Im Rahmen der Filmreihe „Solidarität und Bevormundung – Die DDR und der Globale Süden“ wird die Filmdokumentation „Exil“ (DDR 1985) gezeigt. Mit der Dokumentation „Exil“ greifen wir ein besonderes Stück Archivgeschichte auf. Ab 1971 war innerhalb der DEFA die Arbeitsgruppe Staatliche Filmdokumentation aktiv. Sie drehte über 300 Dokumentarfilme, in denen die ostdeutsche Gesellschaft unzensiert dokumentiert wurde. Diese Filme waren zeitgenössisch nicht dazu gedacht, gezeigt zu werden. Sie waren als Filmarchiv für kommende Generationen gedacht. Für die Dokumentation „Exil“ wurden Menschen interviewt, die nach dem Putsch in Chile in die DDR geflohen waren. Sie erzählen über die paternalistische Politik der SED und ihren persönlichen Gefühlen von Einsamkeit und Depressionen in der Emigration. Als Gesprächspartnerin wird an diesem Abend die Film- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Anne Barnert anwesend sein, die ausführlich zur Geschichte der Staatlichen Filmdokumentation der DEFA geforscht hat.
Die Filmreihe ist eine Kooperationsveranstaltung der DFG-Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“ und der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße .
Interessierte sind herzlich eingeladen! Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Dr. Carsta Langner, Projektleiterin des DFG-Forschungsprojektes „Freiwilligkeit und Solidarität in der DDR und dem postsozialistischen Umbruch (1970 – 2000)“.

