Produktion von Nomina Komposita: Neurolinguistische Untersuchungen

Produktdetails

Projektlaufzeit: 01/2011 - 12/2013

Folgeantrag bewilligt für 2 Jahre: "Verarbeitung von Nomina Komposita: Psycho- und neurolinguistische Untersuchungen"

Projektstelleninhaberin: Margret Seyboth, M.A., Psycholinguistik

 

Sprache & Geist: 

  • Modelle der Sprachverarbeitung
  • Sprache/Denken-Schnittstelle

Sprache & Gehirn:

  • Aphasie
  • Dyslexie
  • Dysgraphie
  • Therapie

Sprache & Alter:

  • Sprache im Alter
  • Spracherwerb
  • Demenzen


Sprache & Modalität:

  • Synaesthesien

DFG-Antrag

DFG-Projekt: "Produktion von Nomina Komposita: Neurolinguistische Untersuchungen"

Projektlaufzeit: 1/2011-12/2013

Fragestellung: Ziel des Projekts ist die psycho-/neurolinguistische Erforschung der Produktionsprozesse von Nomina Komposita im Deutschen anhand der Untersuchung von Bild-Benennleistungen aphasischer und dementer Patienten. Gefragt wird nach der Art der Einflussnahme auf morpho-phonologische Prozesse durch a) konzeptuelle Prozesse und b) syntaktische Prozesse.

Eine grundlegende Annahme dabei ist, dass alle semantisch transparenten Nomina Komposita (lexikalische und de novo-Komposita) mit Hilfe einer Aktivierung der beteiligten Konzepte und ihrer Relationierung konstruiert werden (konzeptuelle Kombination). Zudem wird angenommen, dass der unter Kontrolle der Konzepte erfolgende Lemma-Zugriff die Aktivierung der einzelnen Komponenten einbezieht (vgl. das Diskrete Zweistufen-Modell von Levelt und Mitarbeitern). Die leitende Frage des Projekts ist dementsprechend, welche Einflüsse kompositionaler Art die Prozesse der Konzept-Ebene und der Lemma-Ebene auf die morpho-phonologische Verarbeitung bei der Produktion von Nomina Komposita im Deutschen ausüben.

Zur Prüfung der semantisch-konzeptuellen Planungsebene werden vor dem Hintergrund der Theorie der konzeptuellen Kombination von Gagné und Mitarbeitern experimentelle Untersuchungen zur Rolle thematischer Relationen zwischen den Komposita-Komponenten (Modifikator und Kopf) durchgeführt. Insbesondere wird die Verarbeitung von seltenen und häufigen kompositumsinternen Relationen verglichen. Ziel ist, auch für Komposita, die nicht de novo konstruiert sind, semantische Kombinationsprozesse zu demonstrieren.

Zur Prüfung der syntaktischen Planungsebene (Lemma-Ebene) soll der mögliche Einfluss des grammatischen Status der Komponenten untersucht werden. Dies geschieht durch den Vergleich der Benennleistungen für Nomina Komposita mit zwei denominalen Komponenten und solchen mit einer deverbalen ersten oder zweiten Komponente.

Es wird erwartet, dass die durch unabhängige neurolinguistische Tests ermittelte Art der Störung der Patienten (semantisches und/oder syntaktisches Defizit) sich in den Ergebnissen der experimentellen Untersuchungen zur konzeptuellen und syntaktischen Ebene widerspiegelt.

Arbeitsgruppe: Projektleiter Prof. Dr. phil. Gerhard Blanken, Psycholinguistik, Seminar für Sprachwissenschaft, Universität Erfurt Dr. rer. nat. Tobias Bormann, Dipl. Psychologe, Neurologische Klinik der Universität Freiburg

Projektstelleninhaberin: Margret Seyboth, M.A., Psycholinguistik, Universität Erfurt

Studentische Hilfskräfte: Christine Engelmann, Friederike Seyfried