSe 15 Malerei in der Antike / Frauengestalten bei Herodot

  • WiSe 14/15 Integriertes Proseminar (Andere) / Das antike Trinkgelage